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Can-am Spyder RT (2022) Fahrbericht: Mit Spyderman durch Nizza

Aus der Ferne höre ich die Rotax Motoren röhren und sehe die anmutigen dreirädrigen Gestalten. Jetzt stehen sie dort, die 2022er Can-am Modelle – und warten nur darauf, das Hinterland Südfrankreichs zu erkunden. Und wer ist dabei? Ich! Und Sie jetzt auch. Auch wenn Sie die Dreiräder vielleicht (noch) nicht so cool finden wie ich. Wird noch!

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Letzter Check vor der Fahrt, dann kann es auch schon losgehen mit dem Can-am Spyder RT.

Can-am Modelle mit Führerschein Klasse B

Die Einweisung vor der Fahrt geht schnell. Insbesondere deswegen, weil ich das Schwestermodell Can-am Ryker bereits gefahren bin und daher weiß was mich erwartet. Aber auch Ungeübte kommen schnell mit den drei Rädern zurecht. Ein Führerschein Klasse B und eine Runde auf dem Parkplatz – schon ist man startklar.

Can-am Spyder RT mit viel Stauraum

Da ich das etwas hippere Modell der Can-am Familie, den Can-am Ryker bereits testen durfte, entscheide ich mich bei unsere Ausfahrt für den Can-am Spyder RT. Das imposante Flaggschiff, mit zwei Seitenkoffern und einem geräumigen Topcase mit insgesamt 177 Litern an Staurraum, wirkt auf den Ersten Blick etwas respekteinflößend. Aber der Spyder erfreut sich bereits seit Jahren eines Renommees in einer ganz eigenen Community an Fahrern und Fahrerinnen. Die Community schwört auf den Reisecrouiser und das jährlicher Spyder-Treffen am Großglockner lockt immer mehr Besucher. Daher hat das Fahrzeug mein Interesse geweckt und gespannt setze ich mich auf den beheizen Sitz.

Sitzheizung, Servolenkung – fast wie ein Auto!

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Auf den kurvigen Straßen entlang der Verdon-Schluchten („Gorges du Verdon“) fühlt sich der Spyder RT handlich an und macht Laune, weil die Vorderachse leichtgängig und doch präzise zu steuern ist.

Mit diesem ersten, unmittelbar spürbaren Feature der Sitzheizung hat der Can-Am Spyder RT bereits im Stand die ersten Sympathiepunkte bei mir gesammelt. Schließlich ist der Vormittag noch recht frisch, da tut eine Sitzheizung recht gut.

Während der Fahrt auf den kurvigen Straßen entlang den wunderschönen Schluchten des Verdon erfreue ich mich an der Servolenkung, die man beim Ryker dann doch vermisst. Dennoch ist etwas Ziehen und Schieben am Lenkrad notwendig, um gut in engere Kurven trotz breiten Gestells zu manövrieren. Das Stabilisierungssystem sorgt dafür, dass man sich dabei stets sicher fühlt und mit drei Rädern auf der Straße bleibt.

Was tun im Regen?

Es dauert nicht lange und die traumhafte Kulisse verwandelt sich in eine regnerische Landschaft. Als ob wir bei meinem Test alles an einem Tag durchmachen müssen. Naja, mein Pech und Ihr Glück – so können wir sagen, wir haben in der kurzen Zeit (fast) alles für Sie getestet. Ein Glück, dass der Spyder RT sowohl Lenkradheizung, als auch ein höhenverstellbares Windschild hat. Ich drücke den Knopf und schon gewinnt dieses zehn Zentimeter an Höhe und die Regentropfen perlen vor mir ab. Langsam verstehe ich, wieso dieses Reisemobil immer mehr an Beliebtheit gewinnt. Auch ich freunde mich immer mehr mit dem kanadischen Topmodell an.

Galerie: Can-am Spyder RT (2022) im Test - Details

Can-am Spyder RT (2022) im Test - Details
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115 PS und Halbautomatik

Der 115 PS starke Motor bringt mich mühelos die Serpentinen hoch. Dank der praktischen Halbautomatik muss ich mich lediglich darum kümmern, per Knopfdruck hochzuschalten. Herunterschalten passiert hingegen automatisch – ganz geschmeidig und mühelos. Einen Eco Modus hat der Spider auch, der kommt vor allem bei den aktuellen Spritpreisen vermutlich ganz gelegen.

Auf dem neuen 19,8 Zentimeter großen LED-Farbdisplay kann ich mir alle relevanten Fahrdaten anzeigen lassen – ohne Informationsüberladung. Rechts sind die Radiosender, die sich mit ein paar Knopfdrücken wechseln lassen. Links steht die Geschwindigkeit (in diesem Fall in Km/h), Verbrauch und Tankfüllung.

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Dank den sechs Lautsprecher-Boxen lässt sich jede Raststation in eine Partylocation verwandeln. Beim Fahren empfiehlt sich allerdings das Koppeln von BRP Connect und Smartphone mit einem geeigneten Helm. Dann kann auch die Navigation verlässlich genutzt werden. Mit zunehmendem Tempo verlieren sich sonst die Routenkommandos mit Motorsound und Verkehr.

Meine Hoffnung auf eine Navigationsanzeige am Display wurde leider (noch) nicht erfüllt. Vielleicht ja nächstes Jahr!

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Fazit: Spyder und Ryker sind nicht vergleichbar!

Auch nach 100 Kilometern im Regen und in der Kälte fühlt sich der Spyder noch komfortabel an. Die Langstreckentauglichkeit des Fahrzeugs leuchtet auch mir langsam ein. Auch Mitfahrende erfreuen sich an beheizten Griffen, bequemer Fußablage und einem Sitz mit Rückenlehne. Die Schalenform soll eine schleuderfreie mitfahrt garantieren und der leicht erhöhte Sitz ermöglicht dem Beifahrer und der Beifahrerin eine gute Sicht auf die Straße, wenn man Fahrer in meiner Körpergröße vor sich sitzen hat.

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Der Spyder lässt sich mit meinem Ryker-Fahrerlebnis keineswegs vergleichen. Das Modell wirkt von außen eher bullig, auch wenn das neue Modell im Gegensatz zum Vorjahr etwas abgespeckt hat. Der Can-am Spyder RT hat aber auch gar nicht den Anspruch sportlich und flott zu wirken. Er verkörpert Komfort und Zuverlässigkeit und das strahlt er auch aus. Das schnell erlernbare Handling, die Ausdauer und der Komfort machen den Spyder RT zum Langstreckenheld und zu einer ernstzunehmenden Option für Touren alleine oder zu zweit.

Was aber auch fest steht: Ein Can-am Spyder ist keine Alternative zum Motorrad oder zum Cabriolet. Es ist eine ganz eigene Fahrzeugkategorie, die man gewiss nicht unterschätzen darf. Gewiss: auch preislich nicht. Die Basisversion „Spyder F3 STD“ startet bei 19.875 Euro. Hoch geht es bis zu 32.775 Euro für das „Sea-to-Sky“ Topmodell.

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