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Elektro-Riksha von Audi und Nunam: Die Riksha-Revolution in Indien

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Waghalsige Manöver mit teils getunten oder auch fast auseinanderfallenden Rikshas in Thailand, Indien – wo auch immer in Asien: Einige von Ihnen haben das sicher schon einmal erlebt. Manchmal sieht man in diesen Städten und Ländern keine Gebäude mehr vor Rikshas. Und angenehm riechen tut es nur für manche. Fakt ist: Ökologisch sind sie nur, wenn man ihre Lebensdauer miteinberechnet. Lokal emissionsfrei sind sie jedenfalls nicht. Grund genug für Audi, sie zusammen mit dem deutsch-indischen Start-up Nunam mit Second-Life-Batterien zu elektrifizieren. Zumindest damit zu beginnen. Denn günstig wird das nicht, aber es ist immerhin ein Anfang.

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Wohin mit all den Elektroauto-Akkus?

Was machen mit all den Elektroauto-Akkus, die irgendwann in Massen ausgebaut werden (müssen)? Recycling ist Stand heute noch kein wirkliches Thema – zu teuer, zu aufwendig, zu zeitintensiv. Sie in statische Zwischenspeicher für Häuser und Stromerzeuger zu bringen ist eine gute Idee, jedoch ist man sich der Nachfrage nach dieser Lösung unsicher.

Deswegen müssen weitere Use-Cases her: Ein zweites Leben für E-Auto-Batterien könnte auch in Elektro-Rikschas sein. Das deutsch-indische Start-up Nunam bringt drei elektrische Rikschas auf Indiens Straßen. Sie werden mit gebrauchten Batterien aus Erprobungsfahrzeugen der Audi e-tron Testflotte angetrieben. Das Ziel des Projekts ist es, auszuloten, wie Module aus Hochvoltbatterien nach ihrem Einsatz im Auto weiterverwendet und zu einem alltagstauglichen Second-Life-Anwendungsfall werden.

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Auch sollen insbesondere die Erwerbschancen von Frauen in Indien gestärkt werden: Ihnen werden die E-Rikschas zur Verfügung gestellt, um ihre Waren zu transportieren. Gefördert wird das gemeinnützige Start-up mit Sitz in Berlin und Bangalore von der Audi Umweltstiftung. Nunam hat die drei Prototypen in Zusammenarbeit mit dem Ausbildungsteam des Audi Standorts Neckarsulm entwickelt, das seinerseits vom intensiven interkulturellen Austausch profitiert.

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Anfang 2023 sollen die E-Rikschas mit Second-Life-Batterien in einem Pilotprojekt erstmals in Indien auf der Straße fahren. Dort werden sie einer gemeinnützigen Organisation zur Verfügung gestellt. Übergeordnetes Ziel des Start-ups ist es, Möglichkeiten zu entwickeln, um gebrauchte Batterien als Second-Life-Stromspeicher zu verwenden, somit ihr Leben zu verlängern und Ressourcen effizienter zu nutzen.

„E-Waste wieder in die Nutzung bringen“

Audi verspricht sich von der Ökoeffizienz der E-Rikscha einiges. Während die Batterie eine hohe Energiedichte aufweise und das Gewicht des Fahrzeugs vergleichsweise gering sei, müsse die Leistung des Elektromotors nicht sonderlich groß sein, denn schnell und weit fahren müssen Rikscha-Fahrer in Indien nicht. Elektrisch betriebene Rikschas seien auf den Straßen des Subkontinents zwar schon heute keine Seltenheit. Doch fahren sie häufig mit Blei-Säure-Batterien, die eine relativ kurze Lebensdauer haben und dann oft nicht fachgerecht entsorgt werden. 

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In Indien laden die Elektro-Rikscha-Fahrer ihre Fahrzeuge vor allem mit Strom aus dem öffentlichen Netz, das in Indien einen hohen Kohlestrom-Anteil aufweist. Der Strom, der in die E-Rikschas geht, soll ausschließlich aus Solarladestationen kommen, so Audi. Die Solarpanels befinden sich auf den Dächern des örtlichen Projektpartners. Tagsüber lade die Sonne eine e-tron Batterie als Pufferspeicher mit Energie auf, abends werde der Strom von dort weiter in die Rikschas übertragen. Dadurch sei die Fahrt lokal weitestgehend CO2-emissionsfrei. So könne die elektrische Rikscha tagsüber permanent im Einsatz sein – und in den Abend- und Nachtstunden dennoch mit grünem Strom geladen werden. Für Solarpanels auf dem Dach ist das sonnenreiche Indien prädestiniert, die Sonne scheint das ganze Jahr über. Auch die Ladesäule ist eine Eigenentwicklung. 

Auch noch ein drittes Leben für die Batterie möglich

Nachdem die Batterie ihr erstes Leben in einem Audi e-tron und ihr zweites in einer E-Rikscha verbracht hat, sei sie überdies noch nicht zwangsläufig am Ende des Weges angekommen. Im dritten Schritt sei es vorstellbar, ihre restliche Energie für stationäre Anwendungen wie etwa LED-Beleuchtungen zu nutzen.