230k Porsche Panamera Turbo S e-hybrid 2020: Technik und Optionen für 680 PS Exklusivität
Wunderwerk Technik – beneidenswerte Konstrukteure: Wie man aus einem über 2 Tonnen wiegenden Viersitzer mit 680 PS und V8-Motor ein faszinierenden Sportwagen entwickeln kann, der dank Elektrifizierung auf dem Papier zu einem nachhaltigen Automobil wird und trotzdem seine emotionale Strahlkraft keineswegs einbüßt. Der Porsche Panamera ist grundsätzlich ein faszinierendes Automobil. Der Panamera Turbo S e-hybrid mit 680 PS Systemleistung ein gewaltiges. Da noch in diesem Jahr ein Facelift anstehen soll (und eine 800-PS-Variante sowie ein Panamera Coupé à la 928), haben wir uns mal ein ganz besonders konfiguriertes Derivat angeschaut und stellen Serien- als auch (Exclusive-)Optionen vor.
Porsche Panamera 2020: Technisches Meister- und Wunderwerk
Schon der Basis-Panamera kommt mit einer Fülle an serienmäßigen Features. Der Panamera Turbo S e-hybrid legt als technologische Speerspitze der Marke – neben dem Taycan – noch viele Schippen drauf. Serienmäßig an Bord sind Keramikbremsen, ein 4,0-Liter-Biturbo-V8, eine Luftfederung inklusive Wankausgleich, 21 Zoll große Schmiederäder, die besten Voll-LED-Scheinwerfer und allerhand Luxus im Interieur.
Ein Highlight am Exterieur ist wohl der ausfahrbare Heckspoiler. Nicht nur fährt er vertikal aus, er breitet sich während des Ausfahrens auch noch horizontal über das gesamte Heck aus. So sorgt der ausfahrbare Riesenflügel für ein Höchstmaß an Anpressdruck. Angesichts einer Höchstgeschwindigkeit von über 300 Km/h ist dies auch zwingend notwendig, um das Koloss in der Spur zu halten.
Serienmäßig ist die beim Hybrid in grellem Grün lackierte 10-Kolben-Aluminium-Monobloc-Festsattelbremsen vorn, 4-Kolben-Festsattelbremse hinten. Die Kohlefaserverstärkte Keramikbremsscheiben sind innenbelüftet und gelocht. Vorn haben sie einen Durchmesser von 420 mm, hinten von 410 mm.
Diese bremsen packen so zu, dass einem das Gehirn vorne an die Windschutzscheibe fliegt. Bei allen anderen Panamera-Derivaten kosten diese Bremsen mindestens 9.000 Euro Aufpreis. Beim Turbo S e-hybrid sind sie Serie. Optional kann man sie auch in Gelb umlackieren lassen.
Doppelflutige Abgasanlage trotz Hybrid, kein E-Kennzeichen
Überall beim Porsche Panamera Turbo S e-hybrid findet man grell-grüne Applikationen: Ob das der Schriftzug ist, die Einfassung der Plakette des Motors oder die Bremsen. So sollen die 680 PS Systemleistung und 850 Nm System-Drehmoment ein grünes Image bekommen.
Aber tatsächlich: Die rein elektrische von uns getestete Reichweite von 36 Kilometern ist nicht so schlecht. Für ein E-Kennzeichen hat es bei den neu zugelassenen Panamera Hybriden leider trotzdem nicht mehr gereicht, weil der CO2-Ausstoß über 50 Gramm pro Kilometer (selbst im kombinierten WLTP-Zyklus) liegt. Hiermit fallen natürlich auch alle Steuervorteile weg. Dieses Problem ist nicht nur auf Porsche Hybride beschränkt, auch andere Hersteller kämpfen mit dieser Einschränkung. Aber in der Praxis ist die Hybridisierung hier trotzdem sinnvoll.
Denn die intelligente Elektrounterstützung im Falle des Panamera bringt auch Verbrauchsvorteile. So fährt man den Turbo S e-hybrid im Alltag mit rund 12 Litern. Das ist echt gut – für knapp 700 PS und deutlich über 2 Tonnen Gesamtgewicht.
V8 und 680 PS sowie 3,4 Sekunden von 0 auf 100 Km/h muss man bei einem Porsche dennoch sehen. Und deswegen verfügt der Top-Panamera auch über eine doppelflutige Abgasanlage auf jeder Seite. Die Rohre sind in Schwarz lackiert und an die Sportabgasanlage (optional: 3.379 Euro Aufpreis) gekoppelt.
V8-Elektro-Kombination bringt 680 PS und 850 Nm
Das Herz des Porsche Panamera Turbo S e-hybrid schlummert unter der langen Motorhaube. Mächtig liegt dort ein 4,0-Liter-Biturbo-V8, der alleine 550 PS bereitstellt.
Grell-grün eingerahmt ist die Plakette auf der Motorabdeckung und stellt symbolisch den 4.0-Liter-V8 in den Vordergrund; hybrid in den Hintergrund. Schließlich ist Elektro hier nur unterstützend, nicht maßgeblich.
Bohrung und Hub des V8 sind beide auf 86,0 Millimeter. Mit den 136 PS der E-Maschine stemmt er 680 PS und 850 Nm Drehmoment über eine Achtgang-Doppelkupplung auf alle vier Räder.
Variable Klappensteuerungen an den Lufteinlässen vorne optimieren des weiteren den Luftwiderstandsbeiwert (cw-Wert). Je nach Fahrprogramm öffnen oder schließen sie.
Abseits jeglicher Logik: Der Panamera Turbo S e-hybrid stößt mit 74 Gramm CO2 pro Kilometer rund 20 Gramm pro Kilometer weniger aus, als ein Fiat 500 Hybrid mit 70 PS. Technology is king.
Optionale Assistenzsysteme
Natürlich ist der Porsche Panamera Turbo S e-hybrid schon vollgepackt mit allen möglichen Assistenz- und Komfortsystemen. Aber es geht immer nochmal mehr. So gibt es optional einen ParkAssistent inklusive Surround View für 1.416 Euro.
Auch optional mit an Bord: Spurhalteassistent inkl. Verkehrszeichenerkennung: 1.059 Euro, Porsche InnoDrive inkl. Abstandsregeltempostat: 3.248 Euro, Head-Up Display (ganz neu beim Panamera): 1.463 Euro, den Nachtsichtassistenten für 2.332 Euro und Soft-Close-Türen für 702 Euro.
Weitere exklusive Exterieur-Optionen am Panamera
Die Außenlackierung Carreraweißmetallic kostet beim Top-Panamera keinen Aufpreis. Sie passt exzellent zu den in Schwarz lackierten Kontrast-Elementen, wie Außenspiegel, Felgen, Lufteinlässe vorne und Endrohre.
An diesem Porsche Panamera Turbo S e-hybrid weitere Extras sind ein Panorama Dachsystem für 2.106 Euro und das SportDesign Paket lackiert in Schwarz hochglanz der Porsche Exclusive Manufaktur.
Kostenpunkt: 4.986 Euro.
Die Außenspiegel lackiert in Schwarz hochglanz kosten nochmal 446 Euro, die Seitenscheibenleisten in Schwarz hochglanz weitere 535 Euro, die Türöffner lackiert in Schwarz hochglanz 238 Euro sowie die Luftauslassblenden lackiert in Karosseriefarbe 464 Euro.
Darüber hinaus gesellen sich LED-Matrix Hauptscheinwerfer abgedunkelt inklusive Porsche Dynamic Light System Plus (PDLS Plus). Kosten 1.552 Euro Aufpreis.
Das Leuchtenband der serienmäßigen LED-Rückleuchten kann man optional noch abdunkeln lassen. So wirkt es noch edler und fügt sich besser in das Gesamterscheinungsbild der Karosserie ein. Wie alle in diesem Kapitel genannten Optionen ebenfalls eine Exclusive-Option. Kostet weitere 833 Euro.
Und schließlich kommt noch eine Geräusch- und Wärmeschutzverglasung inklusive Privacy-Verglasung mit automatischen Rollos an den Innenseiten für 1.880 Euro dazu.
Exklusives Interieur mit Porsche Exclusive
Für optimalen Musikgenuss gibt es die Burmester Soundanlage. Mit einer Gesamtleistung von 1.455 Watt und 21 einzeln angesteuerten Lautsprechern inkl. eines 25-cm-/400-Watt-Aktivsubwoofers mit Class-DDigitalverstärker, 2-Wege-Centersystem und 3D-High-End Surround-Technologie für einen faszinierenden, räumlichen und homogenen Klang gibt sie Präzision auch auf die Ohren.
Aufwendige Komponenten aus dem High-End-Bereich wie beispielsweise spezielle Air Motion Transformer (AMT) Hochtöner und eine akustisch wirksame Gesamtmembranfläche von mehr als 2.500 Quadradzentimeter erhalten selbst bei sehr hohen Pegeln die Präzision der Wiedergabe. Die Lautsprecher sind in den Türen mit Lichtleitern beleuchtet. Aufpreis: 5.331 Euro.
Serienmäßig an Bord ist die Bose Surround Soundanlage mit 14 Lautsprechern inklusive Subwoofer mit einer Gesamtleistung von 710 Watt. Ist ebenfalls ausreichend.
Neben exklusiven Belederungen und Nähten gibt es noch ein digitales Display im Fond (serienmäßig) zur Klimasteuerung.
Panamera Hybride als Übergang zu Porsche Taycan?
Sicherlich wird Porsche mit dem hybridisierten Panamera Turbo S versuchen, ein Übergangsfahrzeug zum rein elektrischen Taycan anzubieten. Ich glaube aber nach wie vor, dass Hybride mit Verbrennungsmotor noch viel länger verkauft werden, als gedacht. Deswegen wird der Panamera – und vor allem die besonders leistungsstarken Varianten – so schnell nicht aussterben. Zum Glück!