Audi A4 Avant 3.0 TDI im Alltagstest: Passion Außendienst

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Der neue Audi A4 Avant 3.0 ist überhaupt nicht so neu. Beeindruckend aber ist zweifelsohne sein zukunftsorientiertes Auftreten. Und: er besticht durch seine Neutralität. Audi-Fans werden uns jetzt verabscheuen, aber: auf den ersten Blick bleibt er trotzdem ein unscheinbarer Kombi. Erst bei genauerem Hinsehen entfaltet er sein volles Potential. Zuverlässig, bequem und anwenderfreundlich – und mit einem atemberaubend schönen Interieur. Die Kilometer spult er – wie kaum ein anderer – ruhig und sachlich herunter.

Audi A4 Avant – der Zuverlässige

Bleiben wir gleich beim Thema und fragen: warum ist der Audi A4 Avant so ein treuer Begleiter auf langen Strecken? Diese Frage lässt sich in mehrere Antworten unterteilen.

Galerie: Audi A4 Avant 3.0 TDI im Test

Audi A4 Avant 3.0 TDI im Test
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Audi A4 Avant 3.0 TDI im Test

Fangen wir mit dem Motor an: wir sind die Variante mit einem 3.0 Liter Dieselmotor (leider ohne Quattro) gefahren. Laufruhig, sparsam, kraftvoll und durchzugstark. So kann man den Sechszylinder Turbomotor charakterisieren. Er leistet 218 PS (160 kW) und bringt damit den A4 Avant und seine Passagiere zügig und schnell ans gewünschte Ziel.

Die Siebengang S tronic schaltet schnell, kaum spürbar und auch bei Tempo 200 herrscht Ruhe an Bord. Unaufgeregt, mühelos aber hellwach sprintet der Mittelklasse-Kombi ohne Leistungseinbußen in 6,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Soundfetischisten lässt der A4 enttäuscht zurück – klar, ist ja auch ein Diesel.

Um einen Sprit-Spar-Wettbewerb zu gewinnen eignen sich vermutlich die kleineren Motoren (z.B. 2,0 Liter TDI) besser, wir haben ihn mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 6,7 Litern/100 km bewegt. Wem das nun zu wenig ist, der muss bis zum Ende diesen Jahres warten, dann ist der Audi RS4 Avant zu haben.

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Bedienbarkeit oder Elektronik-Schnick-Schnack

Die einen wollen elektronische Helferlein wo es nur geht, damit sie eine möglichst unaufgeregte Fahrt haben. Die anderen wollen das Auto spüren. Aus ihrer Sicht ist jedes Assistenzsystem unnötiges Gewicht und trübt den Fahrspaß. Okay, all diejenigen, die sich zur zweiten Kategorie zählen, sind vielleicht bei der verschärften Variante des Audi S4 Avant besser aufgehoben. Für die gemütlicheren Fahrer unter uns hat der Audi A4 Avant einige tolle Extras an Bord.

Neben dem schon bekannten MMI (MultiMedia Interface), das kräftig überarbeitet und neu designed wurde, hat Audi weitere Assistenz- und Sicherheitssystem in unseren A4 eingebaut. Abstand halten, lenken, Stau erkennen sind nur die vermeintlich wichtigsten Teile der Funktionen. Bei längeren Fahrten fanden wir den Lane Assist und die Adaptice Cruise Control sehr komfortabel.

Im Stadtverkehr war der Spurhalteassistent aufgrund der häufigen Spurwechsel störend, auf unserer morgendlichen Autobahnfahrt war er jedoch sehr angenehm. Ab ca. 60 km/h unterstützt er beim Spurhalten und greift korrigierend in den Lenkvorgang ein. Für die Mutigen: mehrere Sekunden lang erlaubt das System die Hände vom Lenkrad zu nehmen, dann ertönt aber ein Warnton, das Lenkrad vibriert und die Anzeige im Virtual Cockpit fordert uns wieder zum selbstständigen Fahren auf.

So wenig Assistenzsysteme wie möglich, so viele wie nötig

Den Zeitpunkt ab wann das System in die Lenkung eingreift – also wie nah man der Fahrbahnmarkierung kommen darf – kann man über das Audi MMI auf „früh“ oder „spät“ einstellen. Innerhalb von Baustellen oder auf schlecht ausgebauten Landstraßen mit unvollständiger Markierung sollte man sich nicht auf den Lane Assist verlassen. Verwirrt durch das Markierungschaos stößt das System noch an seine Grenzen.

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Begeistert sind wir von der Adaptive Cruise Control (ACC). Schon Öfter sind wir in den Genuss dieses Helferleins gekommen und waren immer begeistert. Von 0 bis 250 km/h hält das System den A4 Avant in fünf verschiedenen Distanzstufen auf Abstand zum Vordermann.

Angenehm: das Beschleunigen und Abbremsen richtet sich nach dem gewählten Fahrmodus und wurde deutlich verbessert. Bei Stau oder zähflüssigem Verkehr bis maximal 65 km/h schaltet das System still und heimlich den Stauassistenten zu. Ab jetzt läuft nahezu alles von selbst. Bremsen, Gas geben, Lenken. Immer der Kolonne hinterher. Wir fanden, dass sich der A4 hier erstaunlich „natürlich“ verhält. Er gibt Gas, lenkt und bremst sanft ab. Bis zum Stillstand, dann muss das Gaspedal kurz angetippt werden, um das System von Neuem zu aktivieren.
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Eine kamerabasierte Verkehrszeicherkennung gehört heute schon zum guten Stil eines Mittelklasse-Fahrzeugs. Sie erkennt die meisten Verkehrsschilder und zeigt diese dem Fahrer als Grafiken im optionalen Head-up-Display und im Virtual Cockpit an. Wenn man ein Tempolimit überschreitet, blinkt die Grafik zusätzlich auf. Im Head-up-Display kann man das permanente Blinken dann als störend empfinden. Ganz ausschalten kann man das Hinweis-Blinken zwar nicht, aber das MMI erlaubt dem Fahrer einzustellen, dass das Aufblinken der Grafiken erst dann beginnt, wenn die Höchstgeschwindigkeit um bis zu 15 km/h überschritten wurde.

Kaum Mut bei der Optik

In gewohnter Optik präsentiert sich der Audi A4 Avant. Das stimmt so nicht ganz! Audi will am vertrauten Äußeren des erfolgreichen Vorgängers festhalten. Schade, sagen wir. Es bedarf eben einer gehörigen Portion Mut sich in neue Gefilde zu wagen.
Veränderungen sind kaum zu erkennen, dabei verfügt der A4 über eine komplett neue Architektur. Äußerlich ist er um drei Zentimeter gewachsen (Radstand plus 18 mm) und als Avant bis zu 120 Kilogramm leichter als der Vorgänger.

Das Schaltgetriebe wurde durch den Einsatz von Magnesium um 16, die Karosserie mittels veränderter Werkstoffe 15 Kilogramm leichter. Zudem wurde die Aerodynamik verbessert. Der Luftwiderstandsbeiwert des A4 Avant mit den TDI-ultra-Motoren schlüpfen mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,26 durch den Wind. Der großflächig verkleidete Unterboden samt strömungsoptimierenden Spoilern vor Rädern und Tank trägt ebenso zur guten Aerodynamik bei. Dazu hält der Heckabschluss den Auftrieb an der Hinterachse möglichst gering. Das Plus an Raum durch die größere Karosserie kommt in erster Linie den mitreisenden Fondinsassen zugute.

Fazit

Audi hat mal wieder eine gundsolide Variante des A4 aufgebaut. Der Preis ist ebenfalls grundsolide. Die Basis des Audi A4 Avant in der “design” Linie und einem 3,0 Liter Dieselmotor kostet ohne große Spielereien 48.140 Euro. Das bei uns verbaute Bang & Olufsen Soundsystem war natürlich vom Feinsten, kostet aber auch stolze 1.140 Euro mehr. Mit den Assistenzsystemen und weiteren Häckchen in der Aufpreisliste durchschlägt man schnell die Schallmauer von 60.000 Euro.

Wer also einen komfortablen und langstreckentauglichen Begleiter sucht, das nötige Geld für die entsprechenden Helfer (die natürlich nötig sind wenn man entspannt reisen will) mitbringt, hat mit dem Audi A4 Avant genau die richtige Wahl getroffen.

Stefan Emmerich

Um über Automobile zu schreiben, ist es keine zwingende Voraussetzung, sich von Klein auf dafür zu interessieren. Doch bei Stefan Emmerich war das eben so. Sein Technisches Studium - Automobil-affin - ergänzt sein großes Interesse an Mobilien jeglicher Art und weiß die Bedeutung hinsichtlich Neuheiten und ihrer Details zu beurteilen.

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1 thoughts on “Audi A4 Avant 3.0 TDI im Alltagstest: Passion Außendienst

  • 11. Juli 2020 um 18:42 Uhr
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    Super, beiträge gefallen mir sehr.
    Vielen Dank dafür.

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