Genf 2014: Ferrari California T: Unaufhaltbarer Trend

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Der Trend des Downsizings erreicht jetzt auch die Einstiegs-Produkt-Palette der Luxusklasse. Die Optik des neuen Modells wird dezent gestrafft und auch das etablierte faltbare Hardtop bleibt. Doch die Zeit ist reif für eine Operation am offenen italienischen Herzen – und so ändert Ferrari die Größe und technische Grundfunktion des legendären V8 Aggregats.

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Warum, Ferrari.. warum?

Es ist jedes Mal das gleiche leidige Thema: die Umstellung von reinen Saugmotoren auf aufgeladene Triebwerke mit – in der Regel – 2 Zylindern weniger. Ausnahmen bestätigen die Regel; und so verzichtet Ferrari noch auf die quantitative Reduzierung.

Galerie: Ferrari California T

Ferrari California T
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Ferrari versichert in seiner Presse-Mitteilung, dass diese Neuerung (das Wort „Neuerung“ ist relativ, kommt doch der Motor von der Konzernschwester Maserati und ist lediglich modifiziert) keine Einschränkungen auf das spontane und sportliche Fahrverhalten – „Eliminierung des Turbo-Lochs“ – und den Ferrari-typischen Klang hat.

Turbo Motoren haben immer die Tendenz, dass sie aufgrund des höheren und schneller erreichbaren Verdichtungsverhältnisses im Brennraum durch die Turbolader nicht so hoch drehen, wie vergleichbare, reine Saugmotoren. Es ist im Zuge der Jahrzehnte ein monumentales Markenzeichen und fast schon eine Grundphilosophie der Marke Ferrari geworden: das „Kreischen“ eines Ferrari-Hochdrehzahl-Aggregats. Aber vielleicht klingt ja der neue Motor auch ganz gut.

Aus 4,3 mach’ 3,8 – ohne Turbo-Loch.

Neben den vielen positiven und brachialen Eigenschaften eines aufgeladenen Motors beschreibt hauptsächlich die schwieriger einzuschätzende Gasannahme und Kraftübertragung über den Antriebsstrang und der damit verbundene Umgang eines jeden Fahrers mit dem so genannten „Turbo-Loch“, die nachteiligen Eigenschaften.

Ein Turbo-Loch entsteht beim Anfahren (bei den kleineren Drehzahlen), wenn noch nicht genügend Luft zur Verfügung steht, um einen geeigneten Druck im Brennraum zu erzeugen, den es benötigt, um die fehlende Leistung des Motors – bedingt durch die Reduzierung des Hubraumes – zu kompensieren. Auch wenn Ferrari dies vollkommen gelöst haben will: Zweifel bestehen. Denn der Pionier der Turbo-Entwicklung – Porsche – experimentiert seit Jahrzehnten mit variablen Turbinenschaufeln und hat es auch beim aktuellen 911 Turbo noch nicht geschafft, die Spontanität eines Saugmotors zu imitieren.

Technik und Werte.

Der 8 Zylinder Turbo-Direkteinspritzer mit 3,8 Litern Hubraum sitzt sehr tief im Chassis in Frontmittelposition und liefert 560 PS und 755 Nm ergeben. Diese Werte verleihen dem 1.625 kg schweren California T eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in nur 3,6 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 316 Km/h.

Eine gesteigerte Fahrdynamik wird durch eine neu abgestimmte Lenkung, ein neu abgestimmtes elektronisch gesteuertes Fahrwerk sowie die F1-Traktionskontrolle der jüngsten Generation erreicht. Zudem ist eine optimierte Keramik-Bremsanlage verfügbar.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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