42. AvD Oldtimer Grand Prix am Nürburgring: Ganz im Zeichen des Turboladers.

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Zumindest bei Porsche, die 40 erfolgreiche Jahre 911 Turbo feiern und ihre Ausstellungsfläche dieses Jahr weiter vergrößert haben – so konnten noch mehr zahlende VIP-Gäste empfangen werden als die vorigen Jahre. Die Präsenz von Mercedes-Benz fehlt unverständlicherweise auch dieses Jahr, BMW Classic enttäuscht, McLaren und vor allem Jaguar überraschen mit großen und beeindruckenden Ausstellungsflächen sowie sympathischen Persönlichkeiten. Doch auch wenn Turbolader auf der Grand Prix Strecke eine Rarität darstellten und man sich auf das Wetter nicht die ganze Zeit verlassen konnte, war das Renn-Wochenende ein Erfolg.

Bei Turboladern spalten sich die Geister.

Für manche ist die Erfindung des Turboladers ein Fluch – für die gefühlte Mehrheit aber ein Segen. Kein Motor ist so effizient und umweltfreundlich wie ein Turbomotor, generiert dieser eine überdurchschnittlich hohe Leistung und ein hohes Drehmoment aus einem relativ kleinen Hubraum. Durch den höheren Luftanteil entsteht im Brennraum ein effizienteres Mischverhältnis von Luft/Sauerstoff und Treibstoff, das so sauber verbrennt, dass – mit Hilfe des Katalysators und einer modernen Motorsteuerung – meistens sauberere Luft aus dem Auspuff entflieht als vorne angesaugt wurde.

Galerie: 42. AvD OGP auf dem Nürburgring (2014)

42. AvD OGP auf dem Nürburgring (2014)
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Nachteile sind unter anderem der – in den meisten Fällen – schwächere Motorsound sowie eine verzögerte Gasannahme. Doch vor 40 Jahren überwiegten die Vorteile und Porsche stellte den ersten 911 Turbo mit Rennsporttechnik vor. Rund um das Jubiläum präsentierte die Klassik-Abteilung von Porsche einige 911 Turbo-Modelle und Motoren verschiedener Generationen. Dank Ladeluftkühler erreichte die Motorleistung schon im Jahr 1977 beeindruckende 300 PS.

„Das Beste was die Dinger zusammenhält, ist Kleber.“

So oder so ähnlich wurde das Zitat von Magnus Walker, Chef des US-amerikanischen Modelabels Urban Outlaw und begeisterten Porsche-Besitzer sowie Restaurateur vor ein paar Jahren übermittelt. Porsche Classic scheint den äußerst sympathischen aber gewöhnlich aussehenden (die gleiche Mütze trägt er seit 4 Jahren täglich) „Pedal-to-the-Metal-Star“ während der letzten Zeit auf den neuesten Wissensstand gebracht zu haben, denn jetzt agiert er als eine Art Markenbotschafter und versucht in den Kreis der europäischen Fans einzudringen, in dem er seinen Hang zu der verbreiteten internationalen Sprache „Porsche“ immer wieder betont. Denn alle Anhänger der schwäbischen Marke würden sie sprechen und problemlos anwenden.

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Neben ihm feiern das 911 Turbo-Jubiläum auch Derek Bell, fünfmaliger Le Mans Porsche-Gesamtsieger sowie Walter Röhrl, zweifacher Rallye-Weltmeister und langjähriger Entwicklungspartner von Porsche.

Johann Lafer bekocht die F-Type Project 7-Interessierten.

Und nicht nur die, denn Jaguar feierte ältere Legenden als Porsche: das dreifache Le Mans-Siegerauto D-Type wurde 60. Parallel dazu stellte der deutsche Importeur mittels einer beeindruckenden Örtlichkeit das erste Fahrzeug seiner neu gegründeten und 150 Mitarbeiter starken Abteilung „Special Operations“ vor: den Jaguar F-Type Project 7. Sympathische Prominenz in Form von Christian Danner, Anja Kling und Johann Lafer als Koch, verhalfen dem Gesamtpaket zu breitem Glanz.

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Und was machen die anderen Legenden so?

Gerade das Unternehmen mit der größten Renn-Historie auf dem Nürburgring war wieder nicht anzutreffen: Mercedes-Benz. Zwar drehten einige Rennwagen von Privatbesitzern ihre Runden auf der Strecke, doch offiziell vertreten war der süddeutsche Stern nicht.

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BMW war zwar vertreten, enttäuschte aber mit seiner Präsenz. Das finanzstarke Rekord-Unternehmen sparte an seinem Aufbau derart, dass die meisten Besucher die lieblose und zusammengewürfelte Ausstellung zu meiden wussten. Ganz im Gegensatz zu McLaren, die zum ersten Mal an dieser Veranstaltung teilnahmen und offensichtlich treue Kunden haben, denn vor und hinter dem Zelt stand fast eine ganze Jahresproduktion an neuen Sportwagen à la MP4-12C und 650S.

Offenbar haben einige Hersteller und Importeure gemerkt, dass die Markenpräsenz auf dem Oldtimer Grand Prix im Laufe der Jahre immer wichtiger wird – auch und gerade wenn man nur seine neuesten Modelle vorstellen und seinen Kunden eine Plattform zur Interaktion sowie Präsenz geben möchte.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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