Neues VW Golf 7 Facelift (2017): Das ändert sich beim neuen Modell

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Bevor die Golf-Familie 2018/2019 grundlegend erneuert wird, steht beim wichtigsten Wolfsburger Produkt noch ein Facelift an. Die optischen Veränderungen sind marginal, dafür gibt es aber unter anderem einen neuen 1.5 Liter großen Vierzylinder-Motor mit Zylinderabschaltung und variabler Turbinengeometrie, ein größeres Display im Innenraum mit Gestensteuerung, das virtuelle Cockpit (Active Info Display) und ein neu entwickeltes Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe. Soeben wurde das VW Golf 7 Facelift in Wolfsburg präsentiert – wir haben alle wesentlichen Erneuerungen, Bilder, Daten und Preise zusammengetragen und präsentieren sie nun im Folgenden.

Zurückhaltende Akzente am Exterieur

Beim VW Golf 7 Facelift kommt es weniger auf die äußeren, als auf die inneren Werte an. Lediglich die Front- und Heckschürzen der Sportmodelle GTI, GTE und R wurden etwas gestrafft sowie die Scheinwerfer- und Rücklichtsignatur angepasst und mit LED-Leisten auf den neuesten Stand gebracht. Alle Golf-Modelle erhalten LED-Rücklichter mit neu animiertem Blink-Design, das von Gelb- in Orangetöne wechselt.

Galerie: So sieht das Facelift des Golf 7 aus

So sieht das Facelift des Golf 7 aus
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Auch der Golf Variant, der an der Frontpartie mit dem Seriendesign des Golf verziert ist, erhält zurückhaltende Straffungen. Der Radarsensor für die automatische Distanzregelung ACC befindet sich bei allen Modellen ab sofort nicht mehr sichtbar im unteren Kühllufteinlass des Stoßfängers, sondern unsichtbar hinter dem VW-Zeichen im oberen Kühlergrill.

Natürlich gibt es auch ein neues Angebot an Felgen sowie Dekoren und Stoffen für das Interieur. Die Ausstattungsversionen bleiben wie gehabt.

Golf GTI neues Frontdesign - Neues VW Golf 7 Facelift (2017): Das ändert sich beim neuen Modell
Der neue Golf GTI wird dezent bulliger an der Front.

Neues VW Golf 7 Facelift wird digitalisiert und vernetzt

Die neue VW Golf-Familie bekommt im Interieur optional zum einen das virtuelle Cockpit an Stelle der analogen Tacho-Anzeigen (bei Volkswagen Active Info Display), das wir zuletzt auch im neuen Tiguan ausprobiert haben. Es misst 12,3 Zoll und kann frei konfiguriert werden.

Schöne und detaillierte Spielerei: je nach Modell ist die Grafik dabei individualisiert. So nutzt sie im Golf GTI beispielsweise das GTI-Rot als Kontrastfarbe; im Golf GTE indes ist es das GTE-Blau, über das die Instrumente auf den Plug-In-Hybrid abgestimmt werden.

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Zum anderen gibt es einen bis zu 9,2 Zoll großen Bildschirm, über dessen berührungsempfindliche Oberfläche das Multimediasystem mit neuen Funktionen und Online-Diensten bedient werden kann. Alle Bildschirme – auch die serienmäßigen – werden größer und bekommen 6,5 bis 9,2 Zoll spendiert. Auch entfällt das Einstiegs-Schwarz-Weiß-Display und brilliert zukünftig in einer großzügigen Farbauflösung von 800 x 480 Pixel – im 6,5 Zoll Format.

Die bisherigen 6,5 Zoll-Displays werden durch 8,0 Zoll große Bildschirme ersetzt und die bisherigen 8,0 Zoll Displays werden auf 9,2 Zoll erhöht. Der Home-Bildschirm des rund 3.000 Euro Aufpreis kostenden Systems ist indes frei konfigurierbar. Auch verbessert sich hier die Auflösung auf 1.280 x 640 Pixel. Standards wie „MirrorLink“ (Android), „CarPlay“ (Apple) und „Android Auto“ (Google) werden selbstverständlich. Auch kann der Fahrer seinen Golf per Smartphone-App orten, verriegeln, Notfälle melden und vieles mehr.

Neue VW Golf Familie 2017 Facelift Weltpremiere in Wolfsburg Golf R GTI GTE Variant - Neues VW Golf 7 Facelift (2017): Das ändert sich beim neuen Modell

Gestensteuerung im Top-Multimediasystem “Discover Pro”

Neu ist beim großen Topmodell-Multimediasystem “Discover Pro” mit Glas-Oberfläche und Wegfall der Knöpfe am Rand “Discover Pro” auch die Gestensteuerung. Durch eine Wischgeste mit der Hand werden die horizontal angeordneten Menü-Punkte nach links oder rechts verschoben. Der Fahrer kann sich so durch das Hauptmenü bewegen, die Radiosender ändern und die Playlist vor- und zurückschalten.

Des weiteren bekommt das Topmodell über zahlreiche weitere technologische Extras, wie beispielsweise ein Verstärker mit 4×20 Watt Ausgangsleistung, ein DVD-Laufwerk, zwei USB-Schnittstellen (Apple-fähig), zwei SD-Kartenleser, AUX-IN, eine SSD-Festplatte mit 10 GB freiem Datenvolumen, die komplette Range der Musikwiedergabemöglichkeiten, Filmwiedergabe, Jukebox, Podcast-Wiedergabe, Annäherungssensorik und Sprachsteuerung sowie die Navigation. Auch können Tablets und Smartphones angeschlossen und deren Inhalte gestreamt werden.

Optional stehen natürlich – wie auch im Vorgänger-Modell eine Rückfahrkamera, DAB+, bis zu zwei zusätzliche USB-Buchsen sowie zwei Mobiltelefonschnittstellen bereit.

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Die Motoren werden wieder größer: neuer 1,5 Liter TSI mit variabler Turbinengeometrie

Große Konzerne nutzen ihre Synergien. Das ist einerseits gut, kann andererseits aber auch vollständig in die Hose gehen – wie man an der Diesel-Thematik sehen kann. Wenn einer im Konzern ein Problem hat, haben alle anderen das gleiche Problem.

Doch beim neuen Golf-Motor hat die Konzernstrategie von der Porsche-Technik profitiert, denn der neue 1,5 Liter Benziner verfügt über eine variable Turbinengeometrie, die in Weissach entwickelt wurde und erstmals beim 997 Turbo zum Einsatz kam. Schön ist auch zu sehen, dass Motoren im Moment wieder tendenziell größer werden. Das Thema Downsizing war eben doch nicht so vielversprechend, wie anfangs gedacht. Auf dem Prüfstand phänomenal – doch im Alltagsbetrieb mit deutlich höheren Verbräuchen verbunden.

Der “1.5 TSI Evo” genannte Motor der Motorenfamilie EA211 leistet 150 PS und verfügt über Zylinderabschaltung. So kann er auch mit nur zwei aktiven Zylindern fahren und minimiert so den Kraftstoffverbrauch.

Aufgrund der variablen Turbinengeometrie entwickelt der neue Motor schon bei nur 1.500 Umdrehungen sein maximales Drehmoment von 250 Nm. Die BlueMotion-Variante des selben Motors soll mit 130 PS und 4,6 Litern/100 Kilometer rund einen Liter weniger verbrauchen, als der Vorgängermotor, der mit 1,4 Litern Hubraum kleiner war.

Weitere Technologie zum Spritsparen ist die Verfeinerung des sogenannten “Segelns”: das Getriebe koppelt jetzt nicht nur aus und geht in Neutralstellung; der gesamte Motor geht aus. Bremskraftverstärker und elektromechanische Servolenkung werden in diesem Modus zwar weiterhin mit Strom versorgt, doch in Kurven sollten – fahrdynamisch – immer alle angetriebenen Räder mit dem Motor verbunden sein, um optimal durch eine Kurve zu fahren. Das war schon bei der vorigen Segelfunktion kritisch – und das sehen wir auch weiterhin kritisch. Bei Hybridfahrzeugen funktioniert dies besser, denn hier arbeiten die Elektromotoren an den angetriebenen Rädern weiterhin.

Weiterentwickeltes Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe

Als wir zuletzt den VW Golf GTI Performance bei uns in der Redaktion hatten oder den VW Golf Clubsport gefahren sind, dachten wir schon damals, das Getriebe habe sieben Gänge – das war für uns so eine Selbstverständlichkeit, dass wir zugegebenermaßen völlig unbewusst überhaupt nicht darauf geachtet haben. Doch dieser Fehler ist jetzt durch VW korrigiert: endlich gibt es sieben Gänge.

Neue Sicherheits- und Komfortsysteme

Das VW Golf 7 Facelift bekommt neue bzw. einen erweiterten Umfang an Sicherheits- und Komfortsystemen. Dabei ist ein Stauassistent, die neue Fußgängererkennung für Front Assist mit City-Notbremsfunktion, der Trailer Assist als Anhängerrangierassistent und der Emergency Assist (Nothalte-Funktion, wenn Fahrer schläft). Natürlich sind die meisten Assistenzsysteme aufpreispflichtig.

Im Stau bis 60 Km/h kann man sich jetzt auch im neuen Golf zurücklehnen: mit Hilfe des Spurhalteassistenten und der automatischen Distanzregelung hält das Fahrzeug die Spur und den Abstand zum Vordermann. So vermeidet der Assistent auch die typischen und ärgerlichen Auffahrunfälle. Fraglich ist nur, wie lange der Assistent autonom arbeitet, ohne dass er einen Eingriff verlangt. Beim aktuellen Golf und Tiguan geht das nur für etwa 10 bis 15 Sekunden.

Bislang hielt ein Volkswagen mit Spurhalteassistent immer nur oberhalb einer Geschwindigkeit von 60 Km/h die Spur – und das wie gesagt nur für etwa 10 Sekunden bis zur ersten akustischen Warnung. Letzteres wird sich auch in naher Zukunft nicht ändern – doch jetzt funktioniert das System erstmals auch unter 60 Km/h.

Des weiteren kann man mit dem erweiterten Einparkassistenten jetzt auch vorwärts in quer zur Fahrbahn angeordnete Parklücken einparken. Wer es unbedingt braucht.

Voll-LED-Scheinwerfer jetzt an Stelle von Xenon

Nicht falsch verstehen: Halogen-Scheinwerfer gibt es nach wie vor. Sie bekommen immerhin ein neu gestaltetes LED-Tagfahrlich zur Seite gestellt. Aber die optionalen Xenon-Scheinwerfer fallen vollkommen weg – dafür gibt es jetzt nur noch Voll-LED-Scheinwerfer als Top-Lichter zu bestellen.

Preise der neuen Modelle wurden noch nicht genannt, sollten sich aber auf dem gleichen Niveau bewegen.

Neuer VW e-Golf mit 300 Kilometern Reichweite

Volkswagen wird nächste Woche in den USA den neuen VW e-Golf vorstellen. Dieser wird eine deutliche Reichweitensteigerung auf 300 Kilometern bieten können.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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