Kann der Toyota Supra 3.0 Langstrecke? 1.000 Km-Test!
Wenn ein Auto Begeisterung auslöst – dann fühlen wir uns wohl. Der Toyota Supra 3.0 ist so ein Auto. Wir haben ihn in unserem allgemeinen Fahrbericht kritisch hinterfragt und waren von seiner Architektur, seiner Leistung und seinen Fähigkeiten, Fahrspaß zu vermitteln, sehr angetan. Aber kann der kleine Japan-Bayer auch Autobahn und Langstrecke so gut?
Power – und das konstant
Kürzer als sein Vorgänger steht er da: Statt beim Mk4 mit 4.515 Millimetern Länge ist der neue GR Supra – intern A90 genannt – mit 4.379 Millimetern deutlich kürzer. Dass Autos kompakter werden, ist in Zeiten stetig wachsender Karosseriedimensionen eine absolute Ausnahme.
Das 3,0-Liter-Aggregat mit Single-Turbo unter der riesengroßen Motorhaube liefert BMW. Die sechs Zylinder in Reihe liefern wiederum 340 PS bei 6.500 Umdrehungen und ein maximales Drehmoment von 500 Nm zwischen 1.600-4.500 Umdrehungen. Das Verdichtungsverhältnis liegt bei 11:1.
So weit zur grundsätzlichen Antriebstechnik. Wichtig für die Langstrecke ist aber immer auch der Tankinhalt. Er liegt bei (wenigen) 52 Litern. Damit kommt man bei normaler Fahrweise deutlich über 500 Kilometer weit. Bei sehr zügiger Fahrweise auf der Autobahn passt sich die Reichweite entsprechend nach unten an. Unser Durchschnittsverbrauch bei nahezu immer Volllast über rund 500 Kilometer lag zwischen 11 und 12 Litern. Auch dank der oberen Gänge – 7. und 8. Gang, die niedertouriges Fahren ermöglichen, ohne dabei den Eindruck zu erwecken, das Auto unspontan zu machen. Der Verbrauch ist – unter Berücksichtigung der zügigen Fahrt – völlig in Ordnung.
Die Höchstgeschwindigkeit ist elektronisch begrenzt auf 250 km/h. Laut Tacho sind 263 Km/h möglich. Aus dem Stand auf 100 km/h vergehen nur 4,3 Sekunden.
Tiefe Sitzposition
Man liegt schon ein bisschen im Toyota GR Supra. Die Beine gehen fast schon gestreckt zur Pedalerie nach vorne. Das ist entspannt. Und bodennah. Durch die tiefe Sitzposition spürt man auch den Motorsport-Charakter. Die Sitze umschließen einen und halten einen fest, sodass man seinen Oberkörper voll entspannen kann. Straßenunebenheiten spürt man im Fuß und in der Lenkung – kaum aber im Sitz, der diese gut herausfiltert. Perfekt also für die Langstrecke, um entspannt am Ziel anzukommen. Trotz abenteuerlichem Ritt und dem Hang der Vorderachse, jeder Spurrille zu folgen. Das hat man bei einem Porsche 718 zum Beispiel nicht so stark ausgeprägt.
Und obwohl die Federung straff ist sind Autobahngeschwindigkeiten zwischen 180 und 200 Km/h angenehm zu absolvieren.
Vorsicht bissig!
Die Multi-Link-Hinterachse des Toyota GR Supra 3.0 ist in ihrer Spontanität nicht zu unterschätzen. So agil sie den Sportler in Kurvenkombinationen auch werden lässt, so überraschend kann sie sein. Plötzliches Erleichtern aufgrund von nur kleinen Bodenwellen in einer Kurvenpassage kann einem schon einen kleinen Schrecken einjagen. Und das, obwohl man kurz vor der Hinterachse sitzt.
Das Heck kommt ohne Vorankündigung. Gut ist, dass es sich intuitiv mit einem Gegenlenker auch genau so schnell wieder einfangen lässt. Das ist eben diese aktive Fahrerrolle, die Toyota seinen Kunden und Kundinnen offensichtlich anvertraut. Und das ist gut so, wir lieben es!
Kofferraum gut zugänglich
Für längere Reisen benötigt man auch einen ordentlichen Kofferraum. Das Volumen liegt bei 290 Litern. Da geht nicht all zu viel rein, aber die Beladung erfolgt über die große Heckklappe am Heck. Und das ist echt angenehm.
Toyota GR Supra 3.0 für die Langstrecke eine gute Wahl?
Definitiv. Ich hatte richtig viel Spaß bei hohen Geschwindigkeiten und fühlte mich stets sicher. Der Supra – vor allem die leistungsstärkere Version 3.0 – fühlt sich auf der Langstrecke an wie ein Gran Tourismo mit Charakterlinien eines bissigen Sportwagens. Diese Kombination ist genau meins!