Genf 2014: Die temperamentvollen Hersteller.

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Es sind oft die temperamentvollen Hersteller, die starke Schwankungen ihres Unternehmens miterleben müssen. Und nein, Temperamentvoll muss nicht gleich italienisch bedeuten – trifft aber doch in den meisten Fällen zu. Hier ein Überblick über die Entwicklung der Gattung Fahrzeug, die im Alltag am meisten Spaß machen.

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Eleganter Stillstand: Aston Martin.

Die Marke Aston Martin ist das Abbild von Expressivität und Ausdruck einer besonderen Markenidentifikation: einerseits ist die Silhouette eines Aston Martins legendär, einmalig auf der Welt und wunderschön, der Klang seines Triebwerks atemberaubend; andererseits jedoch ist die Technik eingerostet und die Fahreigenschaften nicht mehr zeitgemäß.

Daran ändern auch waghalsig gesetzte optische Akzente in Form von farblich abgesetzten Kontraststreifen bei einem Sondermodell nicht viel. Es wird Zeit für die neuen Motoren von AMG und einer rundum Technikpflege in zwei Jahren. Bis dahin erfreue man sich am Äußeren.

Atemlose Tatenkraft typisch italienischer Machart: Fiat | Abarth.

Abarth überrascht mit einer neuen Abwandlung des Fiat 500: dem Abarth 695 Biposto. Das kleine Biest leistet 190 PS, die er der Umwelt lautstark über eine Akrapovic-Abgasanlage kundgibt und schafft den 0 auf 100 Sprint in 5,9 Sekunden (bei 230 Km/h) ist Schluss), verfügt über ein (freiliegendes) Dog-Ring-Getriebe (Schalten ohne Kupplung möglich), wiegt 997 Kilogramm und besitzt eine Straßenzulassung (!!!). Jedoch muss auf Klimaanlage, ablassbare Fensterscheiben und Radio aufgrund des Gewichtes verzichtet werden. Die Italiener lassen es nun zum vorerst letzten Mal für diese 500er-Generation richtig krachen.

Eingezäunte Kreativität: Ferrari.

Einer der wenigen Messestände, der von Anfang an vollständig mit einem Geländer aus Glas abgegrenzt ist und dessen kreative Kompositionen im Inneren streng bewacht sind. Selbst der geübten und langjährig aktiven Fachpresse gelingt es selten, ohne Wartezeit direkt auf den Messestand zu gelangen.

Ferrari stellt dieses Jahr den neuen California T vor – das „T“ steht hier für „Turbo“ – sowie eine leichtere Version des 458, namens „Speciale“. Zum ersten Mal in der Geschichte von Ferrari arbeitet das italienische Traditionsunternehmen an Turbo-Motoren; und ist offensichtlich erfolgreich: Der 8 Zylinder Turbo-Direkteinspritzer mit 3,8 Litern Hubraum sitzt sehr tief im Chassis in Frontmittelposition und liefert 560 PS und 755 Nm. Diese Werte verleihen dem 1.625 kg schweren California T eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 3,6 Sekunden. Er erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 316 Km/h.

Überraschungsreiches Engagement: Maserati.

Als sich plötzlich das große LED-Display in der Mitte teilte und die Studie eines Maserati-Sportwagens brüllend in die Menge von überraschten Gesichtern bahnte, waren die Gründe für den aufgestellten Stuhlkreis rund um eine in den Boden eingelassene Aluminium-Drehscheibe klar.

Maserati versteht es seit nicht allzu langer Zeit, die Menschen zu emotionalisieren und in ihren Bann zu ziehen: nicht ohne Grund wurde der Werbespot des Ghibli, der beim Superbowl gezeigt wurde, zur Nummer eins gewählt. Die Bilder des gleichnamigen Fahrzeuges mit Heidi Klum am Steuer gingen ebenfalls um die Welt. Maserati hat es auf jeden Fall verdient erfolgreicher zu sein, als momentan.

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Offensive Show mit Unterhaltungswert: Lamborghini.

Lamborghini geht seit gewisser Zeit immer offensivere und extremere Wege, um Kunden und Fans für sich zu gewinnen. Dies äußerst sich weniger im extrovertierten jedoch zugleich einheitlichen und abgeschlossenen Design, als mehr in der Marketingstrategie des italienisch-deutschen Unternehmens. Lassen wir den Film über den neuen Lamborghini Huracán für sich sprechen.

[youtube height=“576″ width=“1024″]https://www.youtube.com/watch?v=eJnWPhSQjPs[/youtube]

Die Leistung des neuen Lamborghini Huracán beträgt 610 PS und kommt aus einem V10-Hochdrehzahlmotor, der auf dem Grundmotor des Vorgängermodells Gallardo basiert. In der nun überarbeiteten Version liefert das 5,2 Liter große Aggregat ein maximales Drehmoment von bis zu 520 Nm.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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