Porsche GT3: Rückrufaktion nach Brandserie – ein Jahr der Fehlerbehebung?
Nach zwei aktuellen Fällen von Bränden bei neuen Porsche GT3 Kundenfahrzeugen ruft Porsche nun alle 785 ausgelieferten Fahrzeuge in die Werkstätten zurück. Die konkrete Ursache scheint gefunden zu sein, doch war bereits letztes Jahr bei der Präsentation in Genf intern kommuniziert worden, dass die GT3-Motoren nicht zuverlässig funktionieren.
Zwei komplett ausgebrannte Kunden-GT3.
Auch Ferrari hatte Ende letzten Jahres Probleme mit dem Motor des 458 – auch diese brannten völlig aus. Vor ein paar Wochen erwischte es innerhalb relativ kurzer Zeit einen Werks-918 Spyder und zwei GT3-Kundenfahrzeuge – jeweils in der Schweiz und in Italien. Beide Fahrer hatten ein „merkwürdiges Geräusch“ aus dem Motorraum vernommen, merkten einen rapiden Leistungsabfall und stellten das Fahrzeug kurz daraufhin ab. Kurz nach Verlassen des Sportwagens fing dieser Feuer und brannte vollständig aus.
Die Sache mit dem losen Pleuel im Kurbelgehäuse.
Laut Porsche ist die Ursache für die Motorschäden nun endlich gefunden: angeblich habe eine lose Pleuel-Verschraubung dazu geführt, dass das Kurbelgehäuse durch das führungslose Pleuel beschädigt wurde und dadurch Öl austrat, das sich wiederum durch die Hitze im Motorraum binnen Millisekunden entflammt habe.
Um jedes Risiko für die Kunden auszuschließen, hatte Porsche unmittelbar nach Bekanntwerden der beiden Fälle die Kunden dazu aufgerufen, die betroffenen 785 Fahrzeuge bis auf Weiteres stehen und durch die Porsche-Zentren abholen zu lassen. Jetzt kommen in allen Porsche 911 GT3 Fahrzeugen aus dem Modelljahr 2014 – auch den noch nicht ausgelieferten – Motoren mit einer optimierten Verschraubung zum Einsatz.
Für die weiteren 911 Modelle besteht kein Grund zur Sorge. Denn die Serienmotoren unterscheiden sich – unter anderem stark – bei der Konstruktion des Kurbelgehäuses.
Schon im März 2013 gab es diese Probleme.
Klar ist: zur Beurteilung dieses Sachverhaltes fehlen konkrete und exakte Anhaltspunkte. Doch ein wenig seltsam ist es dennoch: während der offiziellen Vorstellung des GT3 auf dem Genfer Automobilsalon 2013 wurde inoffiziell von Problemen des GT3-Aggregats berichtet. In dieser Problematik soll auch die deutlich verzögerte Kundenauslieferung begründet sein.
Doch offensichtlich dachte man das Problem in den Griff bekommen zu haben – ohne möglicherweise die Ursache vollständig aufgeklärt zu haben. Denn ansonsten hätte das Unternehmen nicht ausgeliefert – es sei denn, man hatte nur gehofft, dass nichts passiert. Nun, ein Jahr später scheint nun endlich alles in Ordnung zu sein. Und das ist das Wichtigste.