Bildergalerie 24 Stunden Nürburgring: Mercedes-AMG in anderer Liga
Das 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring (und auch in Le Mans) entschwindet schon lange der Definition Langstrecken- bzw. Ausdauer-Rennen; sehr langes Sprintrennen trifft es da wohl mittlerweile besser. Doch was die beiden Mercedes-AMG GT3 heute auf den letzten beiden Runden veranstaltet haben, bringt das Spiel in eine neue Liga: die Mission von AMG, mit dem AMG GT einen „Porsche-Killer“ zu erschaffen, bewahrheitet sich nun mittlerweile nicht nur auf der Straße, sondern – zumindest für dieses Wochenende – auch auf der Rennstrecke. Und das nicht zu knapp.
Galerie: Bildergalerie 24h Nürburgring 2016
Schweres und plötzliches Unwetter mit Hagel legt komplettes Rennen lahm
Kurz nach Rennbeginn legte ein Unwetter Teile der Nordschleife derart lahm, dass über ein Dutzend Fahrzeuge nacheinander und wie in Zeitlupe an der selben Stelle (wegen Aquaplaning) geradewegs in die Leitplanke fuhren. Einige Fahrzeuge konnten auf eigene Achse in die Boxengasse fahren um dort repariert zu werden – für manche, wie beispielsweise einen Manthey-Porsche, war der Einschlag zu heftig.
Kurz danach legte ein Hagelschauer so viel Schnee-/Eis-Matsch auf Teile der Nordschleife, dass die Rennfahrzeuge nicht einmal mehr vorwärts kamen und einfach stehen blieben. Kurz darauf wurde das Rennen für etwa drei Stunden unterbrochen.
Ärgerlich für Team Manthey
Besonders ärgerlich lief es für Manthey Racing: schon im Qualifying wurde einer der beiden Porsche 911 GT3 R mit der Startnummer 911 so stark beschädigt, dass dieser die gesamte Nacht – bis rund eine Stunde vor Rennbeginn – repariert werden musste.
Durch das eben beschriebene Aquaplaning dauerte es nicht einmal zwei Runden, bis das gleiche Fahrzeug mit Nick Tandy an Bord in die Leitplanken einschlug und wieder so stark beschädigt wurde, dass es nicht mehr repariert werden konnte. Das zweite Fahrzeug von Manthey – ebenfalls ein Porsche 911 GT3 R – erlitt rund fünf Stunden vor Rennende einen Motorschaden. Bester Porsche erreichte Platz 9.
Mercedes-AMG als klarer Vierfachsieger mit spektakulärem Zweikampf
Als wäre das Rennen nicht ohnehin schon ein Krimi gewesen, lieferten sich die beiden Führungsfahrzeuge – beides Mercedes-AMG GT3 – noch ein Finale grande: nicht nur, dass man sich unsicher war, ob der Tankinhalt der beiden Fahrzeuge ausreichen würde, fing der AMG GT3 mit der Startnummer 4 (oben im Bild) in der letzten Runde plötzlich eine Jagd auf seinen Kollegen, den Erstplatzierten an.
Die beiden fuhren so schnell, dass sie vor der Endzeit (also bevor die 24 Stunden abgelaufen waren) durch Start und Ziel kamen und damit nochmal eine Runde fahren mussten! Schon vorher war man sich unsicher, ob der Treibstoff reichen würde – jetzt war es umso spannender. Und die beiden machten keine Anstalten langsamer zu fahren – im Gegenteil: mit einer Zeit-Differenz von nur rund fünf Sekunden der beiden Führungsfahrzeuge (nach vierundzwanzig Stunden!!!) feierte Mercedes-AMG einen Vierfachsieg. Einen beeindruckenden.
Scuderia Cameron Glickenhaus hatte das ganze Renn-Wochenende nicht weniger Pech, als Manthey
Auch Jim Glickenhaus hatte mit seinem Team und seinen drei Fahrzeugen Pech: im Qualifying brach bei der Anfahrt zum Teilstück „Flugplatz“ mit rund 230 Km/h das Heck des Ferrari P 4/5 aus und schleuderte das gesamte Fahrzeug so stark in die Reifenstapel, dass es vollkommen zerstört wurde.
Ein paar Stunden vor Rennende kam der SCG003 mit der Startnummer 701 während eines Zweikampfes mit einem Audi R8 von der Strecke ab und schied somit aus dem Rennen aus.
Das war wohl Hammerhart mit dem Hagel. Freunde von mir waren da und saßen auf der Tribüne. Bei ihnen war noch alles trocken, da sind die Rennwagen hinten an der Strecke schon gestanden.