Genf 2014: der stille Triumph des Sternes. Trends & Tendenzen.

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Es sind spannende Tage auf dem Genfer Autosalon – vor allem dann, wenn man den Salon als ganzheitliches Ereignis betrachtet; als Gesamtentwicklung der Automobilindustrie. Überraschungen sind nicht zwingend die neuen Modelle an sich, sondern das gesamtheitliche Auftreten einer Marke in Abhängigkeit der vergangenen Entwicklung. Wenn man sich dies anschaut, gibt es dieses Jahr einen überraschenden Gewinner.

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Gepflegte Langeweile und ein Paradigmenwechsel: BMW.

BMW der junge und dynamische, freche und sportliche; 6 starke Zylinder, Sound, Hinterradantrieb. Jeder würde bestätigen, dass dies ein verdammt gutes Konzept ist – BMW typisch eben. Verkäufern und neuen Mitarbeitern wurde dieses Konzept jahrzehntelang indoktriniert und als das weltbeste suggeriert, doch jetzt kommt sie, die heiße Diskussion – und ist präsent wie nie zuvor.

Galerie: .. doch die Qualität bei den Italienern ist einfach besser.

.. doch die Qualität bei den Italienern ist einfach besser.
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.. doch die Qualität bei den Italienern ist einfach besser.

Plötzlich, im Zuge einer unspektakulären Präsentation auf einer kleinen Bühne in einer Genfer Messehalle wird nun der Frontantrieb als das neue und viel bessere Konzept mit mehr Fahrspaß definiert und umgedichtet, einfach so. Klar, neu ist immer besser. Damit muss sich BMW nun die nächsten Jahre auseinandersetzen – zumal dieses Grauen des Frontantriebs bei BMW ja erst begonnen hat.

Harte Arbeit zahlt sich aus: Mercedes-Benz.

P1100553 480x720 - Genf 2014: der stille Triumph des Sternes. Trends & Tendenzen.Um das „Opa-Image“ los zu werden, ist Mercedes auf die junge, dynamische Generation angewiesen – stärker als je zuvor. Dass aus diesem Ziel nun nach 4 Jahre langer Entwicklungsarbeit Realität geworden ist, merkt man in beeindruckender Weise bei der Präsentation der neuen Modellgeneration der C-, S- und V-Klasse und des S-Coupés.

Seit Jahren (gefühlten Jahrzehnten) war die Modellpalette noch nie so dynamisch und detalliert-schlicht designt wie jetzt; einzig die E-Klasse fehlt noch. Vorfreude ist die schönste Freude.

Hochmut kommt vor dem Rennen: Porsche.

Nicht nur, dass Porsche als einziger die Bühne bei der Pressekonferenz absperrte und von acht Sicherheitsleuten bewachen ließ, ahnungslose Journalisten am Vorab-Tag quer durch die Messehallen verfolgte und auf „illegal erstelle Photos des Porsche Standes“ durchsuchte, eine steife und merklich gestellte Pressekonferenz mit den Werksfahrern Long und Webber absolvierte, schon am zweiten Pressetag den Großteil seines Standes zum „VIP-Bereich“ erklärte und einzäunte und bei der Farbauswahl seiner Modelle äußerst unkreative Silber- und Grautöne mischte, Porsche sperrte ihren Technologieträger und zugleich ihr wesentliches Aushängeschild 918 Spyder in der hintersten Ecke im nochmals gesicherten und fensterlosen „VIP-Exclusive-Bereich“ ein.

Doch das hat sicherlich alles seine Gründe. Dieses Jahr steht eben alles im Zeichen des reinen Motorsports. Mit dem neu vorgestellten 919-Vorläufer werden neue Erinnerungen geschaffen – aber wer feiert dann mit und freut sich? Die Sicherheitsleute?

 

Mehr Bilder vom Salon? Hier.

 

 

 

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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