Ausfahrt mit dem Porsche Panamera 4 E-Hybrid und 2,5 Litern Verbrauch

Hybrid? Hybrid! 2,5 Liter auf 100km, 56 Gramm CO2/km, klingt nicht wirklich nach einem Porsche. Und doch: auf einem nächtlichen Streifzug zeigt der Porsche Panamera 4 E-Hybrid, dass er sämtliche Tonlagen beherrscht. Sparsamer als ein Smart – und gleichzeitig ein wildes Tier, wenn danach verlangt wird. 462 Pferde sorgen für einen kurzweiligen Ausritt.

Porsche Panamera 4 E Hybrid im Test Fahrbericht von AUTOmativ.de Thomas Huebner AUTOmativ.de  - Ausfahrt mit dem Porsche Panamera 4 E-Hybrid und 2,5 Litern Verbrauch

Fat Boy.

Aber erstmal der Reihe nach. Schon am neuen Design des Zündschlüssels erkennt man: hier beginnt ein neues Kapitel. Genau genommen ist es gar kein Zündschlüssel. An jener Stelle, an der man das Zündschloss vermutet, steckt bereits ein Schlüssel. Und der lässt sich auch nicht entfernen. Sinnig oder nicht, die eigentlichen Überraschungen warten noch geduldig.

Ein kurzer Dreh am Schlüssel – und es passiert genau nichts. Gar nichts! Außer, dass gefühlte dreiundneunzig Hinweisleuchten am Armaturenbrett ihren durchaus hübschen und stilvollen Dienst aufnehmen, passiert genau gar nichts. Fahrstufe einlegen – immer noch nichts. Fuß von der Bremse – und schon rollt der über 2,3 Tonnen schwere Porsche Panamera 4 E-Hybrid los. Kraftvoll. Souverän – und: lautlos.

Was anfänglich etwas irritiert – man hat ja schließlich nicht in einem i3 oder Elektro-up! platzgenommen, sondern in einer Oberklasselimousine aus Zuffenhausen – geht im Verlauf des Tages in ein wohliges Gefühl über. Man gleitet. Und das mit null Umdrehungen – zumindest das konventionelle Aggregat betreffend. Gleichzeitig muss man sich keine Gedanken über die Tanknadel machen. Die bleibt nahezu desinteressiert auf ihrem Ausgangspunkt. Die Gesichter der Fußgänger sind dafür umso interessierter und gleichzeitig einfach zu lesen: “warum höre ich nichts”?

Vom Porsche Panamera 4 E-Hybrid hört man nichts

Das zeigte sich auch gegen Abend in einer Dreißiger-Zone: gefühlte zehn Minuten rollten wir drei Kindern auf Fahrrädern geduldig hinterher. Sie bemerkten den Panamera schlichtweg nicht. Und als verantwortungsvoller Bürger war die Hupe selbstverständlich tabu.

Es geht auch sportlicher: fast schon Formel 1-mäßig befindet sich innerhalb des Lenkradkranzes ein kleines Drehrad. E, H, S, S+. Das bedeutet? Elektro, Hybrid, Sport, Sport Plus. Ein kurzes Drehen auf Sport Plus und der 330 PS starke Benziner erwacht zum Leben. Die drei Kinder direkt vor uns übrigens auch.

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Mehr als ein Vernunftsauto

Nun merkt man deutlich, dass im Porsche Panamera 4 E-Hybrid mehr als ein reines Vernunftsauto steckt. Hier waltet auch die Kraft, die für eine äußerst sportliche Luxuslimousine vorgesehen ist. Porsche-typisch brabbeln die Endrohre vor sich hin und kommentieren jede Veränderung der Gaspedalstellung. Der Druck auf die Rückenwirbel der fein konturierten Sportsitze leistet seinen übrigen Beitrag dazu.

Nachdem nun Elektro- und Verbrennungsmotor Hand in Hand arbeiten, ist auch jedwede Zurückhaltung abgelegt. In 4,6 Sekunden geht es auf Tempo 100 und erst bei 280 km/h ist Schluss. Wem das immer noch nicht reicht, dem sei der demnächst erhältliche Turbo S E-Hybrid empfohlen. 220 weitere Pferdchen sorgen garantiert für mehr als nur mehr Druck.

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Doch ganz gleich wie überlegen die Fahrwerte des Panamera auch sein mögen – das zügige Gleiten ist ohne Zweifel seine Paradedisziplin. Und man gewöhnt sich sehr schnell daran. Es muss nicht immer laut und brachial sein. Aber genau das ist das, was den Porsche Panamera 4 E-Hybrid zu einem perfekten Auto macht: er kann alles. Den Wendekreis eines mittelgroßen Tankschiffes unterschlagen wir jetzt. Das sei ihm verziehen.

Fazit von AUTOmativ

 Optischer Eindruck  ++++
 Qualität Karosserie  +++++
 Qualität im Interieur  +++++
 Lenkung  ++++
 Fahrwerk  +++++
 Motor  ++++
 Raumangebot  ++++
 Digitales Bedienkonzept  +++++
 Innovation  ++++
 Preis  +++
 Gesamteindruck  ++++
   +++++ = Maximum
 

Thomas Hübner

Thomas Hübner bekommt von seinem Vater seine erste Kamera geschenkt. Die Kombination aus technischem Interesse und der Suche nach besonderen Augenblicken lassen ihn ab diesem Zeitpunkt nicht mehr los. Einige bekannte Gesichter aus Film und Fernsehen, aber auch Sport, stehen vor seiner Kamera. Seine Aufnahmen werden von BMW, DSF/Sport1, sowie für Porsche Kundenzeitschriften verwendet. Innerhalb eines Paul Mitchell Contests erlangten seine Aufnahmen deutschland- und österreichweit Platz 3. Vier seiner Aufnahmen zierten 2010 den Audi TT Kalender. 2011 erschienen weitere Aufnahmen im Premium Lifestylemagazin Durrah aus Bahrain. DIE WELT verwendete 2013 seine Aufnahmen für die Titelseite.

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