NanoFlowcell will seine Zukunfts-Autos überhaupt nicht verkaufen! Ein Besuch.

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Mit Salzwasser, einer der Urkräfte der Natur, Autos antreiben? Geht. Zumindest mit so etwas ähnlichem wie Salzwasser: ionisiertes Wasser. In einem speziellen Herstellungsverfahren produziert die NanoFlowcell AG diesen Treibstoff. Neben dieser Information war uns einiges nicht klar – wer zum Beispiel hinter dem Konzern steckt, welche Interessen genau vertreten werden und woher die finanziellen Mittel kommen, um beispielsweise so einen Messestand aufzubauen, der dem Haus eines James Bond-Bösewichtes aus den Neunziger-Jahren in nichts nachsteht. Deswegen besuchten wir den Stand auf dem Genfer Automobilsalon und sprachen mit der halb-mysteriösen Firma aus Liechtenstein.

Galerie: Nano FlowCell AG mit futuristischem Stand

Nano FlowCell AG mit futuristischem Stand
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Nano FlowCell AG mit futuristischem Stand

NanoFlowcell will Quantino, Quant FE und Quant E überhaupt nicht als Auto verkaufen

Das war uns auch neu: da die Prototypen der Firma immer sehr ansprechend aussehen und – laut Aussagen von NanoFlowcell – sogar Produktionsfertig seien (sind sie nicht, wir haben uns die Karosserien und Anbauteile angeschaut – und vor allem beim Interieur müsste noch viel gemacht werden, allein, weil der Tank auf dem Platz des Beifahrers sitzt und mit unzähligen Schläuchen verkabelt ist), dachten wir, die Liechtensteiner würden das Gesamtfahrzeug verkaufen wollen.

Doch weit gefehlt: die Fahrzeuge sind nur dazu da, um die Botschaft der Technologie zu transportieren. NanoFlowcell will die Technologie der sogenannten “Flowcell” verbreiten und serienreif entwickeln.

Erste Gespräche mit Automobilherstellern laufen, auch mit Ölkonzernen

Wenn man einfach mal so einen neuen Kraftstoff entwickelt und damit auch noch echte Chancen hat, die Welt zu verändern, dürften die Ölkonzerne nicht gerade erfreut sein. Entweder man redet mit den Tycoons oder man hat als Chef und Visionär dieses zukünftigen Treibstoffes eben eines Nachts einen Kotflügel im Hals.

Jedenfalls scheint es Gespräche zwischen “führenden deutschen Automobilherstellern” und NanoFlowcell zu geben. Doch die Problematik scheint noch die technische Anwendbarkeit der Technologie zu sein. Außerdem setzen die meisten im Moment noch auf Hybrid – in naher Zukunft schon auf rein Elektro. Warum soll man dann bitte noch einen ganz neuen Kraftstoff benötigen, wenn man mit Elektroautos bald eine Reichweite von 500 Kilometern und mehr erreichen kann? Dazu müsste ein komplett neues Tankstellennetz ausgebaut werden, und das würde zu lange dauern.

Regelbarkeit der Flowcell (Redox-Flow-Batterie) ist nur AN oder AUS

Das Problem ist derzeit noch die Steuerung der sogenannten (Redox-)Flusszelle: sie kann nicht stufenlos geregelt werden, sondern kennt nur zwei Stellungen: an oder aus. Ohne jetzt auf die genaue Funktionsweise dieser Zelle einzugehen (kann man bei Wikipedia genau nachlesen), ist dies gerade für die Ansteuerung der Elektromotoren schwierig im Straßenverkehr zu beherrschen, vor allem wenn man von Leistungszahlen jenseits der 700 PS spricht.

Im Moment ist dieses Problem in den Quant-Fahrzeugen noch über Kondensatoren gelöst, die kurzzeitig Energie zwischenspeichern und in kleineren Dosen abgeben können – in naher Zukunft soll die Redox-Technik auch regelbar werden; sollte es NanoFlowcell gelingen.

Und wer steckt hinter dem ganzen Vorhaben?

Tja, das ist die große Frage. Auf unsere direkte Frage, ob asiatische bzw. chinesische Investoren involviert sind, bekamen wir nur ein kurzes Schweigen, überlegen und den Satz: “dazu darf ich Ihnen leider nichts sagen”. Mit anderen Worten: ja. Chinesen scheinen auch hier groß beteiligt zu sein.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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3 thoughts on “NanoFlowcell will seine Zukunfts-Autos überhaupt nicht verkaufen! Ein Besuch.

  • 10. April 2016 um 17:56 Uhr
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    Herr Mann, mir scheint, Sie haben – neben der Flusszelle der nanoFlowcell – die deutsche Sprache nicht ganz verstanden. “Zu haben” in Ihren Ausführungen ist grammatikalisch falsch.

  • 10. April 2016 um 15:02 Uhr
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    Sehr geehrter Herr Mann,

    die Quant Fahrzeuge der nanoFlowcell AG tanken ionische Flüssigkeit (=Kraftstoff), aus der Energie gewonnen wird. Diese wird in elektrische Energie umgewandelt.

    Also keine reinen Elektrofahrzeuge.

    Freundliche Grüße,
    Benjamin Brodbeck

  • 10. April 2016 um 14:51 Uhr
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    Die QUANT Fahrzeuge sind reine Elektrofahrzeuge – mir scheint Du hast die Wirkungsweise einer Redox-Batterie nicht verstanden zu haben.

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