Fahrbericht VW Golf GTI Performance 2017 DSG: 245er Liebling!

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15 PS Leistung und 20 Nm Drehmoment mehr sollen den Aufpreis von 2.500 Euro rechtfertigen? Nein, da muss mehr sein – da ist auch mehr. Neben der höheren Ausstattungsgüte verfügt die Performance-Version über die Vorderachs-Differenzialsperre (VAQ). Der normale GTI muss sich dabei mit der elektronischen Differentialsperre (XDS) be- und – soweit möglich – vergnügen. Aber merkt man den Unterschied? Wir sind den neuen VW Golf GTI Performance gefahren.

Nicht nur mehr Power im neuen VW Golf GTI Performance

Es ist nicht all zu lange her als wir den Golf GTI Performance des vorigen Baujahres (2016) mit 230 PS über 2.000 Kilometer gefahren sind. Diese Leistungsstufe hat jetzt der normale GTI übernommen – aber ohne das spezielle Vorderachsdifferential.

Galerie: VW Golf GTI Performance im Test

VW Golf GTI Performance im Test
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VW Golf GTI Performance im Test

Das Basis-GTI fängt bei einem Preis von 29.975 Euro an. 2.500 Euro mehr muss man für die Performance-Version bezahlen. Dazu kommt je nach Wunsch das Doppelkupplungsgetriebe mit einem Aufpreis von 2.000 Euro.

Natürlich entfallen auf die 2.500 Euro Aufpreis nicht nur die Mehrleistung. Vielmehr bekommt man die optionale Ausstattung des Active Info Displays (510 Euro), Radiosystem Composition Media (440 Euro) und Paket mit Regensensor, Fernlichtassistent und automatisch abblendbarem Innenspiegel (335 Euro) serienmäßig verbaut.

Die verbleibenden 1.215 Euro nehmen sich die Wolfsburger für die Leistungssteigerung auf 345 PS und 370 Nm Drehmoment, für die drei Zentimeter größere Bremsscheiben sowie für die mechanische Differentialsperre an der Vorderachse.

Differentialsperre als auschlaggebender Faktor

Wir waren beim vorigen VW Golf GTI Performance-Modell schon vom neuen Vorderachsdifferential beeindruckt. Beim Wettbewerb schaut man vergeblich nach einem vergleichbaren System. Während die elektronische Differentialsperre beim Serien-GTI die Traktion per Bremseingriff der einzelnen Vorderräder regelt und somit tatsächlich eher eine Hilfskonstruktion darstellt, verteilt die Vorderachs-Differentialsperre (VAQ) im Performance-Modell das Motormoment direkt zwischen den Antriebsrädern.

Klar: beim Bremsen wird man langsamer. Und so befähigen die Komponenten des Performance-Systems auf den mallorquinischen Serpentinen den neuen VW Golf GTI Performance im Vergleich zum Vorgänger zu souveräneren und spürbar agileren Verhaltensweisen. Es sei denn, die Fahrbahn ist nass oder feucht. Dann ist – abhängig von der Bereifung – Feierabend für Drehmoment und Pferdchen.

Beschleunigung ist nicht alles

Mit seinen 245 PS und 370 Nm beschleunigt der 1.415 Kilogramm schwere VW Golf GTI Performance in 6,2 Sekunden von 0 auf 100 Km/h. Das ist nicht atemberaubend – fühlt sich aber durchaus schneller an, als es der reine Zahlenwert vermuten lässt. Immer mit bedenken: der GTI ist ein reiner Fronttriebler und tut sich beim Beschleunigen aus dem Stand natürlich immer schwerer als ein Allradler.

Eine Besonderheit ist, dass dieser Beschleunigungswert für das Fahren mit DSG und manuellem Schaltgetriebe gilt. Das ist ungewöhnlich – normalerweise ist die Doppelkupplung beim Beschleunigungsvorgang grundsätzlich schneller. Wir konnten die Version mit Schaltgetriebe nicht ausprobieren, dafür aber Kollege Matthias Gill, dessen Eindruck hier verlinkt sei.

Messerscharf und höchste Präzision

Kurven sind sein Zu Hause. Der Lenkwiderstand im Sport-Modus ist optimal, das Feedback von der Straßenoberfläche ein Traum. Die Progressiv-Lenkung zirkelt den Golf Sportler gekonnt durch jede noch so enge Harnadel – ganz gleich welcher Geschwindigkeit. Nicht nur, dass einen die Seitenwangen der Sitze gekonnt und ruhig in ihrer Mitte halten; auch das Fahrwerk tut sein übriges dazu. Die Abstimmung im Sportmodus ist fest, jedoch wirkt die Fahrdynamik weich und souverän.

Alles fügt sich – die Vorderachse verzeiht viel und zieht die Karosserie aus fast jeder Kurve. Das ist wahrlich beeindruckend.

Active Info Display serienmäßig

Das digitale Cockpit, Active Info Display ist zusammen mit dem mittleren Multimediasystem Composition Media mit 8 Lautsprechern serienmäßig an Bord der Performance Version. Wie sich die Systeme unserer Hinsicht nach schlagen, ist in folgendem Videobeitrag festgehalten:

Fazit von AUTOmativ

Optischer Eindruck  +++++
Qualität Karosserie  +++++
Qualität im Interieur  +++++
Lenkung  +++++
Fahrwerk  +++++
 Motor  +++++
 Raumangebot  ++++
 Digitales Bedienkonzept  ++++
 Innovation  ++++
 Preis  ++
 Gesamteindruck  +++++
   +++++ = Maximum

Immer das gleiche Spiel: das Beste kostet. Beim VW Golf GTI Performance stimmt nicht nur die Optik, sondern auch die Qualität am Ex- sowie im Interieur. Die Lenkung und das adaptive Fahrwerk mit exzellenter Abstimmung und großen Unterschieden in den jeweiligen Fahrmodi passen perfekt zum leistungsstarken und drehfreudigen 2.0 Liter Turbomotor. Das digitale Bedienkonzept ist sehr gut – einzig die Gestensteuerung gibt Abzug. Sie ist funktionsarm und unzuverlässig – benötigen tut man sie nicht.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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