Erster Check: Honda Civic Type R auf dem Genfer Automobilsalon 2017

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Ein 2.0 Liter Vierzylinder und ein manuelles Schaltgetriebe – optional eine Doppelkupplung. Drei Endrohre am Heck, ein massiver Flügel und riesige Ansaugtrakte an der Front. Der lang erwartete Honda Civic Type R steht in seiner vollen Statur und Pracht auf dem Genfer Automobilsalon. Wir haben die Bilder und Infos unserer ersten Sitzprobe.

2.0 Liter Vierzylinder mit 320 PS, Handschaltung

Die japanische Luzi schaut nicht nur heiß aus, sondern entwickelt auch ordentlich Hitze – im Brennraum als auch auf der Pneu-Oberfläche. 320 PS bei 6500 U/min – statt bislang 310 – reißen nun mit 400 Nm Drehmoment an der Vorderachse und sollen ihn mit Hilfe einer neu konstruierten MacPherson-Federbeinaufhängung an der Vorderachse deutlich schneller durch Kurven befördern. Auch wurde die Drehsteifigkeit gegenüber dem Vorgänger um 38 Prozent verbessert.

Galerie: Honda Civic Type R in Genf

Honda Civic Type R in Genf
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Honda Civic Type R in Genf

Die 10 PS an Mehrleistung resultieren hauptsächlich aus dem elektronischen Setup und der neuentwickelten Monoflow-Abgasanlage mit drei Endrohren. Die hat tatsächlich auch ihren technischen Sinn: das mittlere Rohr filtert unerwünschte Frequenzen heraus und sorgt für ein abgesenktes Geräuschniveau bei hohen Geschwindigkeiten.

Angeblich hatte man über den Einsatz eines Doppelkupplungsgetriebes nachgedacht. Bis zur Markteinführung schon im Juli 2017 bleibt man aber vorerst bei einem Sechsgang-Hanschaltgetriebe, das eine automatische Drehzahlangleichung vornimmt. Für Puristen, die nach wie vor selbst Zwischengas geben wollen, bleibt diese Funktion aber natürlich abschaltbar.

Die bislang zwei verschiedenen Fahrmodi wurden um einen weiteren ergänzt: Comfort. Denn der extreme Sportler soll für eine breitere Zielgruppe attraktiver gemacht werden, damit auch längere Fahrten ohne bockelhartes Fahrwerk möglich sind. Der Unterschied zwischen der Abstimmung “+R-Modus” (Rennstreckenmodus), Sport und Comfort soll dabei deutlich spürbarer sein. Ausschlaggebend dafür ist einerseits das adaptive Fahrwerks-Dämpfersystem, die Lenkkraftverstärker und das Ansprechverhalten des Motors.

Extrovertierte Außenhaut beim Honda Civic Type R

Das Exterieur schaut nach viel Show aus, jedoch hat jedes Karosserieteil seine Funktion. Die Hutze auf der Motorhaube verantwortet beispielsweise die Frischluftversorgung des Motorraums, die Wirbelgeneratoren auf dem Dach – auch Vortex-Spoiler genannt – strömen den massiven Heckspoiler ideal an.

Des weiteren wurde die aerodynamische Außenhaut des japanischen Hothatchs um einen glatten Unterboden und große Lufteinlässe im vorderen Stoßfänger erweitert.

Endlich sitzt man im Fahrzeug

Das wichtigste: das Sitzgefühl. Die Sitzposition liegt um 50 Millimeter niedriger als im Vorgänger. In Verbindung mit den serienmäßigen Sportsitzen mit auffällig hohen Seitenflanken gibt es einem das Gefühl der vollkommenen Umschlossenheit. Im Vorgänger saß man noch ein bisschen “oben auf”. Auf der Rennstrecke und auf Pässen geben jene Sitze bestimmt exzellenten Seitenhalt.

Bislang war der Tank auch unter dem Fahrer platziert – jetzt ist er weiter nach hinten gewandert. Und auch wenn das Interieur nicht das schönste und qualitativ hochwertigste darstellt: es erscheint stimmig. Das Lenkrad liegt gut in der Hand, ist in alle Richtungen verstell- und anpassbar, der Alu-Schaltknauf hat eine gut erreichbare Position (wenn auch ein bisschen weit unten) und führt mit kurzen Schaltwegen präzise in die Gassen.

An der Schaltbox fällt einem auch die Plakette auf, auf der die individuelle Produktionsnummer eingraviert ist.

Markteinführung im Juli 2017

Der Produktionsstart des neuen Civic Type R ist für Sommer 2017 geplant. Produziert wird der Kompaktsportler bei Honda of the UK Manufacturing (HUM) in Swindon, Großbritannien, dem globalen Fertigungsstandort der 10. Generation des Civic Fünftürers.

Von dort wird der Civic Type R in weitere europäische Länder und andere wichtige Märkte rund um den Globus, einschließlich Japan und die USA, exportiert. Mit seiner Ankunft in Nordamerika wird der Type R das erste Honda Type R Modell sein, das dort jemals offiziell zum Verkauf angeboten wurde.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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