Genf 2015: Der neue Ford Focus RS ist ein allradgetriebenes Biest.
Gut zwei Wochen ist es nun her, dass der neue Ford Focus RS mit 320 PS in den Kölner Ford Werken vorgestellt wurde – und wir, AUTOmativ.de, hatten in einem Punkt glücklicherweise unrecht, denn wir hatten prognostiziert, dass der neue Spitzen-Ford Frontantrieb mit einem speziellen Differenzial bekäme, doch das ist glücklicherweise nicht der Fall. Der schärfste Konkurrent ist natürlich der VW Golf R mit „nur“ 300 PS, dafür aber einem Doppelkupplungsgetriebe – der Ford Focus RS verfügt hier noch über einen Handschalter der alten Schule.
Ken Block soll angeblich an den 320-Allrad-PS mitentwickelt haben.
Was Walter Röhrl für Porsche ist jetzt Ken Block für Ford – anscheinend. Nur mit dem nicht unwesentlichen Unterschied, dass Walter Röhrl ein besserer Rallyefahrer ist als Ken Block. Dafür macht Block eindeutig die besseren Shows.
Und so verfügt das Allradsystem über dynamische Drehmomentverteilung sowie über ein ausgeklügeltes Torque Vectoring-System, das im Ford Focus RS mittels präzisem und schnellen Ansteuern einzelner Räder weitaus höhere Kurvengeschwindigkeiten zulassen soll; genauer gesagt von mehr als einem g, also ein Wert, der im Motorsport seine Berechtigung findet. Bekannt ist dieses System schon von Porsche, die schon vor rund einem Jahrzehnt mit ihrem Topmodell – 911 Turbo – das Torque Vectoring eingeführt haben.
Über 320 PS aus 2,3 Litern Hubraum. Der EcoBoost-Technologie sei Dank.
Der Vorgänger des Ford Focus RS generierte aus 2,5 Litern Hubraum 305 PS. Zudem kam die Kraft von fünf Zylindern – jetzt sind es nur noch vier. Konkrete Leistungsdaten sind noch unbekannt – so kann es sein, dass die PS-Zahl noch einmal leicht nach oben geht.
Volkswagen Golf R ist der ernannte Konkurrent.
Und so wundert es auch nicht mehr, dass die Präsentations- und Pressefarbe des Ford Focus RS Blau ist – exakt die gleiche Farbe, in der Volkswagen immer seine R-Modelle zeigt.
Ford Focus RS mit verstellbaren Stoßdämpfern und manuellem Sechsgang-Schaltgetriebe.
Zugleich erhält der neue Focus RS ein nochmals überarbeitetes Sportfahrwerk. Im Vergleich zum „ST“-Modell zeichnet es sich durch straffere Federraten, verstärkte Anlenkpunkte und Lager sowie größer dimensionierte Stabilisatoren aus. Die elektronisch verstellbaren Stoßdämpfer lassen sich für den Einsatz auf abgesperrten Rennstrecken speziell abstimmen.
Der Ford Focus RS wird ausschließlich als Handschalter angeboten werden.
Und der Preis?
Erst in Genf am 4. März werden wir die genauen Preise erfahren. Der Vorgänger kostete 36.000 Euro – ganz so günstig wird es dieses Mal wohl aufgrund des größeren Technologiesprunges nicht sein. Bi-Xenon-Scheinwerfer, 19-Zoll-Leichtmetallräder mit Michelin Supersport-Bereifung, Sportschalensitze, werden aber auf jeden Fall im Grundpreis enthalten sein, so viel ist sicher.