Fahrbericht Hyundai i10 1.0: Alles andere als ein Kraftpaket.

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Von den fernöstlichen Fahrzeugherstellern wünscht man sich vergebens kleine Motoren mit Turboladern in Kleinstwagen. Weder Toyota noch Hyundai können damit punkten und sind chronisch untermotorisiert. Schon beim Toyota Aygo fanden wir es schade, dass die kleinen Motoren nicht zwangsbeatmet werden – sie wären dadurch leistungsfähiger und deutlich effizienter. So steigt der Verbrauch für die wenige Leistung unverhältnismäßig stark an und obwohl der Hyundai i10 mit rund 1.000 Kilogramm auf den ersten Blick kein Schwergewicht ist, beschleunigt er mit seinen 67 PS alles anderes als schnell – obwohl die ersten beiden Gänge relativ kurz übersetzt sind. Und das nervt nicht nur im Laufe der Zeit, sondern stellt auch in manchen Fahrsituationen ein erhebliches Sicherheitsrisiko auf der Autobahn dar – auch wenn der i10 selbstverständlich kein typisches Autobahn-Fahrzeug ist, aber wer kauft sich schon ein Auto ausschließlich für die Stadt, ohne die Autobahn vorsätzlich nie zu befahren?!

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Ein zu hoher Verbrauch ist bei Kleinstwagen inakzeptabel.

Der kleine 1,0 Liter Motor des Hyundai i10 besteht aus drei Zylindern in Reihe, ist vorne quer eingebaut, verfügt über vier Ventile pro Zylinder und leistet stolze 67 PS und stemmt 95 Nm Drehmoment bei 3.500 Umdrehungen/min auf die Hinterachse (Toyota Aygo: 95 Nm bei 4.300 U/min).

Galerie: Hyundai i10 im Fahrbericht

Hyundai i10 im Fahrbericht
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Hyundai i10 im Fahrbericht

Die angegebenen kombinierten Verbrauchswerte von 4,7 Litern/100 Kilometer lagen auch beim Hyundai i10 in weiter Ferne. Gut, man muss auch betonen, dass es eiskalt war, viel Schnee lag und die Heizung inklusive Sitzheizung auf Volllast lief. Doch rechtfertigt das einen Gesamtverbrauch von über 6,0 Litern/100 Kilometer?

Sicherlich sind wir nicht übertrieben zurückhaltend gefahren – alleine aus Rücksicht der anderen Verkehrsteilnehmer. Aber im Sommer sind diese Werte möglicherweise anders. Man bedenke jedoch an dieser Stelle, dass ein Porsche Boxster S mit 320 PS Leistung rund 10,0 Liter/100 Kilometer im Alltag verbraucht. Der Tank des Hyundai i10 fasst übrigens 40 Liter.

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im Winter bei Eis und Schnee verbraucht der Hyundai i10 überdurchschnittlich viel

Getriebe und Schaltbarkeit

Die Kraft gelangt serienmäßig über ein Fünfgang-Schaltgetriebe auf die Vorderräder. Auf Wunsch ist auch eine Vierstufen-Wandlerautomatik erhältlich. Die Handschaltung ist äußerst präzise und erlaubt ein treffsicheres und schnelles Schalten, der Schaltknauf liegt sehr gut in der Hand und die Schaltwege sind angenehm dimensioniert.

Immerhin lässt es mit diesen Voraussetzungen eine Beschleunigung von 0 auf 100 Km/h in 14,9 Sekunden zu, die auch tatsächlich realisiert werden konnten. Bei 155 Km/h ist offiziell Schluss, 170 Km/h gehen aber auch.

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Der Hyundai i10 schaltet exakt und unproblematisch. Trotzdem ist er keine Beschleunigungs-Rakete und wird auf der Autobahn so leicht zum Verkehrshindernis.

Die Fahrwerksauslegung ist überraschend gut!

Wenn man ausreichend Anlauf nimmt und die Ideallinie einer Kurve akribisch verfolgt sowie spürbar zurückschaltet und die Drehzahlnadel am Drehmoment-Maximum hält, gelingt es einem, eine saubere und ausgeglichene Kurve vollkommen unproblematisch und beeindruckend schnell zu bewältigen. Sehr souverän und noch einmal um Klassen besser und einfach erwachsener als das des Toyota Aygo.

Das gelingt den Ingenieuren von Hyundai unter anderem mit Einzelradaufhängung rundum sowie senkrecht stehenden hinteren Stoßdämpfern. ABS mit Bremsassistent, ESP und ein fahrdynamisches Stabilitätsmanagement, das mit gezielten Lenkkorrekturen Über- oder Untersteuern vermeidet, ist Serie.

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Der Hyundai i10 verfügt über ein ausgezeichnetes Fahrwerk.

Welche Sonderausstattung benötigt man unbedingt?

In einem Kleinstwagen benötigt man unserer Meinung nach kein vierstufiges Automatik-Wandlergetriebe (1.000,- Euro) – vorausgesetzt man beherrscht das Schalten. Schön anzusehen sind die 14 Zoll Leichtmetallfelgen für 320,- Euro und ein elektrisches Schiebedach für 420,- Euro ist ebenfalls Gold wert – auch beim Wiederverkaufswert. Das gibt es aber leider nur bei der teuersten Ausstattungsvariante „Style“.

Vielmehr an Ausstattungs-Optionen gibt es nicht; die Testwagenfarbe „Baby Elephant“ ist – neben der Farbe Weiß – ohne Aufpreis erhältlich. Alle weiteren Farben kosten 430,- Euro Aufpreis – bis auf „Morning Blue“, die nur 130,- Euro Aufpreis kostet.

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Der Hyundai i10 auf der Marienburg in Würzburg.

Die Luxus-Version des i10 liegt bei 12.980 Euro. Mit fünf Jahren Garantie.

Der Grundpreis des Hyundai i10 „Classic“ liegt bei 10.950 Euro. Schon hier gehören zum Beispiel Zentralverriegelung, Bordcomputer, Außen-Temperaturanzeige, höhenverstellbares Lenkrad, elektrisch unterstützte Servolenkung, Heckscheiben-Wisch-/Waschanlage und ein – mittlerweile gesetzlich vorgeschriebenes – Reifendruckkontrollsystem zur Serienausstattung. Auch ist eine Klimaanlage sowie das Audiosystem mit USB- und AUX-Anschluss Serie.

Die nächst höhere Version heißt „Trend“ und die Top-Version „Style“ – jede um jeweils 1.000 Euro teurer. Wer das Prinzip der Autogas-Befeuerung interessant findet, kann sich auch die LPG-Version mit ebenfalls 67 PS des Hyundai i10 kaufen.

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Ein Plus an Leistung würde man sich beim Hyundai i10 1.0 schon wünschen.

Die Wartungsintervalle liegen bei 20.000 Kilometer. Das ist vor 2 Jahren noch normal gewesen, doch bei der Konkurrenz sind es mittlerweile nur noch 30.000 Kilometer. Doch auf das gesamte Fahrzeug gibt es fünf Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung inklusive Lackierung.

In der Haftpflicht- sowie Teilkaskoeinstufung liegt der Hyundai i10 bei 15, in der Vollkaskoeinstufung bei 12.

 

>>> Fahrbericht Hyundai i10: Der kleine Perfektionist.

Photographie: Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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