Ab sofort gibt es den VW Crafter auch mit Allrad- und Heckantrieb – Fahrbericht!
Es gibt kaum ein Automobil, das wir so oft und so viel begleiten konnten. Wir haben den neuen VW Crafter bei seiner Premiere in Frankfurt zum ersten Mal gesehen, durften in Polen erleben, wie er gefertigt wird, waren mit ihm in Spanien und am Set von Game of Thrones unterwegs, sind mit ihm durch Budapest gefahren, haben uns kürzlich in der Campervariante auf der IAA umgeschaut und konnten jetzt die volle Entfaltung all seiner Derivate im Umland von Wien beurteilen.
VW Crafter ab jetzt in fast allen Ausführungen
Der neue VW Crafter startete im Herbst 2016 erst mit Frontantrieb und bis zu 3.500 Kilogramm Gesamtgewicht. Damit Volkswagen Nutzfahrzeuge künftig alle relevanten Marktanforderungen abdecken kann, gibt es ihn jetzt mit Front-, Heck- und Allradantrieb sowie mit dem kompletten Programm der Spezialaufbauten.
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So gibt es Kipper, Kühl- und Rettungswagen sowie zahlreiche individuelle Aufbaulösungen. Insgesamt gibt es drei Gewichtsklassen: den Crafter 30, 35 und 50. Ab 2018 wird eine VW Crafter-Version sogar bis zu 5.500 Kilogramm Gesamtgewicht aufnehmen können (Crafter 55). Nur die marktreife Camper-Variante fehlt dann noch im Portfolio von Volkswagen Nutzfahrzeuge.
Heckantrieb für besonders schwere Lasten
Die meisten Varianten mit Heckantrieb sind an der Hinterachse mit Zwillingsbereifung ausgestattet. Nur so können sie ein Gesamtgewicht von 3,5 bis zu 5,5 Tonnen (ab 2018) stemmen. Allerdings schmälern die breiteren Radkästen hinten auch die Breite des Beladungsraums an der Stelle der Radkästen. Deswegen gibt es die Variante mit 103 kW Leistung auch mit Einfachbereifung an der Hinterachse.
Heckantrieb gibt es für die Motorisierungen 90 kW, 103 kW und 130 kW für den Kastenwagen, die Pritsche und das Fahrgestell. Die Motoren sind bei dieser Version nicht quer eingebaut, sondern längs. Vorteil des Heckantriebs ist auch ein kleinerer Wendekreis.
Wer den Hecktriebler ordert, bekommt serienmäßig den mittleren Radstand und die niedrigste Dachhöhe. Das Ladevolumen liegt hier bei 9,3 Kubikmetern.
Allradantrieb für die vermeintlich unerreichbaren Gebiete
Unter Verwendung einer Lamellenkupplung verfügt der VW Crafter auch wahlweise über Allradantrieb. Ganz gleich ob das Einsatzgebiet die Baustelle oder das Gebirge ist: mit Allrad hat man natürlich immer bessere Karten – gerade auf unbefestigtem Untergrund (Video).
So klettert unser Testwagen, eine Pritsche mit Doppelkabine, rau und grob den vollkommen aufgeweichten Hang hinauf. Das Fahrwerk ist so stramm, dass es unserem Kameramann schwer fällt, das Bild halbwegs auf das Cockpit zu richten. Aber klar: wir waren unbeladen. Das Fahrwerk ist natürlich auf die maximale Nutzlast ausgelegt. Bei mehr Zuladung wird das Fahrwerk logischerweise auch komfortabler.
Nichtsdestotrotz macht der VW Crafter mit Allradantrieb eine beeindruckende Figur. Immerhin fährt man mit deutlich über sechs Metern Länge irgendwelche steilen Feldwege hinauf und merkt weder etwas von der Länge noch vom Gewicht. Der Allradantrieb gibt alles, um die Schwächen der Straßenreifen auszugleichen – und das gelingt, denn wir haben die Offroad-Passage zwar mit ordentlich Gepolter, aber geradlinig und ohne Versetzungen passiert.
Die Allradversion des VW Crafter gibt es wahlweise in der 103 kW oder 130 kW-Motorisierung als Kasten, Pritsche Einzelkabine, Fahrgestell Doppel- oder Einzelkabine, als Kipplader oder Koffer. Also eines der vielseitigsten Fahrzeuge.
Eine höhergesetzte Cross-Version wäre ganz spannend, oder? Nicht nur für Expeditionsmobile: