Der neue 2017 VW up! ist spielerisch erwachsen geworden – Fahrbericht

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13 frische Außenfarben, über ein Dutzend Innenraum-Designs, ein neuer Benzinmotor, bis zu 17 Zoll große Felgen und die Voll-Integration des Smartphones in das Multimedia-Konzept: auch wenn sich der neue VW up! optisch nicht viel verändert hat, ist er in seinen Eigenschaften erwachsener geworden – bei gleichzeitiger Verjüngungs-Kur mit Hilfe offensiver Interieur-Designs. Die Preise beginnen bei 9.850 Euro für die take up!-Version – das sind 125 Euro weniger als beim Vorgänger.

Der neue 1.0 TSI mit 90 PS entfaltet sein volles Potenzial erst bei 3.000 Umdrehungen

Gut, dass es beim neuen VW up! keinen Dieselmotor gibt. Nicht nur, dass es sich für ein Stadtauto nicht lohnen würde, sondern auch, weil ein Benzinmotor einfach viel besser zum sauberen, frischen up! passt.

Galerie: Neuer VW up! (2017)

Neuer VW up! (2017)
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Wir sind ausschließlich den neuen 1.0 Liter Dreizylinder Turbo-Benziner mit 90 PS gefahren. Eine CNG- sowie reine Elektro-Variante ist – neben einer 75 PS-Version ohne Turbolader – auch erhältlich.

Das unruhige Mini-Triebwerk verrichtet seinen Dienst hörbar – eben typisch brummiger Dreizylinder – und will dafür auch mit Drehzahlen belohnt werden: unter 2.000 Umdrehungen verweigert es seinen Dienst und ab 2.500 will es immer noch nicht alle Pferde springen lassen. Jedoch spurtet er mit seinen 160 Nm Drehmoment relativ rasch auf Tempo 185 – ja, wir haben das auf italienischen Autobahnen ausprobiert, als Beifahrer natürlich.

Unter 10 Sekunden kommt der 934 Kilogramm leichte up! aus dem Stand auf 100 Km/h. Nur rund 4,4 Liter soll er sich auf 100 Kilometer genehmigen. Wir konnten das leider nicht ausprobieren, denn dafür war die Zeit zu kurz.

Schalt-Faulheit wird also mit dem Fünfgang-Schaltgetriebe nicht unbedingt gefördert. Doch jene Gangwahlbox ist mit ihren kurzen Schaltwegen sportlich und präzise abgestimmt. Wer nicht schalten will sollte sich die Automatik bestellen.

Fahreigenschaften wie ein Polo

Ein Einstiegs-Fahrzeug im untersten Preissegment macht Spaß? Kann es – zumindest Freude. Sobald man als Fahrer oder Insasse spürt, dass alles sauber und mit größter Sorgfalt aufeinander abgestimmt ist – ganz gleich welcher Preis- oder Fahrzeugklasse – kann auch solch ein Fahrzeug vollste Zufriedenheit und Wohlbefinden an das Gehirn melden.

Die Kombination aus einem präzisen und leichtgängigen Schaltgetriebe, einer messerscharfen und sehr direkten Lenkung und einem optimal abgestimmten Fahrwerk gibt einem das Gefühl von dauerhafter Sicherheit. Dazu ist der Kleine mit einer großen Übersichtlichkeit und einem guten Rangiervermögen ausgestattet.

Auf der Autobahn verfügt der VW up! über eine enorme Spurtreue und ausreichend Langstreckenkomfort. Der Abstand zum VW Polo schrumpft hier auf ein Minimales.

Die Idee der Smartphone-Integration beim neuen VW up! ist brillant

Die Umsetzung hingegen ist noch ein wenig fummelig, die Halterung noch ein bisschen wackelig. Jedoch kann man das jeweilige Smartphone – bis zur Größe eines iPhone 6S Plus – entweder über das Multifunktionslenkrad oder die zentrale Steuereinheit unter den Lüftungsdüsen steuern. Das ist vor allem wegen der noch etwas unübersichtlichen App-Gestaltung sehr nützlich.

Aus Unternehmenskreisen hört man aber, dass jene Halterung noch einmal überarbeitet und dreh- sowie schwenkbar gestaltet wird. So kann man sich das relativ kleine Display individuell – je nach Fahrsituation und Richtungsanweisung – positionieren.

13 neue Außenfarben und zahlreiche Interieur-Designs

Endlich wird der up! zum richtigen Lifestyle-Vehikel. Opel Adam, Fiat 500 und Co. machten es ja schon eine ganze Weile vor. Der VW up! zieht nun nach und hat 13 neue Außenfarben, zehn verschiedenen Exterieur-Folien, zehn Armaturen-Dekor-Designs und sieben neue Sitz-Gestaltungen.

Die Sitze sind aus einem Guss mit integrierten Kopfstützen. Auf den jeweils anderthalbstündigen Fahrten von Mailand zum Comer See und zurück haben sie durchaus Langstrecken-Komfort bewiesen – zumindest sind sie alles andere als negativ aufgefallen.

Dazu kann man bis zu 17 Zoll Felgen bestellen und Außenspiegel sowie das Dach in Kontrastfarben konfigurieren.

Das Interieur macht – unter Berücksichtigung des niedrigen Grundpreises – einen vernünftigen Eindruck. Die Interieur-Designer haben mit den geringsten Mitteln ein strahlendes und lustiges Interieur geschaffen, in dem man sich wohl fühlt. Lenkrad und Schalthebel sind in Leder gehalten, der Rest ist Kunststoff und Stoff in gesunder Kombination.

Beats up! mit 300 Watt-Anlage

Dr. Dre hat sich nicht nur im Jeep Renegade, sondern auch im neuen VW up! verewigt: 300 Watt leistet die Musikanlage und ist im sogenannten VW Beats up! serienmäßig. Hauptsache Bass.

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Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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