Porsche Taycan Turbo GT: Elektro-Radical mit 1.108 PS und 305 Km/h – ab 240.000 Euro

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Es war also der Porsche Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket, der Ende letzten Jahres als Prototyp die Fabelzeit in den Asphalt der Nürburgring Nordschleife brannte. Doch dass dieser Taycan mit dem Zusatz “Turbo GT” auch noch mit einem optionalen “Weissach-Paket” analog 918 Spyder oder den RS-Modellen kommt, ist eine Überraschung. Diese Elektro-Sportlimousine soll die Radikalos der Elektro-Szene abholen. Und das mit Leistungsdaten, die sprachlos machen sollen: 1.108 PS (815 kW) Peak-Leistung, in 2,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 Km/h, bis zu 305 Km/h schnell und sogar ohne Rückbank, dann mit Käfig, bestellbar. Der Preis dafür ist entsprechend hoch: bei 240.000 Euro geht es los. Schon jetzt im Frühjahr 2024 beginnen die ersten Auslieferungen an Kunden.

“Attack Mode” für bis zu 120 kW Leistungs-Zuwachs

Klingt aggressiv – ist es wahrscheinlich in der Realität auch: Porsche verbaut im Taycan Turbo GT einen sogenannten “Attack Mode”. Bis zu 120 kW zusätzliche Leistung kann für jeweils 10 Sekunden abgerufen werden. Dabei basiert dieses Feature auf der “Push-to-Pass-Funktion” der bisherigen, “zivilen” Modelle. Bei Aktivierung des Attack Modes wird ein Countdown im digitalen Cockpit bzw. Tachometer aktiviert und angezeigt.

Galerie: Porsche Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket

Porsche Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket
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Und da der Taycan Turbo GT als erstes Serien-Elektroauto von Porsche mit Paddles am Lenkrad kommt, hat Porsche die Power-Funktion auf das rechte Paddle programmiert. So kann man den Attack Mode entweder klassisch über den Mode-Schalter am Satelliten des Lenkrads oder eben über das Paddle aktivieren. Mit dem linken Paddle lassen sich die Rekuperationsstufen einstellen.

1.108 PS Peak-Leistung im Taycan Turbo GT

Ein neuer Hinterachsmotor sowie ein stärkerer Pulswechselrichter mit einer maximalen Stromstärke von 900 Ampere (Taycan Turbo S: 600 Ampere), bestehend aus Siliziumkarbid, ermöglichen eine maximale Leistung von 1.108 PS (815 kW). Bei normalem Setup haben beide Fahrzeuge – Porsche sieht Taycan Turbo GT und Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket als zwei getrennte Fahrzeuge – 580 kW Leistung. Bei aktiver Launch Control sind es 760 kW “Overboost-Leistung” und für zwei Sekunden dann 815 kW.

Zusammen mit dem Drehmoment von 1.340 Nm beschleunigt der Taycan Turbo GT in 2,3 Sekunden, mit Weissach-Paket sind es sogar 2,2 Sekunden aus dem Stand auf 100 Km/h. Bei 305 Km/h Höchstgeschwindigkeit soll Schluss sein. Wobei lange wird er so hohe Geschwindigkeiten auch nicht fahren können, ehe der 93,4 kWh große Akku leer ist.

Carbon-Umfänge: 75 Kilogramm leichter als Taycan Turbo S

Unter anderem sind die Blenden der B-Säulen, die Oberschalen der Außenspiegel und die Einleger der Seitenschweller aus Carbon gefertigt. Dei optionalen Vollschalensitze sind aus Cfk, die Leichtbau-Schmiederäder (21 Zoll) haben hinterfräste Speichen und bei der Kofferraumablage wurde auf Komfort verzichtet – ganz genau so bei der Heckklappe: Die ist nicht mehr elektrisch. Die in “Victory-Gold” lackierten Bremssättel arbeiten mit “keramischen Leichtbau-Bremsen” zusammen, die auf der Keramikbremse von Porsche basiert – so zumindest schreibt es Porsche. Scheinbar scheint es keine echte PCCB zu sein, sondern nur ein Ableger der Keramikbremsanlage. Das gilt es noch herauszufinden.

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Die Bremssättel in Victory-Gold, ein sehr zurückhaltender Golf-Farbton. Die Speichen der Felgen des Taycan Turbo GT sind hinterfräst.

Fest steht: Es sind nicht allzu viele Carbon-Umfänge und Gewichtseinsparungen, aber es reicht wohl – die Rückbank kann man nur beim Weissach-Paket entfallen lassen, zählt also hier nicht mit rein – für 75 Kilogramm weniger Gewicht gegenüber den Taycan Turbo S-Modellen. Dennoch sprechen wir hier immer noch über ein Fahrzeuggesamtgewicht von über 2,2 Tonnen.

Wie schon von neuem Panamera und Taycan Facelift bekannt, kommt natürlich auch das sogenannte “Active Ride” Fahrwerk beim Taycan Turbo GT zum Einsatz. Selbstverständlich mit anderer, noch knackigeren Abstimmung.

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Feststehender Heckspoiler und Vollschalen-Sitze

Dem Gesamtdesign nicht unbedingt zuträglich ist der feststehende Heckspoiler beim Porsche Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket. Ohne Paket bekommt man den adaptiven Spoiler – aber mit Abrisskante aus Carbon. An der Buglippe kommt ein Spoiler mit Aeroblades zum Einsatz.

Im Interieur gibt es Vollschalensitze in Sichtcarbon serienmäßig. Optional und ohne Aufpreis sind adaptive Sportsitze Plus mit 18-Wege-Verstellung. Auch auffällig: Es gibt das GT-Sportlenkrad mit 12-Uhr-Markierung serienmäßig.

Unterschiede zum Weissach-Paket

Nicht nur ist der Taycan Turbo GT mit Weissach-Paket um 0,1 Sekunden schneller auf 100 Km/h – er soll laut Porsche auch 305 Km/h (GPS) maximale Geschwindigkeit abbilden können. Ohne Weissach-Paket sind es “nur” 290 Km/h.

Außerdem kommen beim Weissach-Paket noch neue Luftleitelemente am Unterboden zum Einsatz. Auch der Frontdiffusor ist nochmals sportlicher gestaltet. Und den feststehenden Heckspoiler gibt es auch nur beim Weissach-Paket. Er kommt mit rohbaufesten Flügelstützen und kann damit bis zu 220 Kilogramm Gesamtabtrieb leisten.

Gegenüber dem Taycan Turbo GT konnte Porsche mit dem Weissach-Paket nochmals 70 Kilogramm einsparen. So beispielsweise mit dem Entfall der Rücksitzanlage, Fuß- und Kofferraummatten sowie Dämmmaterial, der analogen Uhr des Sport-Chrono-Pakets, der Lautsprecheranlage im Fond sowie der elektrische Ladeöffnung. Auch wurde ein spezielles, dünneres Glas für die Seiten- und Heckscheibe eingesetzt.

Preise und Auslieferung des Taycan Turbo GT

Für den Porsche Taycan Turbo GT ruft Porsche einen Grundpreis von 240.000 Euro auf. Entgegen der Vermutung, das Weissach-Paket würde analog bei anderen Modellen und Derivaten rund 30.000 Euro extra kosten, verlangt Porsche für die Hardcore-Ausführung keinen Aufpreis. Das ist tatsächlich mal eine ungewöhnlich Ansage für den Stuttgarter Sportwagenbauer, der sonst immer für alles Aufpreis verlangt. Die Auslieferungen starten noch in diesem Frühjahr 2024.

Mia Iannotta

Mia ist seit Mitte 2015 das italienische und - viel wichtiger - eines der beiden weiblichen Herzen von AUTOmativ.de. Ohne ihre Beiträge wäre das Magazin definitiv lebloser und langweiliger. Mia lebt die meiste Zeit des Jahres im Großraum Rom, den Rest verbringt sie irgendwo anders. Warum sie manchmal über Automobile schreibt? Nun, als wir sie auf der Mille Miglia beobachteten, wie sie sich um die Alfisti kümmerte, konnten wir einfach nicht widerstehen.

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