Mia electric L (2010)
Ein Konzept, ganz und gar auf die urbane Mobilität zugeschnitten: Der Mia electric L bietet viel Platz und emissionsfreie Mobilität. Ab Juni 2010 soll der Mini-Bus in Serie gehen. Wer sich das deutsch-französische Elektroauto kaufen möchte, muss sich allerdings noch etwas gedulden, denn vorerst sollen Flottenkunden zum Zuge kommen.
Sympathischer Kleinbus
Knapp dreißig Zentimeter länger und fünfunddreißig Kilo schwerer als das Schwestermodell Mia electric, bietet der Mia electric L Platz für vier statt drei Passagiere. Vorn sitzt der Fahrer mittig, im Fond befinden sich die drei Passagiersitze, wobei die Rückbank umgeklappt werden kann, um mehr Stauraum zu bieten. 420 Liter Ladevolumen und eine maximale Zuladung von 285 bis 335 Kilogramm sind so möglich, abhängig vom Batteriepaket.
Angetrieben wird das Ganze rein elektrisch, sprich: emissionsfrei und nahezu geräuschlos. Den Strom für den Antrieb liefert ein Lithium-Eisenphosphat-Akku. Mit einer Spitzengeschwindigkeit von 110 Stundenkilometern und einer Reichweite von maximal 100 Kilometern sind auch kurze Fahrten über die Stadtgrenze hinaus kein Problem.
Bemerkenswert ist die kurze Ladezeit von nur zweieinhalb Stunden – ein Feature, das mehr Flexibilität gestattet als das verbreitetere „Tags fahren, nachts aufladen„-Konzept. 18 kW leistet der Motor, dank Leichtbauweise für flottes Vorwärtskommen im urbanen Verkehr vollkommen ausreichend.
Deutsch-französische Kooperation
Hinter der Mia electric GmbH stehen der saarländische Pharma-Unternehmer Edwin Kohl, der 2010 Mehrheitsanteile am französischen Fahrzeughersteller Heuliez erwarb, und der ehemalige VW-Entwickler Murat Günak, der für das Konzept des Mia verantwortlich zeichnet. Die Mia-Reihe, zu der der Mia electric, der Mia electric L und ein Mia Kastenwagen gehören, der vor allem für Unternehmenskunden und Lieferdienste interessant sein dürfte, wird im französischen Produktionsstandort Cerizay gebaut.
Noch in 2011 sollen 10 000 Fahrzeuge produziert und dann zunächst an Flottenbetreiber ausgeliefert werden, die den Mia bereits jetzt vorbestellen können. Für den privaten Gebrauch wird der mit einem Grundpreis von 22.400 Euro erschwingliche Micro-Bus leider zunächst noch nicht erhältlich sein. Erst ab 2012 will der Hersteller auch Privatkunden, die ein Elektroauto kaufen möchten, den Mia zur Verfügung stellen.
Das die LiFePO4 Akus derart schnell an Speicherkapazität verlieren ist mir neu, ich kenne die Studie noch nicht. Kennen Sie einen Link, wo man mehr zu diesem Thema lesen kann. Ich finde die Leistungsdichte von bis zu 3000 W/kg auf jeden Fall sehr interessant und auch die Tatsache das eine Überladung keine Schäden verursacht.
Der künftige E-Autofahrer wird sich sicherlich an neue Formen wie die des MIA Electric L gewöhnen müssen, wenn er durch geringeres Gewicht zu akzeptablen Kosten (kleinere Batterie) eine vernünftige Reichweite erzielen will.
Woran er sich jedoch kaum gewöhnen wird, wenn die Reichweite der LiFePO4 Batterie allmählich in die Knie geht. Ein Bericht der US Energieagentur DOE hat kürzlich die Ergebnisse des bekannten US-Batterieherstellers A123 Systems publiziert. Danach verliert die Batterie unter Betriebsbedingungen (40°C) bereits 20% der Kapazität in 12 Monaten und damit an Reichweite und investiertem Kapital . Eine neue Batterie würde also in 3 Jahren fällig werden. Dieses Problem ist auch in Europa gut bekannt, wird aber hier nicht an die grosse Glocke gehängt. Man kann im elektrochemischen Bereich nicht darauf zählen, dass alle Probleme lösbar sind.