Elektromobilität: Siemens eHighway – Hybrid LKWs mit Oberleitung
Das Konzept ist alt und musste scheinbar dennoch von Siemens neu erfunden werden. In Sachen Elektromobilität greift der Automobilzulieferer auf eine mehr als 100 Jahre alte Technik zurück. Siemens hat auf dem Electric Vehicle Symposium in Los Angeles ein Konzept vorgestellt, um im Güterverkehr deutliche CO2-Einsparungen zu erreichen.
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Die gute alte Oberleitung ist das Schlagwort, so wie man sie bereits von Straßenbahnen, Fernzügen und teilweise auch Stadtbussen kennt. Das Konzept nennt sich eHighway und wird derzeit auf einer Teststrecke in der Nähe von Berlin erprobt. Dazu haben die Fahrzeuge auf dem Dach ein Stromabnehmersystem montiert, der während der den LKW während der Fahrt kontinuierlich mit Strom versorgt, eine Batterie ist damit überflüssig.
Hybrid Lkw mit Stromabnehmer
Die am Test beteiligten Fahrzeuge sind mit einem Hybridantrieb ausgestattet, dessen Antriebsstrang aus einem Diesel- und einem Elektromotor besteht. Im Gegensatz zu den bekannten Hybridsystem, so wie sie vor allem im PKW-Bereich eingesetzt werden, verfügen die im Test eingesetzten Hybrid Lkw über keinen eigenen Stromspeicher an Bord. Anstelle über eine Batterie, werden die Hybrid Lkw über ein Leitungsnetz mit Strom versorgt, welches sich über der Straße befindet – der eHighway.
So entsteht eine elektrifizierte Route mit Oberleitungen, auf denen die LKW kontinuierlich Strom versorgt werden. Wenn der LKW den eHighway verlassen muss, wird das Stromabnehmersystem auf dem Dach eingeklappt.
Dann springt der Dieselmotor vollautomatisch an, und arbeitet als Stromgenerator (Prinzip eines Schiffsdiesels/Serieller Hybrid). Der so produzierte Strom wird an den Elektromotor abgegeben.
Der Hybrid Lkw wird also zu jedem Zeitpunkt elektrisch angetrieben, die Technik ist vergleichbar mit der des Opel Ampera. Der Unterschied der beiden Antriebssysteme besteht lediglich darin, dass der Ampera eine eigene Batterie als Stromspeicher an Bord hat und keine Oberleitung nutzt.
Altes Konzept neu erfunden
Wirklich neu ist die Idee nicht, täglich begegnen uns im Straßenverkehr beispielsweise Stadtbusse, die über eine Oberleitung mit Strom versorgt werden. Doch diese Technik auch in den Güterverkehr umzusetzen, könnte ein enormes CO2 Einsparpotenzial mit sich bringen. Laut statistischen Bundesamt werden rund 29 % aller im Verkehr verursachten CO2-Emissionen im Transportwesens erzeugt.
Siemens könnte die Technik entwickeln
Das Siemens diese Kombination aus Oberleitung und Fahrzeug erneut ins Spiel bringt und dabei verfeinert verwundert nicht, schließlich wäre Siemenskonzern einer der potentiellen Lieferanten und Entwickler, wenn es darum geht, Oberleitungen für ein solches Transportsystem zu liefern. Erfahrungen hat der Elektronikspezialist in diesem Umfeld auf jeden Fall vorzuweisen.
Wie ein solches System konkret Aussehen könnte, wie hoch die Kosten für die Infrastruktur werden, in welchen Einsatzgebieten es wirklich Sinn machen würde, das sind alles noch offene Fragern. Jedoch könnten beispielsweise Subventionen zur Förderung der Elektromobilität, wie aktuell von der Bundesregierung beschlossen, auch hier einen Beitrag leisten.