Ford Ranger 2.2 (160 PS) Pick-Up: US-Lastenesel geht durch Dick und Dünn

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Nicht nur SUV erfahren steigende Verkaufszahlen, sondern auch automobile Alltagslastenesel, wie Navara, L200, Hilux, Amarok und Co. werden in Europa und Deutschland immer beliebter. Einer der beliebtesten davon ist der Ford Ranger, dessen neueste Generation seit Anfang 2016 auf dem Markt ist. Alleine am Interieur ist erkennbar, dass er einer für die groben Arbeiten ist. Wir hatten ihn als 2.2 Liter Diesel mit 160 PS in der Doppelkabinen-Limited-Ausführung im ausführlichen Test.

Typischer Ami-Look mit massivem Chrom Ansauger

Klar, der Ford ist ein kleiner Ami. Sogar der kleinste seiner Art, vergleicht man ihn mit seinen großen Brüdern der F-Baureihe. Und trotzdem macht er auf deutschen Straßen ganz schön was her, denn sein glänzender Chromgrill steht steil und massiv im Wind, jederzeit bereit, seine Umwelt in die vollkommene Verblendung zu geleiten.

Galerie: Ford Ranger 2.2 Pick-Up im Test

Ford Ranger 2.2 Pick-Up im Test
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Auffallen ist auch akustisch seine Stärke: schon beim Anlassen seines Aggregates zeigt er sich wenig zahm. Sein 2,2 Liter kleiner Vierzylinder Selbstzünder rasselt vor allem beim Kaltstart wie zehn mittelalterliche Säbelkämpfer mit Kettenhemden.

Auch seine Lademöglichkeiten sind nicht auf Kleinwagen-Niveau: selbst bei unserer Variante mit Doppelkabine liegt die Pritschenlänge bei 1,55 Meter. Bei der Einzelkabine allerdings kann man mit einer Länge von 2,32 Meter auch tatsächlich seine Crossmaschinen transportieren. Die in diesem Fall nahezu quadratische Ladefläche ist mit robustem Kunststoff in Wellenform ausgekleidet.

Leichtbau ist – zumindest bei einzelnen Karosserieelementen – völlig überbewertet. Die Heckklappe aus Stahl ist so schwer, dass sich richtige Männer nach einem harten Baustellentag beim kühlen Bier das Armdrücken ersparen können. Das Spiel beim Ford Ranger heißt Heckklappenpumpen und wird im Idealfall einhändig ausgeführt.

Das optionale Rollo als Abdeckung in seitlichen Schienen geführt ist eine gute Idee und nett gemeint. Doch es zeigte sich bei unserem Test sehr launisch was das Arretieren anging. Da halfen weder gute Worte noch grobe Gewalt.

Ford Ranger in der Stadt ein handliches Monster

Mit 5,35 Meter Gesamtlänge übertrumpft der Ford Ranger sogar den Cadillac Escalade. Das denkt man auf den ersten Blick nicht, spürt es aber spätestens im engen Stuttgarter Parkhaus. Doch es geht: die Umsicht ist Spitze, das Rangieren fällt dank kleinem Wendekreis leicht. Nur ja nicht den Allradantrieb anschalten. Und so kommt es, dass der kleine Ford Pick-Up im smarten Stadtverkehr zwar wie ein Tyrannosauros wirkt, sich aber definitiv zu integrieren weiß.

Auffallen ist auch akustisch seine Stärke: schon beim Anlassen seines Aggregates zeigt er sich wenig zahm. Sein 2,2 Liter kleiner Vierzylinder Selbstzünder rasselt vor allem beim Kaltstart wie zehn mittelalterliche Säbelkämpfer mit Kettenhemden. Auf längeren Fahrten in niedrigen Drehzahlen scheinen jene halbwegs unter Kontrolle zu sein.

Interieur für Arbeitshandschuhe gemacht

Die schon groben Karosserieelemente an seiner Außenhaut bewirken keine großen Überraschungen im Interieur, denn hier walten ebenso grobe Armaturen. Das Mäusekino hinterm Lenkrad mit seinen beiden digitalen Anzeigen und dem mittigen analogen Geschwindigkeitsmesser ist bekannt von den Personenkraftwagen von Ford – ebenso das Multimediasystem mit Touch-Display.

Hinzu gesellen sich manuelle Drehschalter und Knöpfe für Sperren und die Steuerung des Antriebsstrangs. Die Sitzposition ist angenehm, das Kunstleder der Sitze erweckt den Eindruck, es habe keine Angst vor dem Dampfstrahler. Alles eben für den groben Einsatz.

Beeindruckende Geländeeigenschaften

Das Fahrwerk des Ford Ranger verdient zweifelsohne die Eigenschaft hart – zumindest im nicht beladenen Zustand. Der Pick-Up sammelt einfach alles auf, was die Straßen zu bieten haben und gibt dies ungefiltert an seine Insassen weiter. Das mag bei Familienreisen mit dem älteren Semester zwar auf Unmut stoßen, ist aber angesichts seiner Offroadfähigkeiten und seiner Fahrdynamik mit Last begründet. Im Vergleich zum Amarok ist somit ein komfortables Waldwegräubern nicht drin, sondern vielmehr eher ein kollektives Zähneklappern.

Im Steinbruch, dort, wo genau sein Einsatzgebiet ist, macht er seine Sache aber fabelhaft. Schotterpisten sind schnell und sicher zu passieren und präzise anzusteuern.

Fazit und Preis zum Ford Ranger Pick-Up 2.2 Limited

 Optischer Eindruck  +++
 Qualität Karosserie  ++++
 Qualität im Interieur  +++
 Lenkung  +++
 Fahrwerk  ++++
 Motor  +++
 Raumangebot  ++++
 Digitales Bedienkonzept  ++
 Innovation  ++
 Preis  +++
 Gesamteindruck  +++
   +++++ = Maximum

Der Ford Ranger ist kein Schönling, aber er macht seine Sache gut. Er weiß wohin er gehört: auf die Baustelle, zum Heimwerker oder in den Steinbruch. Ein absoluter Lastenesel, der einen selbstbewusst und sicher von A nach B bringt. Nur zu viel Reisekomfort darf man nicht erwarten.

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Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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