Die rote Flunder: Neuer Honda NSX mit 581 PS auf der Vienna Auto Show 2017

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Lamborghini? McLaren? Ferrari? Nichts von alledem. Honda NSX heißt der japanische Sportler mit einer Systemleistung von insgesamt 585 PS. Genau, Systemleistung. Heißt: hier walten drei Elektromotoren und wirken unterstützend. Befeuert wird der NSX aber trotzdem hauptsächlich noch konservativ mit einem V6-Motor.

Mittelmotorsportwagen mit Silent Mode

Tesla ist cool, aber kein wirkliches Performance-Auto. Der McLaren P1 ist ausverkauft und ein Porsche 918 zu teuer (und darüber hinaus ebenfalls ausverkauft). Genau jetzt kommen die Japaner auch mit einem Hybridsportler. Nicht vergleichbar mit P1, LaFerrari oder 918, doch dafür auch nicht unerreichbar – aber trotzdem sehr teuer. Alleine der Grundpreis beträgt 185.000 Euro in Deutschland.

Galerie: 2017 Honda NSX auf der Vienna Auto Show 2017

2017 Honda NSX auf der Vienna Auto Show 2017
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2017 Honda NSX auf der Vienna Auto Show 2017

Einst lag im Motorraum eines Porsche 911 GT3 ein Zettel, auf dem geschrieben stand: “Good luck Honda – see you on the other side”. Die Nachricht kam von Porsche – der Kunde dieses Autos war Honda in Ohio, USA. Es ist ja nichts neues, dass Fahrzeughersteller ihre Konkurrenz ganz genau unter die Lupe nehmen. Nur in diesem Fall bekam Porsche dies irgendwie mit.

Ob sich der Entwicklungsaufwand lohnte wissen wir nicht, denn fahren konnten wir die rote Flunder noch nicht. Doch das Konzept erscheint interessant: ein 3,5 Liter V6-BiTurbomotor mit 505 PS. Zwei Elektromotoren an der Vorderachse mit jeweils 37 PS und einer mit 47 PS, der seine Leistung direkt an die Kurbelwelle abgibt. So ist es – neben den ganzen Fahrmodi – auch möglich, im sogenannten “Silent Mode” zu fahren – also rein elektrisch. Um die Nachbarn nicht zu wecken.

Elektromotoren ziehen das Fahrzeug durch die Kurve

Schenkt man den wenigen Kollegen Glauben, die den Honda NSX schon gefahren sind, kann man mit dem japanischen Sportler schon vor dem Scheitelpunkt der Kurve Gas geben. Die Elektromotoren und die Gesamt-Abstimmung ist so konzipiert, dass die Vorderachse das gesamte Fahrzeug aus der Kurve zieht. Allrad eben, nur irgendwie (anscheinend) ein bisschen ausgefuchster.

646 Nm Drehmoment im System stehen dem Honda NSX zur Verfügung. Geschaltet wird über ein Neungang-Doppelkupplungsgetriebe. Angeblich soll es schalten wie eine Wandlerautomatik. Das können und wollen wir uns lieber nicht vorstellen und daher auch nicht glauben. Einen Rennwagen zu bauen der wie ein CLS schaltet, wäre ja grausam. Und bestimmt wird dem auch – zumindest im Sport-Modus – nicht so sein. Bild-Zeitungs-Information eben.

Wulstiges Interieur

Wenn man im Interieur Platz nimmt, erschlägt einen das Design fast: überall Linien, Kanten, Winkel, da Karbon, hier Leder, hier Alcantara, dann in rot, schwarz, hier ein Kunststoff-Lüftungsschlitz, da ein Knopf, … Man sitzt zwar wie in einem 24 Stunden-Rennwagen, doch filigran und nur auf das wichtigste beschränkt – wie es ja in einem echten Rennwagen sein sollte – ist es beim Honda NSX eher weniger. Hier merkt man, das Amerikaner am werkeln waren.

Geschaltet kann natürlich über Schaltpaddles hinter dem Lenkrad, doch fühlen sich jene haptisch nicht schön an. Ansonsten gibt es ein Voll-LCD-Display für die Instrumente und ein Multimedia-System in der Mittelkonsole.

Eigenartiges Betriebsgeheimnis: 0 auf 100 Km/h

Wie viel Zeit vergeht, bis der Honda NSX von 0 auf 100 Km/h beschleunigt hat, weiß niemand so recht. Eine offizielle Werksangabe gibt es von Honda absichtlich (noch) nicht. “Schneller als ein Porsche 911 Turbo oder Audi R8 V10” heißt es nur. Man kann nur Spekulieren: 3,5 Sekunden hat die Bild-Zeitung angeblich gemessen, doch für einen 911 Turbo müsste schon eine 2 davor stehen.

Schwerer Sportler

Angesichts der 3 Kilogramm pro PS, sind wir bei einem Gesamtgewicht von 1,8 Tonnen. Das ist unglaublich schwer für einen Supersportler. Ob sich dieses Konzept tatsächlich lohnt? Im Alltag geht es angesichts der 110 Liter Kofferraumvolumen nur mit krassen Einschränkungen.

Mia Iannotta

Mia ist seit Mitte 2015 das italienische und - viel wichtiger - eines der beiden weiblichen Herzen von AUTOmativ.de. Ohne ihre Beiträge wäre das Magazin definitiv lebloser und langweiliger. Mia lebt die meiste Zeit des Jahres im Großraum Rom, den Rest verbringt sie irgendwo anders. Warum sie manchmal über Automobile schreibt? Nun, als wir sie auf der Mille Miglia beobachteten, wie sie sich um die Alfisti kümmerte, konnten wir einfach nicht widerstehen.

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