Der neue Porsche Panamera ist endlich Schlafzimmerwandposter-tauglich

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Hier ist der neue Porsche Panamera Turbo und 4S in all seiner puren und offiziellen Schönheit – zum allerersten Mal so photogen und heiß, dass man sich ihn an seine Schlafzimmerwand nageln könnte (THEORETISCH!). Dass dieser gestern Abend präsentiert wurde, ist bekannt. Dass jener den Nordschleifen-Rekord der Alfa Romeo Giulia Quadrifoglio unterboten, einen noch größeren, ausfahrbaren und teilbaren Heckspoiler bekommen hat, über eine Hinterachslenkung verfügt und in 3,6 Sekunden von 0 auf 100 Km/h sprintet, vielleicht noch nicht. Aber fangen wir einmal ganz vorne an.

Er sieht nicht nur mehr nach 911 aus – er fährt sich auch so

Wichtigste, allgemeine Errungenschaft: der neue Porsche Panamera ist bei steigendem Komfort noch sportlicher geworden. Wie das geht? Mit variablen Fahrmodi, die noch weiter in die Fahrzeug-Telemetrie eingreifen.

Galerie: 2017 Porsche Panamera

2017 Porsche Panamera
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2017 Porsche Panamera

So ist er noch sanfter, wenn man mit der Schwiegermutter zum sonntäglichen Abendessen fahren muss fährt, und noch wilder, wenn man damit seinen verkorksten Arbeitstag Revue passieren lässt. Auf der Nordschleife ist er 14 Sekunden schneller als sein Vorgänger und genau so schnell wie der heißeste Lamborghini aus dem Jahr 2010; im Interieur ist er noch edler und schlichter: mit mehr Glas-Applikationen und digitalen Instrumenten.

Ein geduckter Panamera mit 911-4S-Heck

Die Front schaut immer noch unverkennbar nach Panamera aus, die Seitenlinie ist im Fond-Bereich um 20 Millimeter niedriger und das Heck hat die Designsprache des 911 Carrera 4S bekommen. Er ist auch um 34 Millimeter länger geworden (der Radstand wuchs mit), hat in der Breite um 6 Millimeter zugelegt und ist auch insgesamt um 5 Millimeter höher geworden.

Insgesamt also ein 1.980 Kilogramm schwerer Gran Tourismo, der unverkennbar auf die Rennstrecke drängt, wenn er nicht gerade gezähmt wird.

Mehr Bildschirme, größere digitale Flächen

Der neue Porsche Panamera ist der Botschafter für ein völlig neues Bedienkonzept – endlich. So ist der Innenraum mit großen Displays und Anzeigen versehen, Knöpfe gehören größtenteils der Vergangenheit an. Stattdessen erscheinen berührungsempfindliche Flächen unter Plexiglas im Cockpit als auch im Fond für die Passagiere. Das wirkt nicht nur optisch edel, sondern gibt dem ganzen auch eine völlig neue Dimension der Haptik.

Wie schon in den Leak-Bildern erkennbar, trohnt der analoge Drehzahlmesser in der Mitte der Anzeigeinstrumente und wird von digitalen, teils frei konfigurierbaren Anzeigen umgarnt. Das gibt dem Cockpit eine futuristische Optik, ohne dabei auf die Kernphilosophie der analogen Sportwagen verzichten zu müssen.

Motoren-Klon – hallo AMG!

Alle neuen Porsche Panamera-Modelle bekommen neue Motoren: das neue Turbo-Derivat entnimmt seine 550 PS Leistung einem neu entwickelten 4,0 Liter BiTurbo-V8, der – wie wir schon im Voraus spekuliert haben – vom Aufbau dem der Mercedes-AMG Motoren sehr, sehr nahe sind.

Auch bei Porsche bedient man sich eines “heißen Innen-V”; bedeutet, dass sich die Turbolader im Winkel zwischen den beiden, in V-Form angestellten Zylinderbänken befinden. Das Motoren-Design von AMG war einfach zu perfekt, um es nicht auch zu nehmen.

Jedenfalls verfügt das dem Turbo zugeschriebene Aggregat über 550 PS bei 5.750 Umdrehungen und über 770 Nm zwischen 1.960 und 4.500 Umdrehungen. Die Beschleunigungswerte liegen bei 3,6 Sekunden (mit Sport Chrono Paket), die Höchstgeschwindigkeit bei 306 Km/h. Und erstmals soll diese Version auch deutlich unter 10 Litern auf 100 Kilometer verbrauchen, was nicht zuletzt der Zylinderabschaltung geschuldet ist, die im Teillastbereich ganze vier Köpfe abschaltet.

Im Panamera 4S kommt ein 2,9 Liter großer V6-BiTurbo-Motor zum Einsatz. Er leistet 440 PS und 550 Nm. In 4,2 Sekunden geht es von 0 auf 100 Km/h.

V8-Dieselmotorisierung mit 422 PS und Allradantrieb

In Zukunft kommt der Über-Dieselmotor aus dem Audi SQ7 mit elektrischer Turboaufladung zum Einsatz – erstmals mit dem lang ersehnten Allradantrieb. Dieser passte bislang aufgrund des Bauraumes nicht in den Panamera, weswegen der bisherige Panamera Diesel (den wir vor lange Zeit einmal im Fahrbericht hatten) nur über Heckantrieb verfügte.

Der neue V8 Diesel entwickelt 422 PS und ein Drehmoment-Maximum von 850 Nm. Das ist eine Ansage. Noch beeindruckender ist, dass der mit einer Höchstgeschwindigkeit von 285 Km/h gesegnete Selbstzünder die schnellste Serien-Limousine der Welt ist. In 4,3 Sekunden geht es hiermit von 0 auf 100 Km/h.

Hinterachslenkung für den neuen Porsche Panamera

Wie auch Renault bei ihrer Limousine Talisman greift Porsche nun auch auf die Hinterachslenkung zurück. Damit ist Kurvenräubern wohl eine garantierte Sache.

Die neuesten Assistenzsysteme auf dem Markt

Insgesamt kommt der Panamera mit allen Assistenzsystemen, die der Wettbewerb auch hat. Neu sind beim Panamera die neuen LED-Matrix-Scheinwerfer mit 84 Bildpunkten, die über eine spezielle Software gesteuert, Menschen oder allgemein Hindernisse auf der vorausberechneten Fahrbahn kurz anleuchten, damit der Fahrer sie so noch früher sehen und dementsprechend handeln kann. Wahnsinnige Technologie.

Der neue Porsche Panamera ist ab sofort bestellbar und steht ab 5. November 2016 beim Händler. Die Preise starten in Deutschland inklusive Mehrwertsteuer bei 113.027 Euro für den Panamera 4S. Der Panamera 4S Diesel kostet ab 116.954 Euro und der Panamera Turbo ab 153.011 Euro.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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