Neuer Škoda Octavia (2020): Tschechischer Golf bringt noch mehr Platz und volle Digitalisierung
Zeitgleich zum 60. Geburtstag des meistverkauften Kombis Europas präsentiert die tschechische VW-Tochtermarke Ende des Jahres – und somit nur kurze Zeit nach dem Golf 8 – die vierte Generation des Škoda Octavia. Der tschechische Hersteller wird die neueste Generation seines Bestsellers zunächst als Kombi in die Märkte einführen. Die Limousine soll ein paar Wochen später folgeen. Alle Infos und Details jetzt hier!
Der neue Škoda Octavia ist gewachsen
Fast typisch für ein neues Modell: Gewachsene Abmessungen. Mit 4.689 Millimetern ist der Škoda Octavia Combi der vierten Generation 22 Millimeter länger als sein Vorgänger, in der Breite hat er um 15 Millimeter auf 1.829 Millimeter zugelegt (Limousine plus 19 Millimeter auf 4.689 Millimeter in der Länge und plus 15 Millimeter auf 1.829 Millimeter in der Breite). Der Radstand beträgt 2.686 Millimeter.
Optische Neuerungen sind die Frontschürze sowie die scharf gezeichneten neuen Scheinwerfer. Die neu gestaltete, flach aufliegende Dachreling soll die langgestreckte Silhouette betonen. Abgerundet wird das Ganze mit bis zu 19 Zoll großen Leichtmetallrädern.
Erster Octavia mit Voll-LED-Matrix-Scheinwerfer
In der Top-Ausführung verfügt der neue Škoda Octavia über ein Voll-LED-Matrix-System. Es erzeugt einen Lichtkegel aus mehreren Segmenten, die individuell angesteuert werden. So soll man immer mit Fernlicht fahren können, ohne dabei andere Verkehrsteilnehmer zu blenden.
Über die Kamera an der Frontscheibe soll entgegenkommender und vorausfahrender Verkehr sowie reflektierende Personen und Objekte erkannt werden. Außerdem werden die Fahrer mit einer animierten Coming/Leaving Home-Funktion vom Fahrzeug begrüßt. In diese Animation sind auch die Voll-LED-Heckleuchten eingebunden, die zudem – erstmals beim Škoda Octavia – über dynamische Blinker verfügen.
Neues Innenraumkonzept und großzügigere Platzverhältnisse
Die Fondpassagiere genießen im neuen Octavia mit jetzt 78 Millimetern einen üppigeren Knieraum als bisher. Das Volumen des größten Kofferraums der Fahrzeugklasse ist beim Kombi auf 640 Liter und bei der Limousine auf 600 Liter angewachsen.
Komplett neu gestaltet haben die Škoda Designer den Innenraum: Das neue Lenkrad kommt jetzt mit zwei Speichen aus und trägt eine Chromleiste. In der Multifunktionsvariante lassen sich über Tasten und neue Rändelrädchen im Chromdesign insgesamt 14 verschiedene Funktionen ausführen.
Neu gestaltet wurden auch die Mittelkonsole, die Türverkleidungen und die Instrumententafel, die modular in verschiedenen Ebenen aufgebaut ist und unterhalb des freistehenden zentralen Multifunktionsdisplays mit einem farblich abgesetzten Bereich die Form des Škoda Grills zitiert.
Erstmals verfügbar sind Ergositze, die neben der Sitzheizung auf Wunsch auch eine Massagefunktion sowie eine kühlende Belüftung bieten. Optional können auch Sportsitze bestellt werden. Auf Wunsch ist zudem die 3-Zonen-Klimaanlage Climatronic im neuen Octavia erhältlich. Bei Ausstattung mit dem schlüssellosen Fahrzeugzugang Kessy lässt sich der neue Octavia an allen vier Türen öffnen.
Erstmals Head-up-Display und zwei 10-Zoll-Bildschirme
Als erstes Modell von Škoda bietet der Octavia ein Head-up-Display. Dieses projiziert wichtige Informationen, wie beispielsweise die Geschwindigkeit oder Navigationshinweise direkt auf die Windschutzscheibe. Die Infotainmentsysteme des neuen Škoda Octavia bieten auf Wunsch Streaming- Dienste für Radio und TV sowie eine komplett drahtlose Smartphone-Einbindung über die Wireless SmartLink+-Technologie. Mediengeräte oder USB-Sticks lassen sich auch direkt über die zwei vorderen der bis zu fünf USB-C-Ports mit dem Infotainmentsystem verbinden. Auf Wunsch gibt es auch eine 230V-Steckdose im Fond. Den richtigen Sound beim Fahren soll das optionale neue Canton Soundsystem ermöglichen.
Das Virtual Cockpit im neuen Octavia hat eine Diagonale von 10 Zoll, bei dem der Fahrer aus vier verschiedenen Grund-Layouts – Basic, Classic, Navigation und Fahrerassistenzsysteme – über die Bedientasten des Multifunktionslenkrads wählen kann. Neu ist die Option, mit der die Navigationskarten im Virtual Cockpit und im bis zu 10 Zoll großen zentralen Display in zwei unterschiedlichen Zoom-Auflösungen angezeigt werden können. Über einen neuen Touch-Schieberegler (Touchslider) unterhalb des Displays des Infotainmentsystems sollen sich die Lautstärke mit einem Finger bedienen sowie die Navigationskarte mit zwei Fingern heranzoomen bzw. herauszoomen lassen.
DSG mit Shift-by-Wire-Technologie
Als erster Škoda überhaupt nutzt der neue Octavia für die Bedienung des Direktschaltgetriebes (DSG) die Shift-by-Wire-Technologie. Dabei wird die Fahrstufenauswahl des Fahrers nicht mechanisch, sondern elektronisch an das Getriebe übertragen. Statt des bekannten DSG-Wählhebels befindet sich daher in der Mittelkonsole des Octavia ein neues Bedienmodul mit einer kleinen Wippe für die Auswahl der Fahrstufen R (Rückwärts), N (Neutral) und D/S (Fahren/Sport) sowie darüber einer Taste für den Parkmodus P.
Assistenzsysteme: Ausweichassistent und Ausstiegswarner
In der vierten Generation Škoda Octavia kommen zahlreiche neue Assistenzsysteme zum Einsatz, einige davon erstmals in einem Škoda Modell. Der neue Ausweichassistent soll den Fahrer mit einer aktiven Verstärkung des Lenkmoments bei einer drohenden Kollision mit einem Fußgänger, Radfahrer oder anderen Fahrzeug dabei unterstützen, durch ein kontrolliertes Ausweichen den Unfall im Idealfall zu verhindern.
Der Ausstiegswarner soll dem Fahrer vor dem Öffnen seiner Tür anzeigen, wenn sich von hinten ein anderes Fahrzeug oder ein Radfahrer nähert. Mit einer Handerkennung soll das Fahrzeug prüfen, ob der Fahrer regelmäßig das Lenkrad berührt oder möglicherweise durch einen medizinischen Notfall keine Kontrolle mehr über das Fahrzeug hat. Tritt ein solcher Notfall ein, soll der Emergency Assist das Fahrzeug zum Anhalten bringen können.
Premiere für Mild-Hybridtechnologie
Wie auch der neue Golf kommt der neue Škoda Octavia erstmals mit Mild-Hybriden. So verfügt er über TDI- und TSI-Motoren – ergänzt werden diese durch eine Erdgasantrieb Variante (CNG) und durch Plug-in-Hybridvarianten. Beim Dreizylinder 1,0 TSI mit 81 kW (110 PS) und dem Vierzylinder 1,5 TSI mit 110 kW (150 PS) kommen bei der Ausrüstung mit dem 7-Gang-DSG ein 48-V-Riemen-Startergenerator und eine 48-V-Lithium-Ionen-Batterie zum Einsatz. Beide Motoren sind auch mit einem 6-Gang-Schaltgetriebe ohne Mild- Hybridtechnologie erhältlich.
Die Schaltbox des 1,5 TSI ist eine Neuentwicklung für Motoren mit hohem Drehmoment und wird auch bei den Dieseltriebwerken des Octavia eingesetzt. Ausschließlich mit Allradantrieb und 7-Gang-DSG ist der 2,0 TSI mit 140 kW (190 PS) erhältlich. Alle TSI-Motoren verfügen über Ottopartikelfilter.
Plug-in-Hybridantrieb in zwei Leistungsstufen
Nach dem Škoda Superb IV als erstem Škoda Modell mit Plug-in-Hybridantrieb, bietet die tschechische Marke auch den neuen Octavia mit der Kombination aus einem 1,4 TSI-Benzinmotor und als Octavia mit einem Elektromotor in zwei Leistungsstufen an. Zusätzlich zur Variante mit einer Systemleistung von 150 kW (204 PS) ist noch eine Version mit 180 kW (245 PS) geplant. Beide Versionen werden mit einem 6-Gang-DSG ausgerüstet sein.
Dieselmotoren der neuen EVO-Generation
Insgesamt drei neue Diesel decken beim Octavia ein Leistungsspektrum von 85 kW (115 PS) bis 147 kW (200 PS) ab. Das TDI-Triebwerk verfügt jeweils über 2,0 Liter Hubraum und stammt aus der neu entwickelten EVO-Generation, die zugleich durchzugsstark, sparsam und besonders sauber unterwegs sein soll. Die Varianten mit 110 kW (150 PS) sowie 147 kW (200 PS) sind auf Wunsch mit Allradantrieb erhältlich.
Erdgasvariante G-TEC
Škoda bietet auch die vierte Generation des Octavias wieder Als G-TEC mit Erdgasantrieb an. Der 1,5 TSI-Motor verfügt über 96 kW (130 PS) und ist auf den CNG-Betrieb ausgelegt. Die Kapazität der insgesamt drei CNG-Tanks beträgt 17,7 Kilogramm. Bei Bedarf steht ein 9-Liter-Benzintank zur Verfügung. In beiden Karosserievarianten des Octavia G-Tec kommen entweder eine 6-Gang-Handschaltung oder 7-Gang-DSG zum Einsatz.
Drei Fahrwerksoptionen und adaptive Fahrwerksregelung DCC
Neben dem Serienfahrwerk stehen für den Octavia zwei weitere Fahrwerke zur Auswahl: ein 15 Millimeter tieferes Sportfahrwerk und ein Schlechtwege-Fahrwerk mit 15 Millimetern mehr Bodenfreiheit. Auf Wunsch ist die adaptive Fahrwerksregelung DCC verfügbar, die Federung
und Dämpfung kontinuierlich anpassen soll und in der Fahrprofilauswahl Driving Mode Select verschiedene Fahrmodi bietet. Bei den Plug-in-Hybridmodellen bleibt die Bodenfreiheit mit DCC unverändert, alle anderen Fahrzeuge liegen 10 Millimeter tiefer.
Der neue Škoda Octavia wird ab Marktstart in den Ausstattungslinien Active, Ambition und Style verfügbar sein. Im Laufe des kommenden Jahres werden sowohl der Octavia Scout als auch die sportliche Variante RS das Angebot ergänzen.