Lamborghini Huracán: Sturm und Drang.

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Der Nachfolger des mit 14.022 Einheiten innerhalb von 10 Jahren überaus erfolgreich verkauften Lamborghini Gallardo scheint es ebenfalls in sich zu haben: 610 PS aus einem V10-Hochdrehzahlmotor haben nicht nur einen beeindruckenden Klang, sondern sind auch aggressiv und können den extrovertierten Supersportwagen in 3,2 Sekunden auf 100 Km/h bewegen. Aber viel wichtiger ist das Gesamtpaket: neben den ins Lenkrad in Form von Knöpfen integrierten – angeblich billig anmutenden – Tasten, scheint es einfach nur perfekt zu sein.

V10. 5.2 Liter. 610 PS. 325 Km/h. Stürmisch.

Und vor allem: frei saugend. Keine Turbolader, keine Zwangsbeatmung. Im Kombination mit dem serienmäßigen Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe, dem Allrad-Antrieb und dem konsequenten Leichtbau – dank einem Chassis aus Kohlefaser und Aluminium – der ein Trockengewicht von 1.422 Kilogramm zulässt, sprintet der Italiener in 3,2 Sekunden von 0 auf 100 Km/h und in 9,9 Sekunden von 0 auf 200 Km/h.

Galerie: Lamborghini Huracán

Lamborghini Huracán
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Der Name Huracán erinnert zwar an das englische Wort von Sturm, ist aber von einem Stier aus der Zucht des spanischen (!) Conte de la Patilla abgeleitet, der im August 1879 in Alicante kämpfte und aufgrund seines unnachgiebiger Charakters unbesiegbar war.

Das ist einem Leistungsgewicht von nur 2,33 Kilogramm/PS zu verdanken. Der kombinierte Verbrauch wird mit 12,5 Litern/100 Kilometer angegeben – das ist im Alltag aber bei normaler Fahrweise kaum unter 15 zu bekommen.

Das ist zwar nicht so gut wie der Konzernbruder Turbo S, der keine drei mehr vor dem Kommata stehen hat, aber dafür gibt es italienische Emotionen. Bei 8.250 Umdrehungen werden 610 PS freigesetzt – das maximale Drehmoment von 560 Nm liegt schon bei 6.500 Umdrehungen an. Eine Besonderheit ist die Funktionsweise des Triebwerks: die sogenannte „Iniezione Diretta Stratificata“ kombiniert eine direkte und eine indirekte Benzineinspritzung miteinander – die Ergebnisse sind ein Zuwachs en Leistung und Drehmoment und ein Rückgang bei Verbrauch und Emissionen gegenüber dem Gallardo. Die Bohrung des Aggregats beträgt 84,5 mm, der Hub liegt bei 92,8 mm.

Der Name Huracán erinnert zwar an das englische Wort von Sturm, ist aber von einem Stier aus der Zucht des spanischen (!) Conte de la Patilla abgeleitet, der im August 1879 in Alicante kämpfte und aufgrund seines unnachgiebiger Charakters unbesiegbar war.

Kühnes und scharfkantiges Design. Purismus in seiner schönsten Form.

Sicherlich mag es auch den ein oder anderen geben, der nicht mit dieser Form warm wird. Doch die meisten sind wahrscheinlich einfach nur beeindruckt vom dem eigenständigen und puristischen Design, das eine unglaubliche Oberflächenspannung hat – als würde die Oberfläche gleich zerbersten.

Volumina scheinen alle zusammengehörig und aus einem Guss zu kommen; die Dachlinie scheint sich über das gesamte Fahrzeug zu spannen und es sieht so aus, als wären alle Elemente daran aufgehängt. Bei Nacht erstrahlen ausnahmslos alle lichterzeugenden Elemente in LED-Bauweise serienmäßig.

Das Interieur mit dem großen Display.

Ähnlich wie der neue Audi TT verfügt auch der Huracán über ein großes, frei programmierbares TFT-Display als Anzeigeinstrument. Es misst 12,3 Zoll und hat eine Auflösung von 1440 x 540 Pixel. Das Bedienkonzept auf den Fahrer zugeschnitten: mit den Tasten auf dem unten abgeflachten Dreispeichenlenkrad kann er zahlreiche Fahrzeugfunktionen managen, darunter auch den Blinker und die Scheibenwischer; die zwei großen Schaltpaddles dienen zur Steuerung des Doppelkupplungsgetriebes. Bei allen Tätigkeiten können der Blick stets auf der Straße und beide Hände am Lenkrad bleiben.

Lamborghini verspricht für Fahrer und Beifahrer mehr Platz als im Gallardo – so soll der Huracán noch mehr für längere Reisen dienen. Trotzdem wird natürlich nicht auf sportliche Sitze sowie eine direkte Lenkung und ein straffes Fahrwerk verzichtet.

Carbon-Keramik Bremse ist Serie.

Die Räder des Lamborghini Huracán sind 20 Zoll groß und die serienmäßige Karbon-Keramik Bremsanlage sorgt für eine überdurchschnittliche Verzögerung sowie keine mit Bremsstaub überzogenen Felgen. Genauer ist es eine hydraulische Zweikreis-Bremsanlage mit Unterdruck-Bremskraftverstärker, die der Vorderachse Sechskolben- mit 380 mm Durchmesser und an der Hinterachse Vierkolben-Bremssättel mit 356 mm Durchmesser Anweisungen weitergibt.

Abmessungen.

Der Huracán hat eine Breite von 1.924 mm (ohne Spiegel), eine Länge von 4.459 mm bei einem Radstand von 2.620 mm und eine Höhe von 1.165 mm. Der Wendekreis beträgt 11,5 Meter – der Tankinhalt liegt bei 80 Litern.

Seit April 2014 bestellbar. Für 169.500 Euro – ohne Mehrwertsteuer.

Für rund 200.000 Euro (dieses Mal inklusive Mehrwertsteuer) ist der Lamborghini Huracán seit April diesen Jahres zu bestellen. Die Produktion erfolgt am Stammsitz von Automobili Lamborghini in Sant’Agata Bolognese.

Mia Iannotta

Mia ist seit Mitte 2015 das italienische und - viel wichtiger - eines der beiden weiblichen Herzen von AUTOmativ.de. Ohne ihre Beiträge wäre das Magazin definitiv lebloser und langweiliger. Mia lebt die meiste Zeit des Jahres im Großraum Rom, den Rest verbringt sie irgendwo anders. Warum sie manchmal über Automobile schreibt? Nun, als wir sie auf der Mille Miglia beobachteten, wie sie sich um die Alfisti kümmerte, konnten wir einfach nicht widerstehen.

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