Fahrbericht VW Caddy: Praktischer Alltags-Allrounder mit Stil.

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Rund um Marseille stellt Volkswagen in diesen Tagen die neuen Caddy-Modelle vor. Ab heute startet die Serienproduktion der vierten Generation des beliebten Freizeit-, Familien- und Nutzfahrzeugs im polnischen Poznan – nach insgesamt über 1,5 Millionen verkauften Fahrzeugen von 2003 bis 2015. Das neue Modell ist ein echter Allrounder und punktet mit einer neuen Motorenfamilie – auch ein Erdgas-Modell ist bestellbar – einem qualitativ hochwertigen Innenraum mit individuellen Ausstattungsoptionen, geschärften Linien und zahlreichen Sicherheits- und Assistenzsystemen. Für Festivalgänger, Abenteurer und Surfer hat Volkswagen diesmal etwas ganz Besonderes im Angebot.

Neue Werkzeuge für schärfere Kanten und Linien.

Das Design des neuen Caddy überzeugt durch geschärfte Konturen und klar definierte Flächen. Die Veränderungen am Exterieurdesign des VW Caddy gegenüber dem Vorgänger sind nur für geübte Augen identifizierbar, machen das Gesamtpaket aber deutlich moderner und sind markant und wohl überlegt gestaltet. Schließlich sollte der eindeutige Wiedererkennungs-Effekt eines VW Caddy nicht aufs Spiel gesetzt werden.

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Die Frontpartie erhält ein neu gestaltetes VW-Zeichen, einen prägnanteren Kühlergrill und neue Scheinwerfer, die mit H4, H7 oder Bi-Xenon Leuchteinheiten bestückt werden können. Des Weiteren wurden in die Karosserie schärfere Kanten eingearbeitet, die sich nun durchgängig entlang der gesamten Karosserie ziehen.

Am Heck gibt es wahlweise dunkle Rücklichter, die sich sehr gut in die Fahrzeugkarosserie integrieren und zusammen mit der Chromleiste unter der Heckscheibe einen stilvollen Eindruck hinterlassen.

Ein hoher Standard im Interieur. Und viel Platz.

Fairerweise muss man sagen, dass der Testwagen im Interieur auch fast Vollausstattung hatte, aber selbst die gezeigten Standard-Nutzfahrzeuge hatten eine vergleichbar hohe Interieur-Qualität.

Nachdem wir vor ein paar Wochen den VW Polo GTI durch Frankreich und den Schwarzwald gefahren sind, fühlten wir uns im Cockpit des VW Caddy direkt wohl. Denn auch Volkswagen Nutzfahrzeuge übernimmt erfreulicherweise die komplette Innenraum-Architektur der PKW, und so ist vom belederten Multifunktionslenkrad bis hin zum Alleskönner-Bordcomputer alles dabei – nur dass Ablagenfächer größer dimensioniert sind und quantitativ mehr zur Verfügung stehen. Es fehlt an nichts.

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Die in Außenfarbe lackierte Dekorleiste im Interieur des Volkswagen Caddy

Ein Highlight ist die frei wählbare Dekorleiste – bei unserem Testwagen lackiert in Außenfarbe, die in alle VW Caddy gleich jeder Line oder Variante verbaut werden kann.

Die Platzverhältnisse im Cockpit sind sehr großzügig. Auch hat man neue Ablagenfächer am Dachhimmel, die man auch nutzen kann, um beispielsweise in der VW Caddy Beach-Variante sein Surfbrett einzuklemmen, so dass der Stauraum am Boden frei bleibt. Robust genug ist es dafür allemal.

Schade ist, dass es den VW Caddy nie als Dreisitzer vorne geben wird. Dafür sei die Kombination aus Bauraum sowie Antriebsstrang-Positionierung nicht ausgerichtet.

Durchladefähigkeit auf 3,07 Meter erhöht – bei einer Fahrzeuglänge von 4,40 Metern.

Dank des serienmäßig vollständig umklappbaren Beifahrersitzes können im kurzen VW Caddy nun Gegenstände bis zu einer länge von 3,07 Metern transportiert werden. Bei einer Gesamtlänge von 4.405 Millimeter ist das beeindruckend. In der Höhe misst der kurze VW Caddy 1.822 Millimeter und in der Breite 1.794 Millimeter (ohne Außenspiegel).

Der Caddy Maxi baut auf einem Radstand von 3.002 Millimetern auf und hat eine Gesamtlänge, die der des VW Bus T6 ziemlich nah kommt, während der Radstand des normalen Caddy nur 2.682 Millimeter misst. Das ergibt ein Längenplus von 47 Zentimetern, das auch bei der coolen Beach-Version mit integriertem Doppelbett ziemlich angenehm sein dürfte.

Die Felgen in Wagenfarbe sind eines der absoluten Highlights.

Und machen jeden VW Caddy zum absoluten Tuning-Mobil und unerwarteten Hingucker – so wie der auffällige VW Touran in Fast and Furious Tokyo Drift. Im Stau bemerkt man, wie die Mitleidenden in den anderen Fahrspuren abwechselnd auf die Felgen starren und das Auto begutachten – ja, schon fast studieren.

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Die Hochglanz-Rot lackierten Felgen machen beim Volkswagen Caddy ganz schön was her

Gerade bei der weinroten Lackierung fallen die Felgen besonders auf, da die Lackierung auf der Felge deutlich hochglänzender wirkt, als auf der Karosserie.

Noch effizientere Motoren sowie ein Erdgas-Motor neu im Programm.

Die gesamte Motorenpalette wurde erneuert, im Durchschnitt 15 Prozent effizienter gestaltet und die EU-Abgasnorm 6 als Standard eingeführt. Ein Jahr lang bietet Volkswagen Nutzfahrzeuge aber auch noch EU6 zum Verkauf an – aber nur im Stadtlieferwagen-Segment.

Bei den mit Diesel betriebenen Modellen ist immer ein zwei Liter großer Vierzylinder unter der Haube. Die Einstiegsleistung beginnt bei 75 PS und 225 Nm Drehmoment und reicht über einen 102 PS starken Motor mit 250 Nm Drehmoment und einen kombinierten Verbrauch von 4,2 Liter/100 Kilometer. Das entspricht einem CO2-Ausstoß von nur 109 Gramm.

Die Topmotorisierung in Verbindung mit Frontantrieb bietet 122 PS und 300 Nm Drehmoment. Den 150 PS starken Diesel mit 340 Nm Drehmoment gibt es ausschließlich in Verbindung mit Allradantrieb – er beschleunigt in 9,1 Sekunden von 0 auf 100 Km/h und hat eine Höchstgeschwindigkeit von 200 Km/h.

Bei unserem Fahrtest mit dem VW Caddy Beach hatten wir unter anderem die Topmotorisierung mit Allradantrieb zur Verfügung.

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Volkswagen Caddy mit TSI Blue Motion Technologie

Bei den Ottomotoren, die beim VW Caddy einen Marktanteil von ungefähr 20 Prozent ausmachen, stehen insgesamt vier Aggregate zur Wahl. Ihr Leistungsspektrum reicht von einem Vierzylinder mit 84 PS und 160 Nm Drehmoment über den neuen und erst ab Oktober erhältlichen Dreizylindermotor mit 102 PS und 175 Nm Drehmoment bis hin zum Vierzylinder mit 125 PS und 220 Nm Drehmoment. Der aufgeladene Dreizylinder-Motor hat einen Hubraum von einem Liter; die Einstiegsmotorisierung 1,2 und die Top-Stufe 1,4 Liter.

Spannend wird es beim 1,4 Liter Vierzylinder TGI, der den Nachfolger des Caddy EcoFuel beerbt und mit Erdgas betrieben werden kann. Er verfügt über 110 Turbo-PS und verbraucht bei ähnlicher Leistung, aber deutlich reduziertem Hubraum gegenüber seinem Vorgänger 1,7 Kilogramm Gas weniger – das macht einen Verbrauch von 4,1 Kilogramm pro 100 Kilometer.

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Motor: Der 1,2 Liter Benzinmotor mit 84 PS ist ziemlich träge.

Wir sind – neben dem VW Caddy Beach 4Motion – auch mit der 84 Benzin-PS-Einstiegsversion der Sonderedition „Generation Four“ gefahren – ohne anfangs zu wissen, dass der Motor nur über 84 PS verfügt. Der Motor ist sehr drehfreudig, extrem schnell in der Gasannahme und fährt sich in Kombination mit dem manuellen Fünfgang-Schaltgetriebe weich und ohne Ruckeln.

Für einen sehr gemütlichen Fahrstil an der Côte d’Azur mag diese Motorisierung völlig in Ordnung sein, aber mit vollgepacktem Kofferraum und fünf Personen an Bord sind wir uns nicht mehr sicher, ob der VW Caddy unter diesen Voraussetzungen noch schnell genug und ohne einsetzendes Hupkonzert unserer ungeduldigen französischen Freunde von der Mautstation loskommt.

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Mehr Power und Fahrspaß hat möglicherweise der 2,0 Liter Diesel mit 150 PS, den Motoreport im Test hatte. Autogefühl war mit der 102-Diesel-PS-Version unterwegs.

Geschaltet wird wahlweise über ein Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe.

Bei den Einstiegsmotorisierungen wird die Kraft serienmäßig über ein manuelles Fünfgang-Schaltgetriebe an die Frontachse weitergeleitet – bei den höheren Leistungsstufen gibt es serienmäßig ein manuelles Sechsgang-Schaltgetriebe. Optional steht – je nach Leistung – ein Sechs- oder Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe zur Verfügung.

Fahrwerk: Blattfedern an der Hinterachse – Zuladung eine Tonne.

Klingt komisch, ist aber absolut nachvollziehbar, dass Blattfedern in Kombination mit einer Starrachse hinten verbaut sind, denn nur so lassen sich Lasten von über einer Tonne zuladen. Die Dämpfer an der Hinterachse ändern ihre Kennung lastabhängig.

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Der Volkswagen Caddy fährt trotz Starrachse und Blattfedern hinten souverän durch die Kurven.

Das gesamte Fahrwerkskonzept ist trotz Blattfedern hinten so gut abgestimmt, dass man diese nicht auf Anhieb und ohne konkreten Hinweis spüren konnte – auch auf kurze Stöße reagiert der VW Caddy souverän und – für seine Starrachse hinten – ohne Probleme.

Abroll- und Windgeräusche im Innenraum.

Bei unseren Fahrtests auf den Autobahnen im Süden von Marseille konnten wir zwangsläufig leider nicht schneller als 130 Km/h fahren – und so die Lautstärke im Innenraum bei höheren Geschwindigkeiten nicht erleben.

Was wir aber sagen können ist, dass die Geräusche im Innenraum bei 130 Km/h sehr gering sind und der Fahrkomfort – auch durch eine neue Sitzarchitektur – sehr hoch ist.

Sprechanlage vom Cockpit an die hinteren Sitzreihen.

Für autoritäre Familienoberhäupter, Piloten, Supermarkt-Kassierer oder alle, die eines davon gerne sein möchten oder einfach nur gerne redend am Steuer sitzen, gibt es eine Sprechanlage, die Durchsagen vom Fahrersitz direkt an die Lautsprecher hinten weitergibt. Ist das nicht toll? Man kann auch die Lautstärke verändern – also wenn die Kiddies nicht hören (wollen), dreht man das Ganze einfach Stück für Stück auf…

Neue Ausstattungslinien.

Volkswagen Nutzfahrzeuge ordnet und benennt die Ausstattungslinien neu. Hier stehen ab sofort die vier Ausstattungsversionen Conceptline, Trendline, Comfortline und Highline zur Verfügung.

Conceptline wurde als Einstiegsebene neu definiert und ersetzt die bislang bekannte Startline. Ähnliches gilt für die Reisemobilversion Tramper, die sich nun Beach nennt. Unverändert bleibt es bei den Klassifizierungen im Segment des Stadtlieferwagens: nach wie vor wird zwischen dem Kastenwagen für den Warentransport und dem Kombi zur Personenbeförderung unterschieden.

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Volkswagen Caddy (2016) für den Warentransport mit Blechscheibe hinten.

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Sicherheit und Assistenz: ACC, Einparkhilfe, Notbremsfunktion und vieles mehr.

Neben einem deutlich aufgerüsteten Angebot an Seiten- und Curtain-Airbags gibt es die City-Notbremsfunktion und die Multikollisionsbremse, einen Geschwindigkeits-Limiter und Tempomaten mit Abstandshaltefunktion, einen Licht-Assistenten, Müdigkeitserkennung, Frontscheibenheizung, Rückfahrkamera, Einparkhilfe (siehe Video), eine Rundum-Abstandsmessung mit Hilfe von Parksensoren, das im Bordcomputer graphisch dargestellt wird und viele weitere Systeme.

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Die optionale Einparkhilfe des VW Caddy

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Auch hier gilt wieder: es fehlt an fast nichts. Außer an voll-LED-Scheinwerfern.

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Volkswagen Caddy mit H7 Scheinwerfern – voll-LED-Scheinwerfer sind nicht bestellbar.

Keine Voll-LED-Scheinwerfer erhältlich.

Leider kann man den VW Caddy noch nicht mit Voll-LED-Scheinwerfern bestellen. Auf Anfrage hieß es, dies würde von Kunden (noch) nicht angefragt. Es ist davon auszugehen, dass dies in der nächsten Modellpflege nachgeholt wird.

Bei 18.242,70 Euro geht es beim VW Caddy Conceptline los.

Der Einstieg in die Caddy-PKW-Welt beginnt bei 18.242,70 Euro mit dem 84 PS starken 1,2 Liter Vierzylinder. Metallicfarben kosten 606 Euro Aufpreis, das Navigationssystem rund 1.400 Euro, Xenon-Scheinwerfer 862 Euro und die Rückfahrkamera 267 Euro.

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Noch bis zum 25. Juni mit Sonder-Prämie zu bestellen.

Der neue Caddy kann bereits seit März bei den Händlern in Deutschland bestellt werden. Zum Verkaufsstart stehen die Caddy „Generation Four“ Sondermodelle mit einer exklusiven Ausstattung bereit.

Darunter sind Ausstattungsextras, wie beispielsweise lackierte Stoßfänger, Außenspiegelgehäuse, Seitenschutzleisten, abgedunkelte Rücklichter (Highlight!), eine individuelle Dekorleiste im Interieur auf der Armaturentafel und Einstiegsleisten in Edelstahloptik sowie 16 Zoll große Leichtmetall-Felgen. Die Generation Four-Modelle starten bei einem Grundpreis von 24.478,30 Euro.

Noch bis zum 25. Juni ist der neue Volkswagen Caddy zudem mit einem Frühbuchervorteil von bis zu 2.500 Euro bestellbar. Das Angebot erstreckt sich auf drei der vier angebotenen Versionen und ist beim Volkswagen Nutzfahrzeuge Händler verfügbar.

 

>>> Fahrbericht VW Caddy Beach 4Motion: Für Luxus-Groupies und Wellenreiter (Video).

 

 

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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