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Mercedes-Benz NECAR 2 (1996)

Hatte NECAR 1 1994 noch den Aufbruch zu neuen Ufern signalisiert, musste NECAR 2 nur zwei Jahre später unter Beweis stellen, dass ein Stück des Weges zurückgelegt worden war. Das gelang dem Wasserstoff-Vehikel recht überzeugend, denn vor allem bei der Weiterentwicklung der Brennstoffzelle hatten die Entwickler ganze Arbeit geleistet.

Galerie: Mercedes Benz Necar 2 1996

Mercedes Benz Necar 2 1996
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Vom Transporter zur Großraumlimousine

NECAR 1 brauchte, um das 800 Kilo schwere System zur Energieerzeugung unterzubringen, noch einen MB 100-Transporter. Dank einer kompletten Überarbeitung wurden die Abmessungen der Brennstoffzelle im Nachfolger NECAR 2 auf ein Fünftel reduziert, das Gewicht um beeindruckende 530 Kilogramm abgespeckt.

Das Resultat war ein Doppelstack mit je 150 Zellen, der die geiche Gesamtleistung zur Verfügung stellte wie das Paket aus zwölf Stacks, das den Vorgänger mit Energie versorgte, sodass sich das auf 270 Kilo verschlankte Energiepaket raumsparend unterbringen ließ. Sechs Personen fanden in der Großraumlimousine der V-Klasse (die damit ebenfalls Premiere feierte) Platz.

 

Die beiden jeweils 140 Liter fassenden Wasserstofftanks waren im Dachaufbau der Limousine untergebracht und ermöglichten eine Reichweite von 250 Kilometern – fast doppelt so viel wie beim Vorgänger. Die Leistungsfähigkeit des Motors wurde auf 62 statt 41 PS erhöht, und mit einer Spitzengeschwindigkeit von 110 Stundenkilometern hängte NECAR 2 den berühmten Vorgänger locker ab. Der erste wasserstoffgetriebene Pkw der Welt erregte seinerzeit großes Aufsehen und verlieh der Brennstoffzellenforschung von den USA bis Japan erheblichen Auftrieb.

Meilenstein der Brennstoffzellenforschung

Mit seinem innovativen Fahrzeug hatte Daimler zum damaligen Zeitpunkt die internationale Konkurrenz weit hinter sich gelassen und für eine echte Überraschung gesorgt. War NECAR 1 noch eine technische Machbarkeitsstudie mit geringem Alltagsnutzen und mammuthafter Schwerfälligkeit gewesen, stellte der Nachfolger bereits ein prinzipiell alltagstaugliches Fahrzeug dar – von den astronomisch hohen Kosten einmal abgesehen.

Zugewinne in Reichweite, Nutzwert und Motorleistung ließen erkennen, dass die neue Technologie mit großen Schritten der Markttauglichkeit entgegenstrebte und tatsächlich realistische Perspektiven bot. Weltweit investierten Autohersteller nun erhebliche Summen in die Erforschung des Wasserstoffantriebs, um nicht abgehängt zu werden. Der Stein, den NECAR 1 ins Rollen gebracht hatte, hatte erheblich an Schwung gewonnen.

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