Neuer VW Golf 8 GTI Clubsport mit 300 PS!
Endlich wieder ein Clubsport! Nachdem Volkswagen sein offizielles Engagement in der TCR Rennserie aufgegeben hat, darf der heiß gemachte Golf GTI wieder Clubsport heißen. Diesmal gibt es den Spezial-GTI nur als Viertürer, ohne Limitierung und für einen Preis von rund 40.000 Euro. Der Platzhirsch tritt in einem hart umkämpften Wettbewerbsumfeld an.
300 PS Leistung
Der neue VW Golf GTI Clubsport kommt diesmal mit 300 PS aus dem bekannten 2,0-Liter-Motor. Damit wird er zum stärksten Serien-GTI. Nur der künftige Golf R dürfte diese Leistung noch toppen. 400 Nm Drehmoment und eine – leider abgeregelte – Höchstgeschwindigkeit von 250 Km/h schnüren ein stimmiges Leistungs-Paket. In unter 6 Sekunden soll er von 0 auf 100 Km/h sprinten.
Geschaltet wird nur noch über das Siebengang-DSG mit neuer an den Motor angepasster Kennlinie. Eine manuelle Version wird es vom Golf GTI Clubsport nicht geben. Eine Akrapovic Anlage wird es geben, jedoch nicht zum Marktstart.
Mechanische Vorderachsquersperre
Wieder am Start ist die mechanische Vorderachsquersperre (VAQ). Sie leitet die Kräfte entsprechend auf die beiden Vorderräder und erhöht so die Stabilität in Kurven – und erhöht die Kurvengeschwindigkeiten. Neu an der “Antriebsintelligenz”, wie es VW nennt, ist, dass der sogenannte Fahrdynamikmanager alle elektromechanischen Komponenten übergeordnet regelt.
So werden die elektromechanische Vorderachsquersperre, die elektronischen Differenzialsperren und die optional geregelten Dämpfer vernetzt. Abrufbar sind diese Einstellungen dann mittels Fahrdynamik-Mode-Butten. Spezielles Fahrprofil hier: Die Fahrprofilauswahl wird im Golf GTI Clubsport um ein „Special“-Profil für den Nürburgring ergänzt.
Aber auch beim Fahrwerk – vor allem an der Vorderachse – wurde viel getan. So ist der Vorderachs-Hilfsrahmen aus Aluminium und bis zu 30 Prozent steifer und 3 Kilogramm leichter. Auch bekam die Vorderachse deutlich mehr Sturz. Nicht ganz so viel wie beim Clubsport S, aber ähnlich extrem.
Die Vorder- und Hinterachse wurden neu abgestimmt und mit größeren Federraten versehen. Und der Fahrdynamikregler (in Verbindung mit DCC) wurde angepasst. Damit sollen insgesamt deutliche Performance-Verbesserung und ein höheres Grip-Niveau erreicht werden.
Große Bremsen, mehr Aero
Aufgerüstet wird vorne auf eine 18 Zoll Bremsenanlage mit gelochten Bremsscheiben und einem Scheibendurchmesser von 357 mm, innenbelüftet. Beim normalen Golf 8 GTI wird eine 17 Zoll Scheibe mit 340 mm verbaut – ebenfalls innenbelüftet. An der Hinterachse kommt auch weiterhin die 17 Zoll Anlage aus dem Basis-GTI zum Einsatz.
Sie soll deutlich standfester sein als die Bremsen des normalen Golf GTI, mit denen man nach knapp zwei Runden Nordschleife schon starkes Fading hat, und damit eine Hand voll Runden im Renntempo auf der Nordschleife locker aushalten – ohne Ausfaden.
Der offene Stoßfänger mit zwei Wings und neuem Frontsplitter soll für mehr Abtrieb an der Vorderachse sorgen. Und der zweiteilige, offene Dachkantenspoiler soll massiv den Auftrieb an der Hinterachse senken. “Das ist immens wichtig für schnelle Kurven im vierten, fünften Gang auf der Nordschleife – da hilft die Aerodynamik des Golf GTI Clubsport extrem”, so Rennfahrer und Werksfahrer Benjamin Leuchter, der den Golf GTI Clubsport maßgeblich mit abgestimmt hat. Schon dem radikalen und streng limitierten Golf 7 Clubsport S verhalf er 2016 zu einer Nordschleifen-Zeit von 7:49:21 min.
“Diese Zeit war mit dem neuen Golf GTI Clubsport nicht ganz drin, aber wir haben trotzdem 7:54 Minuten erreicht. Und das ist ein großartiges Ergebnis, denn man muss mal überlegen – wir haben in dem Auto eine Rückbank, vier Türen und keine radikalen Gewichtserleichterungen wie beim Golf 7 GTI Clubsport S. Und dafür ist das echt eine richtig krasse Leistung”, so Leuchter weiter. Und da hat er recht: Immerhin ist das so schnell wie ein Mercedes-AMG CLK DTM.
Alle jemals gefahrenen Rekordzeiten entnehmen Sie bitte unserer ständig aktualisierten Nürburgring-Nordschleifen-Tabelle.
Markteinführung und Bestellstart
Ab dem 15. Oktober 2020 ist der VW Golf GTI Clubsport bestellbar. Anfang/Mitte November 2020 werden die ersten Fahrzeuge für einen Verkaufspreis von rund 40.000 Euro bei den Händlern stehen.
Zum Vergleich ein Golf 8 GTI kostet 37.355 Euro, ein Golf 7 GTI TCR (2019) kostete 40.275 Euro.
Wettbewerber des Golf 8 GTI Clubsport
Die Wettbewerber des VW Golf 8 GTI Clubsport sind: Ford Focus ST, Hyundai i30N, Renault Mégane RS, Peugeot 308 GTI, BMW i125 und Mercedes A250.