VW Golf GTI Performance im Fahrbericht: 2.000 Kilometer Hochgenuss

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Fronttriebler machen keinen Spaß? Das dachten wir auch mal. Doch Abarth 595 und Polo GTI haben uns eines besseren belehrt. Die drei bekannten Buchstaben G-T-I stehen beim VW Golf seit nun mehr vierzig Jahren für außergewöhnliche Fahrleistungen bei unverändert hoher Alltagstauglichkeit. In der siebten Generation krallt sich der VW Golf GTI dank des Performance-Pakets nochmal so richtig in die Kurven der Steiermark, ohne nach außen zu treiben. Diesen Fahrspaß lässt sich Volkswagen natürlich auch gut bezahlen: bei 32.350 Euro geht es los.

Unvergleichbare Kurven-Performance

Adaptives Fahrwerk auf Sport, Lenkung auf straff, DSG-Wählhebel auf manuell: spätestens jetzt hat man den Hunger des Alltags-Sportlers angeregt.

Galerie: Fahrbericht VW Golf GTI Performance

Fahrbericht VW Golf GTI Performance
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Fahrbericht VW Golf GTI Performance

Körnige, raue Straßenoberflächen, dessen Komposition Radien erschaffen, die im Zusammenspiel mit den breiten Pneus, dem festen Fahrwerk und der präzisen, als auch feinfühligen Lenkung, den Rennfahrer in einem wecken. Nichts kann den VW Golf GTI in diesen Situationen aus der Ruhe bringen: Lastwechsel in schnellen S-Kurven sind für ihn genau so wenig ein Problem, wie die absolute Spurtreue auf längeren Geraden.

Dabei krallen sich die Vorderräder derart in den Asphalt, dass der Gasbefehl regelrecht schon vor dem Scheitelpunkt einer Kurve erfolgt – eine unsichtbare Macht zieht den Kompakten wie von Geisterhand so aus der Kurve, wie es der Fahrer mittels Steuerrad befiehlt. Dabei regelt das Frontdifferential die Kräfte an den Vorderrädern so, dass die vom Fahrer gewählte Linie unter allen Umständen eingehalten wird.

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Einzige Eigenschaft, die uns schon beim Polo GTI aufgefallen ist: die Bremsen (ja, auch die größeren beim Performance-Package) werden bei länger andauernden Voll-Belastungen dezent weicher.

Phänomenale Stabilität bei hohen Geschwindigkeiten

Nicht nur als Kurvenräuber für den Sonntagsausflug in die Berge ist der VW Golf GTI gut geeignet. Auch als Langstrecken-Auto gibt er nicht nur sein Bestes, sondern liefert auch außergewöhnliche Ergebnisse: selbst bei seiner Höchstgeschwindigkeit von 250 Km/h bleibt er auch in Kurven – in Kombination mit dem optionalen Spurhalteassistenen – auf der Straße kleben, als würde er auf Schienen fahren.

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Adaptives Fahrwerk ändert die gesamte Fahrzeug-Charakteristik

Es ist selten, dass verschiedene Fahrmodi herausragende Unterschiede einer Fahrzeug-Charakteristik herausarbeiten. Im Falle des VW Golf GTI ist dies sehr beeindruckend: der Unterschied zwischen Komfort und Sport ist so grundverschieden, dass man beim sonntäglichen Großeltern-Besuch keine Rücksicht auf herausfallendes Kalzium-Phosphat-Gestein nehmen und beim Rundkurs-Treffen auf der Nordschleife nicht vor dem umgebauten Dreier mit Gewindefahrwerk kuschen muss. Die Fahrwerks-Anpassung geht bequem und mit nur zwei Klicks per mittigem Multimedia-System.

Optionale Top-Sportsitze mit wenig Seitenhalt

Die 785 Euro teuren Sportsitze mit Alcantara an den Seitenwangen und Stoff-Karo-GTI-Muster auf der Sitzmittelbahn sind im Alltag und auf Langstrecken äußerst komfortabel; im flinken Kurven und rechts-links-Kombinationen bieten sie aber – gerade für Schmalgeschnittene – wenig Seitenhalt. Schade ist, dass (wenigstens die oberen) Seitenwangen nicht justierbar sind.

Teures Unterfangen – bei 32.350 Euro geht der Spaß los, aber…

Der VW Golf GTI mit Performance Paket und Sechsgang-DSG fängt bei 32.350 Euro an. Die sportliche Version des VW Golf ist damit aber noch lange keine Top-Version: Sitze, adaptives Fahrwerk, Navigationssystem und die kleinen Komfort- und Sicherheits-Helferlein bringen unseren Testwagen auf über 47.000 Euro.

Auch wenn man auf einiges verzichten kann, lohnt es sich möglicherweise, sich auch den Golf R anzuschauen. Er liegt preislich unter 40.000 Euro und verfügt über serienmäßige Ausstattungen, die beim Golf optional sind. Letztlich endet dies dann aber in einer Glaubensfrage, denn der Golf R ist von der Fahrwerksabstimmung nicht ganz so kernig und fest, wie sein kleiner Kollege GTI.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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