Der neue Hyundai Tucson ist viel SUV für einen geringen Preis.
Schon vor ein paar Wochen hat Hyundai seinen neuen Tucson vorgestellt – wir waren schon damals positiv überrascht. Auf dem Genfer Automobilsalon haben wir uns viel Zeit für den großen Koreaner genommen und finden, dass er sich vor der japanischen oder sogar Wolfsburger Konkurrenz nicht verstecken muss – ganz im Gegenteil, denn auch der Preisunterschied spricht Bände.
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Der Tucson ist ein wichtiges Auto für Hyundai
Hyundai nennt seinen Tucson seinen „Markenbotschafter“; und das ist nicht weiter verwunderlich, stellte das Segment der sogenannten „C-SUV“, also der kleinen SUV, einen gewaltigen Anteil von 22 Prozent für das Unternehmen in 2014 dar.
Galerie: Hyundai Tucson auf dem Genfer Automobilsalon 2015
Der Tucson ist gewissermaßen die Fortsetzung des im Jahr 2001 in Deutschland vorgestellten Santa Fe bzw. die seines Nachfolgers – Hyundai ix35, von denen Hyundai seitdem in Europa über eine Million Fahrzeuge an Kunden auslieferte.
Schon das Exterieur macht einiges her.
Bislang waren die Südkoreaner ja nicht für ihr ausgefallen schönes Design bekannt. Doch Design ist in Europa nun einmal Kaufgrund Nummer eins und so legten sich die Stardesigner rund um Peter Schreyer mächtig ins Zeug und lieferten einen SUV, der bullig und dominant daher kommt.
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Mit seinem neu gestalteten, dreidimensionalen und Hyundai-typischen Hexagonal-Kühlergrill, messerscharfen Kanten und Linien ohne Spielereien oder überflüssige Kunststoff-Applikationen und fließenden Flächen ist die Formensprache auf jeden Fall aufregender als die von vergleichbaren Modellen bei Volkswagen. Fragt sich nur, welches Design länger überlebt, denn hier dürfte Volkswagen noch punkten.
In der Front prangen Voll-LED-Scheinwerfer (nein, die sind natürlich nicht serienmäßig), die geschickt mit der Form des Kühlergrills verbunden sind. Darunter befinden sich leicht nach oben abgeschrägte und längliche LED-Tagfahrleuchten, die die Front kräftiger und breiter gestalten.
Beim Heck gelang der Spagat zwischen attraktivem, offensivem Design und ruhiger Linienführung. Keine Linie zu viel oder – unter Symmetrie-Gesichtspunkten – unsauber fortgeführt.
Der Hyundai Tucson wird in Europa in vierzehn Exterieurfarben erhältlich sein – darunter sieben Metallic- und drei Perl-Lackierungen.
Das Interieur setzt Maßstäbe bei Hyundai.
Wenn man auf dem Fahrersitz Platz nimmt, fühlt man als erstes den recht angenehm festen Halt im Sitz und das hochwertig verarbeitete sowie griffige Lenkrad mit allen nötigen Multifunktionstasten.
Die Armaturentafel sowie die Türverkleidungen sollen laut Hyundai neue, sogenannte Soft-Touch-Materialien sein: sie sollen einerseits äußerst robust und zugleich aber deutlich angenehmer sein. Die Robustheit können wir nicht beurteilen, angenehm sind sie ohne Zweifel.
Die Front- sowie Fondsitze können auf Wunsch in Vollleder und mit Sitzheizung und -belüftung geordert werden. Drei Interieurfarben werden angeboten. Zusätzlich steht aber auch die BiColor-Variation (Bild) mit Beige/Schwarz zur Wahl.
Auch auf der Rückbank fühlt man sich wohl. Dank der neuen Plattform, auf der der Tucson aufbaut, haben Passagiere im Fond deutlich mehr Beinfreiheit. Die Verarbeitungsqualität sowie auf Wunsch eine Zwei-Zonen-Klimasteuerung mit eigenen Lüftungsdüsen im Fonds machen die Reise auch für die dritte und vierte Person angenehm.
Die technologische Steinzeit, die wir erst kürzlich beim Hyundai i10 bemängelt haben, wurde beim Hyundai Tucson mehr als übertroffen: neben den neuen Materialien und Kunststoffen findet sich ein großes, hochauflösendes Zentraldisplay mit Internetanbindung, dessen Datenabo man kostenlos für sieben Jahre nutzen kann (zum Vergleich: bei BMW sind es nur 3 Jahre, und die muss man zahlen).
Vor allem angesichts des Preises des neuen Hyundai Tucson, der noch nicht offiziell bestätigt ist, aber wohl zwischen 23.000 und 25.000 Euro sein wird, ist dieser SUV mehr als eine Option zu Nissan Qashqai und Volkswagen Tiguan.
Abmessungen: der Hyundai Tucson steht auf komplett neuer Plattform.
Der neue Hyundai Tucson nutzt die um sieben Zentimeter gewachsene Karosserie auf 4.475 mm (Radstand: 2.670 mm) geschickt und vergrößert den Innenraum so deutlich. Die Breite (ohne Außenspiegel) beläuft sich auf 1.850 mm, die Höhe auf 1.645 mm. Auch in den Kofferraum soll ein großer Koffer mehr als beim Vorgänger passen – mit 513 Litern insgesamt hat man zumindest einmal keinen Platzmangel.