BMW 530i Sport Line (2017) im Fahrbericht: Luxuriöser Technologie-Kreuzer

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Mittelklasse-Luxus vom Feinsten: der neue BMW 530i mit Sport Line Paket ist ein komfortables Automobil mit modernsten Technologien. Er denkt und lenkt – gehorcht, und transportiert seine Insassen in wohliger Lounge-Atmosphäre von A nach B. Die BMW-typische Fahraktivität nimmt dabei aber stetig ab und wandelt sich zur defensiv-passiven Abstimmung für lange Distanzen und beruhigende Abende im Anschluss an den stressigen Büroalltag. Wir hatten die neue BMW 530i Limousine im ausführlichen Test.

Fahrpassive Eleganz, der BMW 530i Sport Line

Auch wenn bei unserem Testwagen das M-Lenkrad im Interieur und das Sport Line-Paket am Exterieur verbaut war, verhielt sich der neue BMW 530i – die Fahrdynamik betreffend – eher defensiv. Keine Frage jedoch: diese beiden optionalen Ausstattungen sind eine haptische und optische Augenweide.

Galerie: BMW 530i Sport Line Facelift im Test

BMW 530i Sport Line Facelift im Test
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BMW 530i Sport Line Facelift im Test

Doch beim ersten Kontakt mit der qualitativ hochwertigen Interieurlandschaft und mit dem nahezu lautlosen sowie 2.0 Liter kleinen Vierzylinder wird schnell klar: der BMW 530i ist Mittelklasse-Luxus im Sinne des entschleunigten Autofahrens. Wer Sport möchte, muss mindestens auf die größeren und stärkeren 40er- oder 50er-Varianten der 5er-Reihe zurückgreifen.

BMW 530i mit viel Leistung für zügige Autobahnfahrten

Jedoch ist der BMW 530i kein langsamer Weggefährte – ganz im Gegenteil. Sein gedämmtes Herz schlägt zwar ohne akustische Emissionen, doch stille Wasser sind bekanntlich tief. Und so ist das 252 PS starke Aggregat mit 350 Nm Drehmoment mit ordentlich Leistung versehen, um den Durchzug auf der Autobahn bis zur elektronisch begrenzten Höchstgeschwindigkeit von 250 Km/h beeindruckend darzustellen.

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Exzellente Interieurgestaltung. Nur die Knöpfe am Lenkrad waren beim Vorgängermodell optisch schöner – haptisch sind sie eine Wonne.

Kurven sind für den 5er in Sport-Ausführung eine Leichtigkeit und werden eher geschluckt und kaschiert, als aktiv angesteuert. Die Souveränität, seine Insassen so selbstbewusst, leichtfüßig und rasch durch die Kurve zu bringen, steht hierbei an oberster Stelle.

Vorausschauende Fahrmodi

Wer es doch etwas knackiger haben möchte wählt den Sportmodus. Hier verengen sich – neben der Gasannahme, dem Lenkwiderstand und anderer Telemetrie – die ohnehin schon separat einstellbaren Seitenwangen der optionalen Sportsitze und geben dem Fahrer optimalen Seitenhalt bei gleichzeitig hohem Sitzkomfort. Die Gänge werden länger ausgedreht. Unter Volllast schaltet die Achtgang-Automatik von ZF – die auch in der Alfa Romeo Giulia verbaut ist – im manuellen Modus mit einem leichten Ruck. Im Automatik-Modus hingegen Butterweich.

Man kann die Fahrmodi aber auch der Elektronik überlassen. So passt der BMW 530i im Millisekundentakt die Fahrmodi Sport, Normal oder Eco an die Fahrweise und Fahrbahnbeschaffenheit an. Auch den Luftdurchlass der vorderen Lufteinlässe – den Nieren – steuert der BMW adaptiv. Das ist bei uns im Video (oben) noch einmal genauer erläutert.

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Einparken wie von Geisterhand – aber ohne Lenkvorgang

Mit dem Schlüssel lässt sich der Mittelklasse-Liner in enge Parkplatzlücken ferngesteuert manövrieren. Was auf dem Supermarktplatz für eine Zaubershow der Extraklasse sorgt, kann im Alltag tatsächlich manchmal nützlich sein. Jedoch lenkt das Fahrzeug beim Einparkvorgang nicht. Das heißt, man muss seinen 5er so hin- bzw. abstellen, dass er genau die Parklücke trifft. Das ist etwas mühsam und funktioniert im Stress nicht immer ganz so gut. Denn die anderen Parkhausteilnehmer haben nicht immer Verständnis für den etwas langwierigen Einparkvorgang mittels digitalem Schlüssel.

BMW MMI jetzt auch mit Touchfunktion

Was jahrelang nur mit iDrive-Befehlen arbeitete, kann jetzt direkt berührt werden: das Multimediasystem Professional reagiert jetzt nicht nur auf Gesten, sondern auch auf direkte Befehle vom Glas. Zwar muss man mit ungewohnt viel Druck arbeiten, die Befehlsannahme und die Menüführung ist exzellent.

Auch kann man über das Display auf die hochauflösenden Kameras rund um das Fahrzeug zugreifen. Jeder Winkel und jede nur erdenkliche Perspektive ist damit abgedeckt. So kann man zum Beispiel auch beim Einfahren in die Waschanlage von oben auf die Motorhaube schauen und das Laufband so perfekt einpassen – ohne auf die Einweiser achten zu müssen.

Nur gibt es mittlerweile zahlreiche Untermenüs und gut versteckte Funktionen, die so manch’ einen auf die Geduldsprobe stellen. Vor allem, wenn das Bedienen der über Bluetooth verbundenen iPhone-Musikmediathek gerade nicht reagiert. 

 

Fazit von AUTOmativ

 Optischer Eindruck  ++++
 Qualität Karosserie  +++++
 Qualität im Interieur  +++++
 Lenkung  ++++
 Fahrwerk  ++++
 Motor  ++++
 Raumangebot  ++++
 Digitales Bedienkonzept  +++++
 Innovation  ++++
 Preis  +++
 Gesamteindruck  ++++
   +++++ = Maximum

Der neue BMW 530i ist optisch elegant konservativ. Mit dem Sport Line Paket bei unserem Testwagen und den dazugehörigen in Schwarz Hochglanz lackierten Karosserieelementen wirkt er stämmig. Wer mehr Sport möchte, wählt das M-Paket. Dieses wird aber eigentlich erst bei der 40er-Motorisierung glaubhaft, denn das Fahrverhalten des 530i ist komfortabel und seriös – aber ganz und garnicht träge.

Die Lenkung ist äußerst präzise, der Motor spritzig und leistungsstark. Spaß bereitet das exzellent gestaltete und hochqualitative Interieur sowie die Elektronik. Für die ältere Generation bedeutet solch ein vollausgestattetes Fahrzeug aber eine intensive Einarbeitungszeit mit jener. Wer mal einen Blick in den Fahrzeugkonfigurator wirft, merkt schnell, dass die Aufpreisliste beim BMW 530i sehr lange ist und man nicht einmal annähernd beim Grundpreis von 50.800 Euro bleiben kann.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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