Kinostart für Fast & Furious 7: Beeindruckender Abschied von Paul Walker – eine Filmkritik.
Nachdem wir letzte Woche den neuen Fast & Furious 7 Film angekündigt und die Autos der Helden und Bösewichte vorgestellt hatten sowie einen Blick hinter die Kulissen warfen, hatten wir die Möglichkeit, den möglicherweise letzten Teil der Fast & Furious-Saga schon anzuschauen. Heute am 1. April ist Kinostart für Fast & Furious 7 und wir geben einen kleinen Ausblick auf das, was einen erwartet – natürlich ohne die Geschichte zu verraten.
Der böse große Bruder Jason Statham dreht völlig durch.
Wer sich noch an das Ende des letzten Teils erinnern kann, weiß, dass Dominic Torettos (Vin Diesel) Team den damaligen Bösewicht und Widersacher Owen Shaw ausschalten konnte – doch es gibt da noch einen Bruder von Owen: Bruder Deckard (Jason Statham). Und der ist sauer und will alle ausschalten.
In dem Film geht es grundsätzlich um den Kampf zwischen Deckard Shaw und Torettos Gang – der laufende Schrank und Chef der härtesten Polizeieinheit Luke Hobbs (Dwayne Johnsson) liegt mit gebrochenem Arm im Krankenhaus, weil er zuvor mit Ian Shaw im Polizeibüro kämpfte und aufgrund einer modernen Handgranate, die Ian zündete, gefühlte zwanzig Stockwerke auf ein Autodach flog (das Dach federt ja auch so gut ab, dass man sich nur den Arm bricht).
Er liegt nicht lange und rennt am Ende des Filmes dann sogar mit einem Hubschrauber-Abwehrgeschütz durch Los Angeles, mit dem er tatsächlich einen der modernsten Militärhubschrauber der Welt vom Himmel holt. Eine der lustigsten Szenen des ganzen Filmes.
Doch es öffnet sich zusätzlich ein Nebenschauplatz: ein cooler, amerikanischer Agent alias „Mr. Nobody“ (Kurt Russell) mit einer weiteren Spezialeinheit und einer Geheimgarage, die eigene Helikopter, Panzer, getunte Toyotas und Mustangs baut (natürlich nur, um Bösewichte aus aller Welt zu fangen), bringt Torettos Team dazu, einen Spezialauftrag auszuführen, der die ganze Welt vor einer geheimen Technologie retten soll. Wenn der Auftrag ausgeführt ist, habe Toretto mit dieser Technologie freie Hand, Deckard Shaw eigenhändig zu suchen und zur Strecke zu bringen.
Diese Spezialtechnik ist in Form eines kleinen USB-Sticks und einer äußerst attraktiven Programmiererin (Nathalie Emmanuel) in den Händen von bösen Leuten mit gepanzerten Mercedes S- und G-Klassen, einem futuristischen Helikopter mit integrierter Jet-Drone und einem Bus, der mit Raketen und Panzerabwehrgeschützen ausgestattet ist.
Actionfilm mit amerikanischer Tiefsinnigkeit und einfacher Wortwahl. Aber herrlich lockeren Sprüchen.
Besonders tiefsinnig in der Handlung waren die Fast & Furious-Filme noch nie, aber manche Konversationen sind schon sehr einfach ausgeführt – ein bisschen mehr Geist wäre wünschenswert gewesen. Vielleicht liegt das aber auch an der deutschen Version, dass manch ein – eigentlich tiefsinnig geplantes – Gespräch flach erscheint.
Tyrese Gibson, der im Film das Allround-Ablenkungstalent Roman Pearce darstellt, pflegt im siebten Teil von Fast & Furious eine besonders locker sitzende Zunge. Und das ist unterhaltender denn je.
Film- und Aufnahmetechnik vom Feinsten. Herausragende Schauplätze und starke Autos.
So weit wir dies als „Film-Laien“ beurteilen können: die Aufnahmetechniken und Effekte sind überaus beeindruckend. Auch wenn das gnadenlose und über mehrere Minuten hinweg anhaltende Geballer und „in-die-Luft-gesprenge“ (fast ganz L.A. fliegt in die Luft) irgendwann anstrengend wird, ist die Spannung allein dadurch garantiert, dass Schauplätze wie Aserbaidschan, Colorado, Arizona, Abu Dhabi oder Los Angeles absolut genial dargestellt werden.
Paul Walker ist Brain O’Connor – den ganzen Film.
Am meisten beeindruckt, dass die beiden Brüder Caleb und Cody Walker die letzten fehlenden Szenen nach dem schrecklichen Autounfall von Paul Walker im November 2013 mir einem Porsche Carrera GT so professionell abgedreht haben. Sicher ist in der Zwischenzeit einige Zeit vergangen (denn der Film sollte ja eigentlich schon letztes Jahr erscheinen), doch steckt man so einen Verlust nicht einfach so weg. Aber das Abschließen des Filmes schien den Freunden und der Familie zu helfen, mit dem Schock fertig zu werden.
In ein paar wenigen Szenen – vor allem wenn das Gesicht von Paul gezeigt wird und der sich der Kopf von der Profil- zur Porträtsicht dreht – merkt man, dass hier echte Animationskünstler am Werk waren. Denn wer nicht weiß, dass die Bruder von Paul als Doubles in manchen Szenen zu sehen waren und nicht Paul Walker selbst, merkt kaum etwas. Wirklich gut gemacht.
Die Würdigung für Paul Walker ist wunderschön.
Und natürlich wird Paul Walker am Ende des Filmes gewürdigt; in einer unglaublich schönen Art und Weise, die jeden Zuschauer im Kinosaal fast erstarren lässt. Diese Schlussszene vereint alles: den Traum von Freiheit und unabhängigem Leben in einer der schönsten Regionen der Welt auf der einen Seite, und andererseits den Albtraum von Verlust und Trauer. Das Ergebnis im Film ist eine wunderbare Komposition.
„Wir wissen, dass der Film Paul sehr gefallen hätte.“ So ein Zitat der gesamten Fast & Furious Mannschaft.
Wird es noch einen weiteren, achten Teil geben?
Bei dieser Frage herrscht immer absolutes Schweigen und offiziell wird es keinen achten Fast & Furious Film geben. Denn sicher ist, dass es sehr schwer sein dürfte, die Saga ohne Paul Walker weiterzuführen. Ganz ausgeschlossen bleibt es aber nicht, denn der böse Bruder Deckard Shaw ist noch am Leben..