NIO ET7: Elektrische Kampfansage mit Feststoffbatterie aus China
NIO stellt mit dem ET7 seine neue Elektro-Limousine vor. Nach drei SUVs wird damit ein weiteres Segment erschlossen. Optisch und performancetechnisch soll das neue Flagschiff in einer Liga mit Tesla und Porsche mitspielen.
Drei Beulen auf dem Dach
Das Exterieur der neuen Limousine ist komplett auf autonomes Fahren abgestimmt, das zeigen schon die drei Beulen vorne auf dem Dach. Hier „versteckt“ NIO zwei Seitenkameras und ein LiDAR System. Die erhöhte Position ermöglicht einen besseren Blickwinkel auf die Straße. Ansonsten gestaltet sich das Äußere schlicht.
Schlitzförmige Scheinwerfer leuchten nach vorne, das Heck ziert ein durchgängiges Lichtband, das stark an die Konkurrenz erinnert. Die optimierte Geometrie des Chassis und der Felgen haben einen Luftwiderstandsbeiwert von 0,23. Das liegt auf Augenhöhe mit dem Porsche Taycan (0,22) und verspricht effizientes Fahren.
Sitze, die standardmäßig mit Massagefunktion und vollständiger Sitzklimatisierung ausgestattet sind, sorgen laut NIO für die Gemütlichkeit eines zweiten Wohnzimmers. 23 Lautsprecher mit insgesamt 1000W Leistung geben Konzertfeeling. Erneuerbares Rattan an den Zierleisten unterstreicht die Umweltfreundlichkeit des Stromers.
Hoher Komfort im Interieur
Ansonsten hält sich NIO minimalistisch, ein 10,2“ großer Instrumentencluster zeigt dem Fahrer die wichtigsten Informationen, im Mittelpunkt steht der 12,8“ große Touchscreen. Auffällig ist der intelligente Assistent NOMI angebracht, der mitten auf dem Armaturenbrett steht.
300 kW Antriebsleistung an der Hinterachse werden von 180 kW an der Vorderachse ergänzt, 850 Nm Drehmoment stehen bereit. Damit beschleunigt die Limousine in nur 3,9 Sekunden von 0-100 km/h. 4-Kolben Bremsen von Brembo stoppen das Fahrzeug von 100 km/h in gerade einmal 33.5 Metern. Das intelligente Luftfahrwerk, gekoppelt mit hochauflösenden Karten und der Fahrzeugsensorik, passt die Dämpfung für optimalen Komfort bis zu 500 mal pro Sekunde an.
Bis zu 1.000 Km Reichweite
Die Antriebsenergie kommt aus einer Batterie mit wahlweise 70 kWh (Reichweite 500km+), 100 kWh (Reichweite 700km+) oder 150 kWh, wobei der größte Speicher noch nicht bestellbar ist. Mit 150 kWh erwartet NIO im NEFZ eine Reichweite von über 1000 km.
Alle Akkus können an den NIO Akku- Stationen gegen vollaufgeladene getauscht werden. Bei der 150 kWh Batterie soll es sich um eine Feststoffbatterie handeln, die eine höhere Energiedichte bietet als die momentan verbauten Akkus und so Gewicht spart.
Wie realistisch die Reichweiten Angaben sind ist offen. Vergleicht man den Verbrauch der Konkurrenz im NEFZ, stehen hier ca. 25 kWh / 100 km für den Taycan und ca. 16 kWh / 100 km für das Tesla Model S. Damit läge die Reichweite des ET7 bei 600 km bzw. 940 km. Die tatsächliche Reichweite in der Praxis liegt erfahrungsgemäß deutlich niedriger.
Insgesamt 33 Sensoren unterstützen den Fahrer im Straßenverkehr. 11 Kameras mit 8 MP Auslösung geben Rundumsicht, das LiDAR System auf dem Dach scannt permanent die Umgebung vor dem Fahrzeug. Laut Präsentation ermöglicht das NIO Autonomous Driving getaufte System vollständig autonomes Fahren, die Funktionen dafür werden im Abo für ungefähr 86 Euro pro Monat angeboten.
In China ist der ET7 mit Mietbatterie ab umgerechnet 48.085 Euro vorbestellbar, zusätzlich fallen mindestens rund 125 Euro im Monat Miete für die 50 kWh Batterie an. 100 kWh gibt es für 185 € pro Monat. Mit Batterie kostet die kleine Variante ca. 57.000 Euro, 64.370 Euro für den größeren 100 kWh Speicher.
Für die zum Launch erhältliche Premier Edition mit Nappaleder und 20 Zoll Felgen kostet der NIO ET7 rund 67.000 bzw. 51.000 Euro (plus 185 Euro pro Monat Batteriemiete). Die Auslieferung wird ab dem ersten Quartal 2022 erwartet.