Mercedes S600 Guard: gut gerüstet für Terroristen und andere Psychopaten.
Dieser Artikel ist allen Waffen- und Drogenhändlern, Nachtclub- sowie chinesischen und italienischen Restaurant-Besitzern, Sing-, Tanz-, Klatsch- und Showstars, Staatsoberhäuptern und Wichtig-Menschen der besonderen Art sowie allen Personen, die eines der vielen Berufe einmal erfolgreich praktizieren wollen, gewidmet. Mercedes fertigt diskret und in einer abgeschirmten Manufaktur über 2 Etagen im Stammwerk in Sindelfingen dieses über 4 Tonnen schwere Monster mit vielen blinkenden Lichtern und anderen tollen Sachen.
Höchste Panzerung für maximalen Beschuss. Geld verdienen mit der Angst.
Es geht in letzter Zeit nicht mehr so stark um Schusssicherheit; vielmehr darum, sich vor Sprengstoffen und Granaten zu schützen. Um auch dieses zu gewährleisten, ist die S600 Guard mit VR9 (oder B9) Panzerung versehen – die höchste Panzerung, die es für ein solches Fahrzeug gibt. Die Außenwelt kann also den ganzen Tag auf das Fahrzeug schießen, gemeine Gas-Kanister dagegen werfen und Handgranaten auf oder unter dem Flaggschiff zünden, während die Insassen ihren Champagner trinken.
Eine spezielle und neu entwickelte vollständige Unterbodenabschirmung sowie Überlappungssysteme an kritischen Stellen wie etwa Fugen oder Materialübergängen garantieren umfassenden Schutz.
Man erkennt eine gepanzerte S-Klasse nicht einmal!
Und das ist auch gut so. Der Horror wäre es ja, wenn die Angreifer sich auch noch darauf einstellen könnten. Aus der Nähe erkennt man es natürlich an den dickeren schwarzen Rändern um die Seitenfenster (siehe Bild).
Unauffälligkeit ist Priorität Nummer eins für Mercedes, denn der beste Schutz ist nicht bemerkt zu werden. An sich vollkommen nachvollziehbar, nur in wie weit sich diese Art der Diskretion in anderen Ländern auszahlt ist ein wenig fraglich – fällt eine schwarze S600 in einem Dritte-Welt-Land ohnehin auf. Und wenn die Terroristen nicht wissen in welcher S-Klasse des Konvois die Zielperson sitzt, schießen sie eben auf alle drei.
Gleicher Luxus wie vorher auch. Trotz Panzerung.
Das muss auch so sein, denn der Umbau zum mobilen Hochsicherheits-Schloss kostet rund 200.000 Euro. Es herrschen nahezu die selben Innen- wie Außenmaße und die Innenausstattung ist ebenfalls die gleiche, wie in der normalen S600. Überlegene Fahrleistungen realisiert Mercedes mit dem bekannten V12-Zylinder-Motor, der 530 PS leistet und 830 Nm Drehmoment bereitstellt. Die Höchstgeschwindigkeit ist allerdings aus Gewichtsgründen elektronisch auf 210 km/h begrenzt. Und um die S600 Guard auch aus dieser Geschwindigkeit schnell und sicher abbremsen zu können, wurden die Schreiben der Bremsanlage deutlich vergrößert.
Schöne Optionen für das schwere Spielzeug, das Leben rettet.
Mercedes-Benz bietet darüber hinaus weitere, speziell für den S-Guard konzipierte Sonderausstattungsmöglichkeiten, wie rundum blickdichte Fondrollos, beheizbare Windschutz- und Seitenscheiben, ein leicht bedienbares Gefährdeten-Alarm-System, Feuerlöschanlage mit selbständiger Auslösefunktion, Notfall-Frischluft-System, das Insassen vor eindringendem Rauch oder Reizgasen schützt, hydraulische Fensterheber für die schweren Seitenscheiben (die man nur bis zur Hälfte öffnen kann), kardanische LED-Leseleuchten im Fond und ein spezielles Kühlfach im Fond an.