DTM in Spielberg: Das war das Rennwochenende in Bildern.
Vom Rennwochenende der DTM in Spielberg wird sicherlich der Funkspruch-Skandal in Erinnerung bleiben. Was aber war sonst noch los am Red Bull Ring in der Steiermark?
Rollentausch der Sportler beim Audi TT Cup.
Ein „Schmankerl“ hatten sich die Veranstalter für den im Rahmenprogramm enthaltenen Audi TT Cup überlegt, indem sie im wintersportbegeisterten Österreich den Kampf der Skistars ausgerufen hatten: Für das Rennen am Samstag wurde die Skiausrüstung gegen den Rennoverall getauscht und so traten der Local-Hero Marcel Hirscher, Slalom-Spezialist Felix Neureuther, sowie Abfahrts-Ass Aksel Lund Svindal beim Rennen am Samstag gegeneinander an.
Galerie: DTM in Spielberg: Das Rennwochenende in Bildern.
Mit dem Renntempo der Profis konnten die Skistars nicht ganz mithalten, wobei der Österreicher Marcel Hirscher die Kollegen Neureuther und Svindal zur Freude des einheimischen Publikums eindeutig auf die Plätze verwies. Dieses prominent besetzte Fahrerfeld wurde von Rennfahrerin und Model Doreen Seidel als weitere Gaststarterin komplettiert.
Porsche Carrera Cup und Formel 3 Euroserie als Rahmenprogramm.
Weitere Rahmenrennen wie beispielsweise der Porsche Carrera Cup oder die Formel 3 Euroserie sorgten wie immer für ein umfangreiches Rahmenprogramm mit viel Action und auch einem spektakulären Unfall im Sonntagsrennen des Audi TT Cups.
Durch die Anwesenheit von Mercedes Motorsport-Chef Toto Wolff, Formel 1 Safety Car Pilot Bernd Mayländer (Das DTM Safety Car wird nicht von ihm gesteuert) und den ausgestellten Formel 1 Rennwagen von Red Bull Racing und der Scuderia Torro Rosso war auch die Königklasse am Rande präsent.
Den sich aufdrängenden Vergleich zwischen den Rennwagen der beiden Rennserien zog Bernd Mayländer, der den größten Unterschied in den höheren Kurvengeschwindigkeiten von Vettel, Hamilton und Co. im Vergleich zu Ihren Kollegen in den Tourenwagen sieht.
Eine Gemeinsamkeit der beiden Rennserien besteht jedoch in der Tatsache, dass beide Rennserien seit dessen Umbau einmal pro Saison auf dem Red Bull Ring gastieren und langfristige Verträgen für die Ausrichtung von Rennen zwischen Rennstreckenbetreiber und den Rennserien abgeschlossen wurden.
Red Bull ist überall: Hauptsponsor der Rennstrecke in Spielberg.
Überhaupt kommt man als Zuschauer nicht um den omnipräsenten Namensgeber der Rennstrecke herum: Zahlreiche Shops mit Fanartikeln, mehrere Promotion- bzw. Eventstände sowie die Omnipräsenz des Logos auf allen möglichen Plakaten, Tafeln und Schildern erinnern umfassend daran, wer für die Widerbelebung des Rennsports auf dem ehemaligen Österreichring sowie dessen Ausbau inklusive Errichtung eines Flugplatzes für kleinere Jets mitten in der ländlich geprägten Region rund um den kleinen Ort Spielberg gesorgt hat.
In dieser Werbewelt des Getränkeherstellers haben die drei deutschen Premiummarken ebenfalls ihre Präsentationsstände errichtet. BMW hatte eine ganze Palette aktueller M-Fahrzeuge mitgebracht und den Fans zugänglich gemacht. Präsentiert wurde dies unter dem Motto des BMW-Motorsports: „Nothing else matters“.
Mercedes präsentierte sich mit dem AMG GT, je einer AMG-Version des GLE Coupés sowie der A-Klasse und hatte einen stark frequentierten Rennfahrsimulator sowie einen Reifenwechsel-Contest im Gepäck. Audi hatte unter anderem einen für jedermann zugänglichen R8 sowie einen nagelneuen Q7 an Board und war zudem durch das DTM-Safety Car präsent. Auf allen Herstellerständen wurde ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit Autogrammstunden der Fahrer, Interviews oder Gewinnspiele angeboten. Ebenfalls präsent: Hankook, der offizielle Reifenlieferant der DTM.
Das Rennwochenende der DTM in Spielberg im Einzelnen – nach Hersteller.
Auch sportlich wurde von den drei Herstellern auf der Strecke einiges geboten, was an dieser Stelle mit einem kleinen sportlichen Fazit pro Hersteller zusammengefasst werden soll. Den subjektiven Lautstärkenvergleich der Rennwagen konnte das C 63 Coupé von Mercedes-AMG vor dem RS5 von Audi und dem M4 von BMW für sich entscheiden.
Audi mit souveränen Start-Ziel-Siegen.
Allen Grund zur Freude hätte man eigentlich gehabt bei Audi. Die beiden Rennen am Samstag und Sonntag waren jeweils souverän herausgefahrene Start-Ziel-Siege wobei nur die Konkurrenz von Mercedes annähernd den Speed der Ingolstädter mitgehen konnte. Zudem hat nun Audi-Pilot Matthias Ekström die Führung der Gesamtwertung übernommen.
Ärger droht Audi und insbesondere Motorsportchef Wolfgang Ulrich dennoch: Dessen besagter Funkspruch an Timo Scheider inklusive des sich anschließenden Manövers sorgen für gehörigen Unmut innerhalb der DTM und bei den Fans. So wurde Timo Scheider am Abend schon unabhängig des Funkspruches aus der Wertung genommen. Eine weitere, vollständige Aufklärung des Sachverhaltes ist angekündigt und die daraus vermutlich resultierenden Strafen könnten Audi noch empfindlich treffen.
Frust und Wut bei Mercedes.
Kurz nach dem Sprintrennen am Samstagabend sah man am Kommandostand zufriedene Gesichter. Pascal Wehrlein hatte durch seinen zweiten Platz die Führung der Gesamtwertung inne und auch durch die weiteren Platzierungen drei, vier und sieben war man mit dem erreichten Teamergebnis nicht unzufrieden.
Die Vorkommnisse am Sonntag relativierten die positive Stimmung vom Samstag und sorgten für eine gehörige Portion Wut auf die Konkurrenz. Schließlich hätte Wehrlein die Führung in der Gesamtwertung behalten können, nachdem dieser in der letzten Runde Audi Pilot Timo Scheider und Markenkollege Robert Wickens dank dessen Mithilfe überholen konnte. Dennoch ist mit Mercedes und insbesondere Pascal Wehrlein im Kampf um den Titel zu rechnen.
BMW mit einer gehörigen Portion Humor.
Nachdem BMW-Motorsportchef Jens Marquardt noch zu Beginn des Wochenendes angekündigt hatte man sei nicht angereist um „langsam“ zu fahren ist nach dem sensationell guten Abschneiden in Zandvoort Ernüchterung eingekehrt. Einziger Lichtblick war der sechste Platz von Augusto Farfus am Samstag, wobei dieser erst in der letzten Runde den lange belegten fünften Platz an Matthias Ekström verloren hatte.
Dennoch bewies man Humor in der Art und Weise wie man mit den Ergebnissen vom Wochenende umging. So hatte Jens Marquardt nach dem ebenfalls ernüchternden Qualifying am Sonntag verlauten lassen, man wollte die Konkurrenz weiter vorne „erst einmal machen lassen und dann zuschlagen“. Auf anderen Strecken ist mit BMW nach wie vor zu rechnen, da die Streckencharakteristik in Spielberg eher den Wagen der Konkurrenz, denn dem M4 entgegenkam.
Bilder: DTM / Martin Schmidt