Mit dem VW Golf GTI TCR über den Hockenheimring: Fliehkraft!

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Eine Taxifahrt in einem Rennwagen ist für einen Motorjournalisten natürlich immer etwas ganz Besonderes. Das letzte Mal im AMG DTM war atemberaubend, dieses Mal im VW Golf GTI TCR war beeindruckend. Niemals hätte ich gedacht, dass ein seriennahes Auto so hohe Kurvengeschwindigkeiten realisieren kann. Ein Erlebnisbericht des TCR National-Wochenendes und ADAC GT Masters Finales am Hockenheimring.

1.285 Kilogramm auf 350 PS im VW Golf GTI TCR

In der TCR National-Rennserie fahren Honda, Opel, Seat, Audi, Alfa Romeo und Volkswagen. Alle haben aufgrund des Reglements das selbe Gewicht von 1.285 Kilogramm auf 350 PS Leistung.

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Impressionen ADAC GT Masters Finale Hockenheim
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Audi, Seat und Volkswagen fahren alle den gleichen Motor. Ein 2.0 Liter Vierzylinder, den im Prinzip auch die Serienmodelle Golf R bzw. GTI, RS 3 und Seat Leon Cupra (R) fahren. Wie viel Leistung in diesem Aggregat steckt, sieht man zum einen an den 550 PS im VW Rallyecross-Auto und an dem Über-Golf von Tuner Oettinger mit ebenfalls über 500 PS.

Um ein Rennfahrzeug für die TCR homologisieren zu dürfen, müssen mindestens 5.000 Serien-Derivate verkauft worden sein. Die Leistungskennzahlen der TCR-Fahrzeuge sind bei allen Herstellern gleich. Sollten Unterschiede vorliegen, wird das in der Regel mit Gewichten oder aerodynamischen Modifikationen gelöst. So dürfen beispielsweise die TCR-Golf zehn Millimeter tiefer fahren. Eine Ausnahme bildet derzeit Opel, die mit einem größeren Turbolader fahren, als eigentlich erlaubt. So sind jene Astra-Fahrzeuge auf der Geraden in Hockenheim etwa um elf Kilometer die Stunde schneller als der Rest der Teilnehmer.

VW Golf GTI TCR ab 95.000 Euro mit DSG

Die um 40 Millimeter breiteren VW Golf GTI TCR Fahrzeuge gibt es ab 95.000 Euro mit Doppelkupplungsgetriebe zu kaufen. Wer aber eine Fliehkraftkupplung ordert, zahlt 20.000 Euro mehr.

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Rennwagen – natürlich. Die Fly-Off-Handbremse kommt aus dem Rallyesport. Ebenfalls zu erkennen: die Serienverkleidung des Doppelkupplungsgetriebes.

Auch wenn die TCR-Version schon ziemlich nach Rennwagen aussieht: so weit weg vom Serien-Golf GTI oder R ist sie nicht. Die Karosserie wird vollständig übernommen – sogar die hinteren Türen gehen ganz normal auf. Am Exterieur werden andere Front- und Heckschürzen verbaut, die Radkästen jeweils 20 Millimeter verbreitert und ein massiver Heckflügel hinzugefügt.

Klar: Schalensitze umschließen den Fahrer vollständig. Die Fly-Off Handbremse wird in den Fahrzeugen mit Fliehkraft-Kupplung zum Vorspannen benutzt. Manche Fahrer benutzen sie – laut Rennfahrer Benjamin Leuchter (Video oben) – auch à la Ken Block.  

Die Kurvengeschwindigkeiten sind dank der ausgefeilten Aerodynamik des Golf GTI TCR bemerkenswert. Auf der Gerade hin zur AMG-Tribüne spürt man das Zusammenspiel der Slicks und der Spoiler-Applikationen an der Außenhaut des Renn-Golfs deutlich. Reifen sind in diesem Fall die halbe Miete. Würde man im selben Fahrzeug mit Straßenreifen unterwegs sein, wäre die Performance wahrscheinlich auch nur halb so beeindruckend.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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