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Fahrbericht Toyota Hilux Duty Einzelkabine: Steinbruch-Ungetüm und Allzweck-Monster

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Der Toyota Hilux ist eine echte Legende. Die erste Generation rollte 1968 vom Band. Heute, weltweit rund 18 Millionen verkaufte Einheiten später, steht die achte Generation auf den Rädern. Dass der in Europa bislang 815.000 Mal verkaufte Toyota Hilux robust ist, bewies TopGear eindrucksvoll, in dem es den japanischen Hilux unter anderem im Meer versenkte und er danach noch ansprang. Wir hatten den Allzweck-Pick-Up mit neuem Dieselmotor, erhöhter Verwindungssteifigkeit und größerem Federweg als robuste Einzelkabine im harten Geländetest.

Robustes Exterieur- und Interieurdesign

Die armen Mitarbeiter der Waschanlage, die unseren Duty-Hilux nach unserem Ritt im Steinbruch vor der Waschstraße erst vorreinigen mussten. Nicht nur, dass die Schlange hinter uns auf schier unerreichbare Dimensionen wuchs, sondern auch noch die Waschstraße stehenblieb, weil sich eine Querbürste auf der Ladefläche verfing. Das war uns schon echt unangenehm. Da verdiente auch der eine Motivations-Euro mehr, den wir dem engagierten Mitarbeiter vorher mit dem bezahlten Beleg in die Hand drückten, wenig Rechtfertigung.

Galerie: Toyota Hilux Einzelkabine im Test

Toyota Hilux Einzelkabine im Test
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Toyota Hilux Einzelkabine im Test

Aber zum Glück ist der neue Toyota Hilux in der achten Generation noch robuster geworden. Zwar kam beim ungünstigen Winkel des reinigenden Hochdruckreinigers Wasserspritzer durch die Fensterfugen, jedoch lässt sich die Karosserie relativ leicht von schwer wiegenden Matsch- und Schlammteilen befreien.

Bei unserer Duty-Version ohnehin, denn hier sind Front- und Heckschürze vollständig aus Kunststoff. Die höheren Ausstattungslinien verfügen über Chromzierelemente an der Front und mehr optische Details, die das Gesamtfahrzeug edler und gefälliger machen. Bei einem reinen Nutzfahrzeug in Einzelkabinenausführung ist dies nicht von Bedeutung: hier zählen die inneren und praktischen Eigenschaften.

Bei allen Varianten gibt es an der Front aber eine neue breitere und stärkere Boden-Abdeckung, deren Form einen größeren vorderen Böschungswinkel gewährleistet. Die Radhäuser vorne und hinten tragen keine separaten Verbreiterungen mehr, sondern sind als ganzes ausgestellt.

Fahren wie in einem Truck, hohes Geräuschniveau

Wir sind ja schon einige Pick-Ups gefahren und werden dieses Genre demnächst mit dem neuen Nissan Navara als letzten Testkandidaten vorerst abschließen. Doch noch nie war ein Pick-Up so Truck-like, wie der Toyota Hilux in der Duty-Ausführung.

Schon beim Einsteigen und Starten des Motors spürt man, dass Robustheit für Toyota beim Hilux an vorderster Stelle stand. In der Duty-Ausführung gibt es wenig Komfort im Cockpit. Alles ist auf das Nötigste reduziert. Bis auf – in unserer Version – das neue, sieben Zoll große Multimediasystem. Das Lenkrad ist mit groben Richtungsänderungen zufrieden und interpretiert seinen eigenen Teil in die Weitergabe an die Vorderräder. Im Gelände sehr nützlich – auf der Straße sehr anstrengend.

Der neue 2.4 Liter Dieselmotor – der die einzige Motorisierung in Europa darstellt – meldet sich beim Start lautstark zu Wort und beginnt nicht nur seinen Arbeitsalltag mit viel akustischer Aufmerksamkeit. Auch wenn Toyota umfassende Maßnahmen zur Schallisolierung vorgenommen, dabei sämtliche Hohlräume ausgeschäumt und eine Vielzahl von Stellen mit Schaumstoff gegen Übertragung von Geräuschen isoliert hat – so viel hat es am Ende nicht gebracht. Zumindest bei der Duty-Version.

Im Vergleich zu anderen Pick-Ups ist der Toyota Hilux bislang der lauteste gewesen. Toyota ergriff auch Maßnahmen zur Entkopplung der Radhäuser von Vibrationen, die auf die Karosserie übertragen werden können. Das zeigte bei längeren Autobahnfahrten tatsächlich Wirkung: derartige unangenehme Vibrationen sind nahezu eliminiert.

Neuer 2,4 Liter Dieselmotor im Toyota Hilux

Das neue Vierzylinder-Aggregat mit 2,4 Litern Hubraum verfügt über eine Leistung von 150 PS und 400 Nm. Nicht gerade ein Monster, das Toyota hier mit 16 Ventilen und doppelt oben liegender Nockenwelle erschaffen hat. Aber es reicht, um 3,2 Tonnen ziehen zu können und nicht schwer beladen ordentlich zu beschleunigen.

Hängen aber zehn Sandsäcke auf der Laderampe, wird es mit 150 PS schon sehr zäh. Die Beschleunigung ist schon unbeladen mit 13,2 Sekunden für den Handschalter und 12,8 Sekunden für die Automatik nicht gerade Rundenrekord-verdächtig. Und auch im Gelände an steilen Hängen (zugegebenermaßen ohne aktivierte Untersetzung) fehlt uns ein bisschen Druck auf der Leitung. Dabei könnte er mehr Leistung ohne Probleme vertragen, denn die Ingenieure haben den Durchmesser der Antriebswelle deutlich vergrößert.

Immerhin ist er leichter und ein wenig verbrauchseffizienter geworden. In unserem Test hatten wir einen Durchschnittsverbrauch von 7,9 Litern – anderthalb Liter über der Werksangabe.

20 Prozent mehr Federweg – neue Ein- und Ausfederautomatik

Und wenn der neue Toyota Hilux schon ganze 20 Prozent mehr Federweg hat, müssen wir dies natürlich auch ausprobieren. Der Steinbruch gab uns dazu ausreichend Gelegenheit. Zudem verfügt der neue Toyota Hilux mit einem neuen Leiterrahmen-Konzept, 120 zusätzliche Schweißpunkte sowie Stahl mit einer erhöhten Zugfestigkeit über eine um 20 Prozent steifere Karosserie.

Ein sehr originelles Feature hierbei ist die Ein- und Ausfederregelung. Dank moderner Steuergeräte und Sensoren an den Rädern verringert oder erhöht der Motor kurzzeitig das Drehmoment, sodass die Köpfe der Passagiere bei sich senkender oder sich hebender Schnauze weniger axiale Bewegungen erfahren müssen. So reduziert die Steuerung des Motors die Kopfbewegungen der Insassen. Und das trägt zum Fahrkomfort – auch und gerade im Gelände – bei.

Toyota Hilux 2017 2.4 Diesel 150 PS im Test von AUTOmativ.de Benjamin Brodbeck Offroad - Fahrbericht Toyota Hilux Duty Einzelkabine: Steinbruch-Ungetüm und Allzweck-Monster
Beim Toyota Hilux Einzelkabine hat man keine Ausrede mehr, auf seinem Gerümpel setzen zu bleiben.

Ladefläche größer und robuster, Außenabmessungen

Die Ladefläche des neuen Toyota Hilux ist größer geworden – in allen drei Ausführungen. Zum einen ist der Zuwachs in der Breite spürbar: hier ging es von 1.544 Millimeter auf 1.645 Millimeter. Die Länge beträgt bei der Einzelkabine 2.315, bei der Extra Cab 1.810 und bei der Doppelkabine 1.525 Millimeter.

Die Praktikabilität war bei unserem Testwagen mäßig: zwar hatten wir eine optional erhältliche, ausziehbare Arbeitsplatte integriert, doch Befestigungsmöglichkeiten gab es auf der Ladefläche keine. Lediglich an der Außenseite der Ladeflächenumrandung sind kleine Nasen in die Karosserie eingearbeitet, die aber von ihrer Form her keinen Expander greifen können. Etwas unpraktisch. Hier wären eine größere Anzahl an Ösen oder sogar ein Schienensystem auf der Ladefläche angebracht (gibt es als (Nachrüst-)Option).

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Die Gesamtfahrzeuglänge beträgt 5.330 Millimeter, die Breite 1.800 Millimeter und die Höhe 1.795 Millimeter bei der Einzelkabine. Der vordere Böschungswinkel liegt bei 30 Grad, der hintere bei 25 Grad. Bei den Versionen Extra Cab und Doppelkabine ist der Winkel jeweils um ein Grad höher.

Fazit zum neuen Toyota Hilux

Der neue Toyota Hilux in der Ausführung Duty stellt ein wahres Arbeitstier dar. Nicht nur optisch und akustisch ist er das Fahrzeug für die groben Jobs: er lebt diese Berufung auch förmlich. Kein Hang ist zu steil, kein Sandsack zu schwer. Mit den einfachsten Ausstattungsmerkmalen versehen, kann er auf Knopfdruck alle vier Räder ansteuern und die Untersetzung aktivieren. Mit 20 Prozent mehr Federweg und einer um ebenfalls 20 Prozent gesteigerten Karosseriesteifigkeit sowie seiner indirekten Lenkung fährt er sich zwar auf langen Autobahnfahrten mäßig (das konnten VW Amarok und Mitsubishi L200 deutlich besser, waren aber auch beide Doppelkabinen), im Gelände aber unschlagbar.

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