Porsche 911 GT3R Hybrid – Renneinsatz am Nürburgring
Porsche und der Rennsport, das sind zwei Dinge, die seit je her zusammengehören. Porsche und Hybridautos – das soll in Zukunft zusammenpassen. Logisch, dass dann auch die Gleichung Rennsport und Hybridautos bei den Sportwagenprofis aus Zuffenhausen auf dem ToDo-Zettel steht.
Porsche hat sich in Sachen Hybrid-Rennsportwagen einiges vorgenommen und will in diesem Jahr nicht nur testen, sondern auch Erfolge für sich verbuchen. Ganz vorne an steht der Porsche 911 GT3R Hybrid. Am heutigen Samstag, den 30. April, schickt Porsche seinen Hybrid-Elfer auf die Rennstrecke schlechthin, den Nürburgring. Dort findet der erste Renneinsatz des überarbeiteten 911 GT3R Hybrid im Rahmen der Langstreckenmeisterschaft Nürburgring (VLN) statt.
Die aktuelle Version des Porsche 911 GT3R Hybrid wird von den Porsche Werksfahrern Jörg Bergmeister (Langenfeld), Marco Holzer (Lochau) und Patrick Long (USA) auf der Rennstrecke pilotiert.
Porsches Rennabteilung hatte sich den gesamten Winter Zeit genommen, um den Vorjahreswagen zu verbessern. Der Schwerpunkt der Weiterentwicklung lag auf der Effizienzsteigerung und somit einer verlängerten Reichweite bzw. weniger Tankstopps. Dazu wurde das Fahrzeuggewicht des Porsche 911 GT3R Hybrid um 50 Kilogramm von 1.350 auf 1.300 kg gesenkt. Alleine das Gewicht der Hybridbauteile konnte gegenüber dem Vorjahresmodell um rund 20 Prozent gesenkt werden.
Doch Porsche wäre nicht Porsche
… hätten Sie sich darauf beschränkt die Effizienz ihres Rennboliden zu verbessern. Klar musste in den 911 GT3R Hybrid auch mehr Leistung, in diesem Fall mehr elektrische Leistung. Zwei Elektromotoren sorgen sekundenweise für zusätzliche Power beim Überholen. Im letzen Jahr waren die beiden Elektromotoren an der Vorderachse auf eine Leistung von 60 kW dimensioniert, dieses Jahr sind es 75 kW oder für die meisten Leser anschaulicher, bis zu 200 PS zusätzlich. Da ist mächtig Dampf hinter dem Kurvenausgang zu erwarten.
Als Energiespeicher kommt nach wie vor der Schwungradspeicher zum Einsatz. Der Rotor wird mit bis zu 40.000 Umdrehungen in Bewegung gesetzt. Diese mechanische Energie kann bei Bedarf zu elektrischer Energie umgewandelt werden und gibt dem 911-er Hybrid für bis zu acht Sekunden Strom, um die Elektromotoren zu aktivieren.
Für den richtigen Vorwärtsdrang sorgen aber nach wie vor die Sechszylinder im Boxermotor, der seine 465 PS aus vier Litern Hubraum schöpft. Porsche gibt an, die Leistung des Verbrennungsmotors absichtlich gedrosselt zu haben um, das gesamte Fahrzeug hinsichtlich des Benzinverbrauchs noch weiter zu optimieren. Leistung können die Zuffenhausener also jederzeit nachlegen, aber bei einem Langstrecken-Rennwagen kommt es neben Beschleunigungs- und Geschwindigkeitswerten eben auch auf eine ausgewogene Reichweite an.