Das Beste oder nichts: PG Bugatti Bike aus Voll-Karbon ab 35.000 Euro

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Mit Fahrrädern werden wir ja normalerweise nicht so warm. Wenn sie aber den Bogen zu Automobilen spannen und darüber hinaus nicht zu irgendwelchen, sehen wir die Sache etwas großzügiger. Die seit 2004 existierende Fahrrad-Hollywood-Schmiede Pimpgarage unter der Führung von Manuel Ostner ist bekannt für extrem Ausgefallenes. So auch das maßgeschneiderte Bugatti Bike: nahezu vollständig aus Karbon gefertigt bringt es gerade einmal 4,6 Kilogramm auf die Waage und soll so manchem Bugatti Chiron-Käufer das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. In diesen Sphären macht auch der Preis ab 35.000 Euro nur noch die Rundungssumme aus.

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4,6 Kilogramm sind einfach unvorstellbar wenig

Fahren konnte man mit dem 81.000 Euro teuren Messestück leider nicht – zu hoch das Risiko, dass es jene Fahrt nicht überlebt. Denn Karbon ist zwar unglaublich leicht und widerstandsfest, bricht bzw. berstet aber sofort, wenn die Kräfte aus einer unglücklichen Richtung kommen. Deswegen: ja nicht auf die Seite fallen lassen! Und am Besten auch nicht anfassen. Nur mit Samthandschuhen. Zumindest den nicht so schnell ersetzbaren Prototypen.

Galerie: PG Bugatti Bike für 81.000 Euro

PG Bugatti Bike für 81.000 Euro
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PG Bugatti Bike für 81.000 Euro

Nun, wir schoben es immerhin durch den Besprechungsraum des Bugatti-Standes auf dem diesjährigen Genfer Autosalon – ohne Samthandschuhe. Schließlich ist es ein Fahrrad und kein Stehrad. Auch – oder gerade wenn es mindestens 35.000 Euro kostet.

Noch nie war es so beeindruckend, ein Fahrrad zu schieben. Nein, wir sind nicht verrückt. Es war der Wahnsinn. Mit 4,6 Kilogramm konnten wir vorher nichts anfangen (und wahrscheinlich können das die meisten nicht). Kurz bevor man ein Fahrrad anschiebt hat man aus seiner bisherigen Erfahrung unterbewusst auch eine gewisse Erwartung, wie es sich anfühlen muss. Präziser: mit welchem Widerstand man rechnen muss.

Doch die Karbon-Komponenten machen einem einen Strich durch die unterbewusste Vorkalkulation. Beim Schieben spürt man so viel, als würde man einen Lenker und einen Sattel im luftleeren Raum vor sich herschieben. Schnell schweift der Blick nach unten, ob noch alles dran ist.

Das Fahrrad ist sogar leichter als die Weltmeister-Fahrräder der Bahnradfahrer. Wir hielten also das Non-Plus-Ultra der Fahrradindustrie für einige wenige Augenblicke in der Hand – bevor es dann wieder an die Wand gehängt wurde.

Netzwerkpartner Kussmaul GmbH

Die selben Lieferanten, die auch Teile und Umfänge für den Bugatti Chiron liefern oder produzieren, tun dies auch für das Fahrrad. Alles wird in mühsamer Einzel- und Handarbeit gefertigt.

Unter den federführenden Netzwerkpartnern ist auch die Firma Bernd Kussmaul GmbH, die wir zuletzt mit einem Jaguar F-Pace besuchten und auf den Spuren der Entstehungsgeschichte dieses wunderschönen SUV waren.

Mehrere Fahrräder in Aussicht, auch ein Pedelec

Pimpgarage bzw. PG plant drei Ausführungen des Bugatti Bike zu produzieren. Der erste Streich ist dieser hier: ein reines Rennrad ohne elektrische Unterstützung. Anschließend soll noch ein Bike mit E-Unterstützung sowie – in weiter Ferne – ein Pedelec folgen mit einer Spitzengeschwindigkeit von 45 Km/h folgen.

“Bis 100.000 Euro locker individualisierbar”

Nicht verwirren lassen von den unterschiedlichen Preisangaben im obigen Text. Das in diesem Beitrag abgebildete Bugatti Bike kostet 81.000 Euro – die Basisversion hingegen 35.000 Euro. Der Preis ist der hochgradigen Individualisierung geschuldet: möchte man sein Fahrrad exakt in den Farbkombinationen und Materialien, wie beispielsweise seinen georderten Bugatti Chiron, sollte man seine Brieftasche schon etwas großzügiger öffnen.

20 Exemplare sind derzeit schon vorbestellt, 667 Einheiten wird es insgesamt geben.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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