Neuer ID.3 (2020): Erste Sitzprobe im vollelektrischen MEB-Volkswagen!

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Volkswagen zeigt sich auf der IAA in Frankfurt (zumindest an den ersten beiden Pressetagen) konsequent im vollelektrischen Gewand. Neueste – und lang erwartete – Errungenschaft im Serien-Trim ist der neue VW ID.3. Das rein elektrisch angetriebene Fahrzeug kommt CO2-neutral zum Kunden, verfügt über hohe Reichweiten und sieht frisch aus. Wir saßen schon drin!

VW ID.3 mit bis zu 550 Kilometer Reichweite

Einer der wichtigsten Punkte zuerst: Der VW ID.3 schafft recht große Reichweiten. Nach dem aktuellen WLTP-Messverfahren, das für konventionell angetriebene und elektrische Fahrzeuge gleichermaßen gilt, kommt der ID.3 mit der kleinsten Batterie (45 kWh) rund 330 Kilometer weit. Mit den zwei weiteren Batteriegrößen (58 und 77 kWh) kommt der Elektro-VW 420 bzw. 550 Kilometer weit. Welche Reichweiten dann in der Praxis zu erreichen sind, bleibt zu erfahren.

Fest aber steht: auch das Laden wird immer schneller. So kann der ID.3 schon mit der mittleren Batteriegröße mit bis zu 100 kW laden. In einer halben Stunde kann man so rund 260 Kilometer nachladen. Mit der größten Batterie mit 77 kWh Kapazität kann man sogar mit 125 kW laden – sofern es die jeweilige Ladestation zulässt.

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Rund 400 Schnelllader bis 2020

Ladestationen gibt es mittlerweile rund 20.000 in Deutschland. Davon sind die meisten allerdings keine Schnellladesäulen. Heißt: die Ladeleistung liegt unter 20 kW. Das Ladenetzwerk Joint-Venture bestehend aus BMW, Daimler, Ford, Volkswagen, Porsche, Audi und neuerdings auch Kia und Hyundai unterhält im Moment 141 Ladestationen entlang der europäischen Autobahnen.

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400 sind bis 2020 geplant. Das ist noch nicht wirklich viel, soll aber reichen, um alle Hauptverkehrsachsen problemlos bedienen zu können. Zum Vergleich: Rund 7.000 Tankstellen gibt es für Flüssiggas (LPG) in Deutschland, rund 800 für Erdgas (CNG) und rund 14.500 für Benzin und Diesel.

Jeder, der die Situation um Erdgas tanken auf längeren Strecken kennt, weiß die aktuelle Zahl von 141 Stationen in ganz Europa zu deuten. So ganz problemlos kann’s einfach noch nicht sein.

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Der Modulare Elektrobaukasten (MEB) von Volkswagen bildet die Basis für alle künftigen vollelektrischen Fahrzeuge der Wolfsburger. Und der ID.3 ist das erste Serienfahrzeug.

MEB-Plattform für hohe Flexibilität

Der ID.3 ist der erste Volkswagen, der auf dem Modularen Elektrobaukasten (MEB) basiert. Das gibt ihm nicht nur ein hohes Maß an Kostenvorteilen bei der Fertigung, sondern Volkswagen auch die Möglichkeit, diese Plattform an weitere Hersteller zu verkaufen. Und genau das passiert: Nicht nur öffnet VW die Plattform für kleinere Buggy-Hersteller, sondern auch für den Riesenkonzern Ford.

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Der ID. BUGGY basiert auch auf dem MEB, der in großer Stückzahl auch an Ford verkauft wird.

Die Batterien (bzw. Akkus, weil wiederaufladbar) sind in den Fahrzeugboden integriert. Diese Lage wirkt sich natürlich positiv auf die Fahrdynamik aus. Denn der Schwerpunkt des ID.3 rückt damit tief nach unten. Ebenfalls ein Vorteil des MEB ist die Gewichtsverteilung zwischen Vorder- und Hinterachse. Sie ist nahezu ausgeglichen.

Doch lieber zu den Asiaten? Wir sind den Kia e-Niro schon gefahren!

VW ID.3 mit bis zu 204 PS Leistung

Es scheint immer, als würde bei einem Elektroauto Leistung nicht immer im Vordergrund stehen. Zumindest tun viele so scheinheilig, “weil es ja nicht wirklich so ökologisch ist, wenn man jetzt schon wieder auf diesen Leistungsgedanken abzielt”. Tatsächlich ist es trotzdem ein wichtiger Punkt, denn Autofahren soll ja nach wie vor noch Spaß machen.

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Soll Lust auf Elektro machen: Der VW ID.3

Und wer so technologieoffen ist und denkt, dass er auch am Elektroauto-fahren Fahrspaß haben könnte, darf nicht enttäuscht werden. So gibt es den ID.3 in zwei Leistungsstufen, wobei die höchste über 150 kW (204 PS) verfügt. Das verspricht auf jeden Fall mal Beschleunigungen von 0 auf 100 Km/h in rund sieben bis acht Sekunden.

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Reduziert und clean wirkt das Interieur des VW ID.3. Aber: Es ginge noch mehr.

Reduziert digitales Interieur

Volkswagen spricht beim Interieur des VW ID.3 von einer “Revolution”. Weil anscheinend wegweisende digitale Anzeigen und deutlich mehr Platz in den Innenraum einziehen sollen. Aber so wahnsinnig groß sind die digitalen Anzeigen – im Vergleich zu anderen Herstellern wie z.B. Byton – nicht. Außerdem wären randlosere Anzeigen sowie eine höhere Qualitätsanmutung beim mittleren, zehn Zoll großem Bildschirm wünschenswert.

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Und auch der Platz im Interieur ist jetzt nicht auf VW Passat-Niveau, obwohl es fortwährend in jeder Rede und Präsentation von Volkswagen Offiziellen gesagt wird. Richtig ist: Durch den langen Radstand des MEB-Layouts und sehr kurze Überhänge ergibt sich ein besonders großer Innenraum – der sogenannte “Open Space”. Mit dem so entstehenden Platz und Raumgefühl setzt der ID.3 sehr wohl neue Standards in der Kompaktklasse. Aber das heißt nicht, dass man jetzt das Wunder von Bern erwarten kann. Die Erwartungen liegen über der Realität.

Das neue “ID. Light” unterstützt mit einem LED-Band bei der Navigation und kann den Fahrer bei Gefahr beispielsweise auffordern zu bremsen. Sämtliche Bedienelemente – auch am elektrisch einstellbaren Multifunktionslenkrad – werden über Touch-Funktionen mit berührungssensitiven Tasten bedient. Nur die Fensterheber und das Warnblinklicht werden noch mit haptischen Schaltern betätigt. Hinzu kommt eine intelligente „Natural Voice“-Sprachsteuerung.

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Drei Ausstattungsvarianten des ID.3

Die Basisausstattung des ID.3 1st umfasst ein Navigationssystem, ein DAB+ Digitalradio, Sitz- und Lenkradheizung, Armlehnen vorne, ein Mode 2-Ladekabel und 18 Zoll Alufelgen. Der Preis liegt unter 30.000 Euro.

Der ID.3 1st Plus verfügt zusätzlich über eine Rückfahrkamera, die automatische Distanzregelung ACC und das schlüssellose Zugangssystem Kessy Advanced. Im Innenraum ist der ID.3 1st Plusaußerdem mit Designsitzen, einer Mittelkonsole mit zwei USB-C-Anschlüssen und Ambientelicht ausgestattet. Außen gehören getönte Scheiben, das Exterieur-Style-Paket in Silber, LED-Matrix-Scheinwerfer, Matrix-Stand-Brems-Blink-Rückleuchten und 19 Zoll Alufelgen zum Ausstattungsumfang.

In der Top-Version, dem ID.3 1st Max , gehören zusätzlich das Augmented Reality (AR-) Head-up-Display, das Soundsystem „Beats“, ein großes Panorama-Glasdach und 20 Zoll Aluräder zum Ausstattungsumfang. Hinzu kommen außerdem ein Spurhalteassistent mit Emergency Assist, ein Spurwechselassistent, Telefonie mit induktivem Laden und Komfortsitze.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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