Leute, tankt jetzt bloß kein Pflanzenöl!
Vielerorts melden die Supermärkte gerade einen erhöhten Bedarf an billigem Pflanzenöl. Einige scheinen wohl gerade schon auch günstiges Salatöl zu rationieren. Aber warum? Steigende Kraftstoffpreise scheinen die Fantasie als auch die Falschmeldungen im Internet anzufachen: Diesel-Kraftstoff mit Pflanzenöl strecken? Oder gar Salatöl tanken? Schließlich ist Rapsöl aus dem Supermarkt günstig und Biodiesel gibt es ja sowieso. Aber nicht nur, dass es für die Motoren schädlich ist – es ist auch rechtlich gar nicht erlaubt.
Motorschaden ist wahrscheinlich
Während man bei älteren Dieselmotoren (1990 und früher) tatsächlich ohne große Folgeschäden Pflanzenöl in den Tank kippen kann, funktioniert das bei moderneren (ca. 1995 und später) überhaupt nicht mehr. Ein Grund dafür sind immer feinere Einspritzdüsen und eine komplexere Motor-Architektur. Die Düsen verstopfen bei dem unreinen Pflanzenöl und führen so schließlich zu einem Motorschaden. Darüber hinaus qualmt es hinten am Auspuff auch gewaltig – und riechen tut es entsprechend.
Wer so fährt riskiert also nicht nur einen Motorschaden, sondern auch ganz schnell eine Anzeige.
Steuerhinterziehung wenn man Pflanzenöl tankt und damit fährt
Denn wer Pflanzenöl an Stelle von Diesel tankt macht sich strafbar im Sinne von Steuerhinterziehung. Auf Pflanzenöle kommt die ganz normale Mehrwertsteuer – auf Kraftstoffe gibt es noch ein paar weitere Steuern, weil Diesel ein Kraftstoff ist und Speiseöl ein Nahrungsmittel.
Irrtum: Biodiesel und Pflanzenöl ähnlich?
Biodiesel auf der einen und Pflanzenöl auf der anderen Seite sind komplett different. Während Biodiesel zwar auf pflanzlichen Ölen oder tierischen Fetten basiert, ist dieser ein hochentwickeltes Produkt der Industrie. Mit anderen Worten: Er ist “designed” um höchsten Anforderungen und Standards zu entsprechen hinsichtlich Umweltbeinträchtigung und Ausstoß. Die meisten Pflanzenöle hingegen sind Nahrungsmittel.