Porsche Cayenne: der Perfekte mit dem Problem-Heck (Video)
Großartig. Porsche gibt seinem Cayenne, einem der besten Sport-Gelände-Stadt-Alltagswagen unserer Zeit eine neue Linie. Die Grundform sowie das Interieur bleiben – bis auf das Lenkrad – erhalten, technische sowie optische Details wurden überarbeitet. Auch steht künftig ein neues Derivat zur Auswahl – der Cayenne S e-hybrid.
66.280 Euro für 262 PS und 580 Nm. Dieselpower.
In 7,3 Sekunden erreicht man mit dem 2.185 Kilogramm schweren SUV die 100er-Marke, 221 Km/h symbolisieren das Ende des Beschleunigungsaktes. Auch wenn der selbe Motor im Panamera Diesel 300 PS leistet, beschreibt die Basis-Diesel-Version ein ordentliches Vorankommen (und lässt mit diesem Wissen vielleicht eine Leistungs-Kur bei TechArt oder ähnlichen mit gutem Gewissen zu) – schließlich muss ja die Differenz zum Diesel-V8-Aggregat mit 385 PS und brachialen 850 Nm Drehmoment (Grundpreis: 82.087 Euro) unter unternehmenspolitischen Gesichtspunkten gewährleistet sein.
Diese Version des Cayenne schafft den Sprint von 0 auf 100 übrigens in 5,4 Sekunden und hat dabei auch noch – gemessen an seiner Leistung und den 4,2 Litern Hubraum – einen äußerst erträglichen Verbrauch von 8,0 l/100km.
„Die Zukunft des Sportwagens wird … elektrifizierend sein.“ Und immer günstiger!
Aber die eigentliche Neuheit ist der Cayenne S e-hybrid: Porsche verspricht – analog dem 918 Spyder – Leistung, puren Fahrspaß in Einklang mit Nachhaltigkeit. Mit einem Kampfpreis von 82.087 Euro (exakt so viel wie der Cayenne S Diesel), 416 PS Systemleistung (95 PS entfallen auf den Elektromotor), einem Verbrauch von 3,4 l/100km und mit dem Schwung der Medienaufmerksamkeit für den Technologieträger 918 Spyder und 919 Hybrid (Le Mans), versucht Porsche den Hybridantrieb jetzt auch im SUV-Segment zu etablieren. So können die Preise für die Hybridtechnik durch konzerninterne Synergieeffekte beim Cayenne S e-hybrid um 1000 Euro und beim Panamera S e-hybrid sogar um 6000 Euro gegenüber dem Vorgängermodell gesenkt werden.
Turbopower mehr denn je. Cayenne S und Cayenne Turbo!
Aber es gibt sie noch, die 520 PS aus einem 4,8-Liter-V8, 750 Nm und 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h: der unvernünftigste seiner Spezies, der Cayenne Turbo, lässt sich nicht so einfach verdrängen – auch wenn der Schwerpunkt der aktuellen Marketing-Kampagnen mittlerweile deutlich auf den Hybridantrieben liegt. Für 128.378 Euro bekommt man ihn in der Grundausführung; der Cayenne Turbo S lässt noch auf sich warten.
Der Cayenne S allerdings verliert seine 8 Töpfe und leidet unter einem Turbo-aufgeladenen Downsizing. Auf dem Papier sind die Kennzahlen besser (420 PS, 550 Nm) als bei seinem Vorgänger mit V8-Saugmotor, trotzdem verändert sich der Sound und das bisher spontane und direkte Ansprechverhalten des Motors deutlich.
Porsche ist Weltmeister der schönen Hintern. Eine Ausnahme jedoch gibt es.
Und die heißt Cayenne. 911, Boxster, Macan – alle Modelle haben etwas gemeinsam: eines der am schönsten gestalteten Heckpartien in der gesamten Automobilwelt, unbestritten. Doch im Prozess der „Scharfzeichnung der Linien“ für den neuen Cayenne scheint irgendetwas schief gelaufen zu sein (zumindest wenn man nach den Bildern urteilt). Man könnte auf den ersten Blick meinen, dass das optisch durch die Linienführung vollkommen abgesetzte Kunststoff-Heckunterteil vom alten BMW X5 stammt. Durch die zusätzlich unruhigen Linien rund um die Kofferraum-Heckklappe und die kompliziert geformten Rücklichter entsteht der Eindruck, dass sich die Ford-Designer in Weissach einquartiert hätten. Nun, es mag sein, dass diese Äußerung überspitzt ist, dennoch ist es schade, dass ausgerechnet das Heck des Cayenne die Design-Problemzone von Porsche bleibt.