Der EarthCruiser Explorer XPR440 – ein Alleskönner auf Unimog Basis
Die Bezeichnung Unimog steht im Automobilbereich schon seit Jahrzenten für absolute Unverwüstlichkeit. Im Gebiet der Wohnmobile genießt das Unternehmen EarthCruiser Australia einen ganz ähnlichen Ruf. So ist es kein Wunder, dass sich diese Beiden zusammenfanden um das ultimative Allrad-Wohnmobil zu erschaffen: den EarthCruiser Explorer XPR440.
Auf alle Eventualitäten vorbereitet
Man nehme: die Basis des Unimog U 430 mit seinen knapp 300 PS, setze einen speziell für Geländefahrten konzipierten Wohnmobilaufbau darauf und erhalte ein Gefährt, mit dem man ohne Probleme vom einen Ende der Welt zum anderen kommen soll. Und das Ganze ohne dabei auf einen gewissen Luxus verzichten zu müssen. Egal ob der Familienausflug in den Bayrischen Wald oder die Forschungsexpedition in die Arktis: Der XPR440 verspricht für jeden Verwendungszweck bestens gewappnet zu sein.
Einmal quer durch Europa: Das schafft man im neuen Explorer theoretisch mit nur einer einzigen Tankfüllung. Denn neben dem am Fahrgestell montierten Tank für knapp 860 Liter Wasser befindet sich standardmäßig ein weiterer Tank mit einem Treibstoff-Fassungsvermögen von 800 Litern, was einer höchstmöglichen Reichweite von etwa 3.500 Kilometern entsprechen soll.
Wer also an der Tankstelle etwas Zeit (und natürlich auch Geld) mitbringt, kann sich und den maximal vier anderen Personen, die während der Fahrt noch in dieses Allroundtalent passen, für einige Zeit die Tankstopps ersparen. Nur in der Nacht könnte es zu fünft etwas eng werden, da nur ein Doppel- und zwei Einzelbetten verbaut sind.
Nichts hält ihn auf
Sonst steht aber einem Abenteuer-Trip auch weit abseits jeglicher Zivilisation nichts mehr im Wege. Mit den großen beheizten Tanks, zwei Lithiumbatterien, einem Kühlschrank mit 212 Liter und einem Gefrierschrank mit 68 Liter Fassungsvermögen, lässt es sich tagelang auch am Ende der Welt mühelos aushalten.
Während der Fahrer vorne also versucht den steilen Klippen auszuweichen, können die Passagiere sich hinten in der klimatisierten Kabine entspannt mit der ebenfalls enthaltenen Waschmaschine und der Mikrowelle beschäftigen oder sich überlegen was auf dem 240-V-Außengrill denn später gegrillt werden soll. Falls es dann aber doch mal nicht klappen sollte mit dem erfolgreichen Ausweichen eines Hindernisses, kann der XPR440 mithilfe der am Heck und Front verbauten elektrischen 24-V-Seilwinden, die ein Gewicht von bis zu 9.000 Kilogramm ziehen können sollen, schnell wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt werden. Die in der Spezial-Ausrüstung mitinbegriffene Axt sowie Motorsäge können dabei natürlich auch behilflich sein.
Extreme Temperaturen? Kein Problem!
Sollte der Wunsch nach wirklich extremen Entdeckungstouren bestehen, bieten die Australier noch eine ganze Reihe an Spezifikationen und Optimierungen an. Das beginnt bei den verschiedenen Optionen um den EarthCruiser noch wetterfester zu machen als er das ohnehin schon ist, um dann auch wirklich allen Temperaturen, egal ob -40° Celsius in der Arktis oder +60° Celsius in der Wüste, ohne Probleme standzuhalten.
Bei einer Fahrt durch sehr unebenes Gelände helfen beispielsweise die optionalen Run-Flat-Reifen sowie die Reifendruck-Regelanlage und das hydraulisches 4-Punkt-Hebesystem mit welchen man bequem den Reifendruck beziehungsweise die Fahrzeughöhe an die derzeitigen Bedingungen anpassen kann. Bedienen lassen sich diese Funktionen, wie auch die etwa 140 Weiteren, bequem vom Fahrzeuginneren aus über ein Smartphone oder Tablet.
Doch auch die Entscheidung für den Unimog als Basis bringt weitere Vorteile. Die VarioPilot Wechsellenkung erlaubt es beispielsweise die komplette Pedalerie und Lenkung in gerade einmal 30 Sekunden von der einen auf die andere Seite zu verschieben. So kann man sich selbst der eigenwilligen Interpretation des Straßenverkehrs der Engländer im Handumdrehen anpassen.
Mehrere Varianten erhätlich
Soll es dann doch mal etwas weiter weg gehen lässt sich der XPR440 dank seiner Kompaktheit bequem per Containerfracht verschiffen. Für alle die es noch kompakter mögen, bietet EarthCruiser Australia neben dem XPR440 mit einer Aufbaulänge von etwa 4,4 Metern noch den XPR380 der nur auf eine Länge von knapp 3,8 Metern kommt.
Desweitern hat man ab Werk noch die Wahl zwischen einem Unimog mit langem (3600 mm) und kurzem Radstand (3150 mm). Serienmäßig ist bei beiden Modellen die entsprechende Getriebeuntersetzung fürs Gelände sowie Schraubenfederung mit Scheibenbremsen an allen vier Rädern mit verbaut. Allradantrieb, Differenzialsperren, Portalachsen und kurze Überhänge, die für große Bodenfreiheit und Böschungswinkel vorne und hinten sorgen, sollen den Explorer jedes noch so unwegsame Terrain bewältigen lassen.
Für die ganz besonders Mitteilungsbedürftigen bietet der XPR440 neben der serienmäßigen Telematik mit Satellitenverfolgung, noch fünf extern montierte Kameras die bis zu 45 Tage lang Echtzeit-Aufnahmen der Reise machen, die je nach Belieben weltweit und live von Freunden und Verwandten verfolgt werden können.
Ein deutsch-australischer Alleskönner
Alles in allem kann man festhalten, dass bei den EarthCruiser Modellen der Name wirklich Programm zu sein scheint. Insbesondere bei der hier vorgestellten Ausführung trifft die viel gepriesene deutsche Ingenieurskunst auf australischen Entdeckergeist, was den XPR440 zu einem wahren Multitalent werden lässt.