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Praxistest Mercedes-Benz Sprinter 316 CDI: Multimedial und intuitiv – der beste Kastenwagen?

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Wenn Mercedes etwas baut dann machen die Schwaben das meistens einfach gut – und entsprechend teuer. Im umkämpften Markt der Nutzfahrzeuge ist letzteres oftmals ein Hindernis. Und so versucht man beim Mercedes-Benz Sprinter den Basispreis möglichst gering zu halten, das Fahrzeug aber nach oben ziemlich offen zu lassen, um auch dem eigentlich hohen Anspruch der Sternmarke gerecht zu werden. In unserem Fall: Basispreis 39.330 Euro (ohne MwSt.), Testwagenpreis 81.669,22 Euro. Gut für uns – so können wir alle möglichen Systeme ausprobieren. Es folgt ein Fahr- und Praxisbericht aus dem (fiktiven) Zusteller-Alltag!

Sieht aus wie ein Mercedes

Für 1.746,96 Euro Aufpreis gibt es die Außenlackierung „Tenoritgrau Metallic“. Wirklich brauchen tut man es für ein Nutzfahrzeug nicht – Schwarz reicht auch.

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Von außen erkennbar sind eine Reihe an optionaler Ausstattung: Angefangen vom Stoßfänger lackiert in Wagenfarbe über den Kühlergrillrahmen in Wagenfarbe und den Kühlergrill verchromt, die LED High Performance-Scheinwerfer bis hin zum „Wet Wiper System“, das die Scheibenwischer mit integrierten Wasserkanälen ausstattet, ist eine ganze Menge dabei. Am Heck gibt es dazu noch eine beheizbare Heckscheibe.

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Hoher Komfort in der Kabine

Beim Einsteigen fällt sofort auf: Dieses Interieur ist – genau so wie das eines VW Crafter – von A bis Z durchdacht. Es gibt nahezu überall Ablagefächer für Kleinkram, Wasserflaschen, große Leitzordner, Papierblätter, Handy, Laptop (und alles was man so benötigt). Auch gibt es Haken für Jacken und Arbeitskleidung sowie 12-Volt-Stecker und USB-Schnittstellen. Optional gibt es auch eine induktive Ladeschale für Smartphones.

Und ganz wichtig für unsere Tests immer: Das Lenkrad ist in Neigung und Höhe verstellbar. Sehr gut. Man fühlt sich so fast wie in einem PKW.

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Cleveres MBUX Multimediasystem

Der Bedienkomfort des 10,25 Zoll großen Multimediasystems von Mercedes-Benz Cars, das MBUX genannte und nahezu nur gelobte System ist auch in unserem Test ein Genuss. Das oben verlinkte Video zeigt den wichtigsten Bedien- und Funktionsumfang des Systems.

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Adresseingabe per Sprachbefehl, mühelose und intuitive Bedienung des Multimediasystems über die Lenkradtasten – das heißt ohne die Hände vom Lenkrad zu nehmen? Ja, das geht alles wirklich mühelos. Wo sich andere große Hersteller schwer tun, erledigt dieses System mit Links. Das ist echt verdammt beeindruckend. Wer sich also in seinem Sprinter etwas gutes tun möchte, macht das Kreuz bei „MBUX“.

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Guter Rundum-Blick

Die Frontscheibe ist riesig und der Durchblick sowie die Übersicht nach vorne auf die Straße gigantisch. Wie eine Kinoleinwand eines großen IMAX Kinso. Dazu kommt – zumindest in der Zweisitzer-Kabine – eine großzügig bemessene Durchsichtscheibe in Richtung Ladefläche. Mit den 360-Grad-Kameras (optional) kann man den Sprinter ohne Probleme durch alle Situationen manövrieren. Das besondere an den Kameras und dem MBUX-System: Sie sind gestochen Scharf.

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Die Interieur-Ausstattung heißt „Stoff Caluma Schwarz“.

Laderaummaße des Mercedes-Benz Sprinter

Der Radstand variiert bei den verschiedenen Sprinter Ausführungen zwischen rund 3,25 Meter (3.250 Millimeter) und 4,33 Meter (4.325 Millimeter). Auch gibt es eine 5,5-Tonnen-Version, die dann aber schon als schweres Nutzfahrzeug gilt und damit nicht in die Kompetenz von AUTOmativ fällt.

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Einfacher Zugang über die Portaltüren am Heck des Sprinters mit einer niedrigen Ladekante und einem Trittbrett. Das gibt es nur in der Vorderrad-Version des Sprinter. Wer Heck- oder Allradantrieb bestellt, bekommt eine höhere – und durch die Doppelbereifung an der Hinterachse für die hohen Nutzlasten – schmalere Ladekante bzw. -öffnung.

Innerhalb des Laderaums können drei Klimazonen eingerichtet werden. Damit wird es möglich, in einem Fahrzeug gekühlte, gefrorene und Lebensmittel mit Umgebungstemperatur zu transportieren. Ist die Lieferung beim Kunden angekommen, zeigt ein Lichtsystem dem Fahrer an, welche Produkte er aus welchem Fach holen muss. Wir konnten das System natürlich nicht testen, weil es logischerweise nicht eingebaut war. Aber klingen tut es spannend. Wunderwerk Technik.

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Optional gibt es stabil verkleidete und belad-/belastbare Radhauskoffer. Sie sind rechtwinklig verkleidet und so besser in das Laderaumkonzept integrierbar, als die sonst serienmäßigen runden Aussparungen der Radkästen.

Gewichte und Maße auf einen Blick

Mercedes-Benz Sprinter in der Ausführung Standard mit Hochdach, 3.000 Kilogramm, Vorderradantrieb:

Leergewicht [kg] bei zGG12090
Zuladung [kg] bei zGG910
Zulässiges Zuggesamtgewicht [kg]5000
Maximale Dachlast [kg] | Anhängelast gebremst/ungebremst [kg]150 | 2000/750
Fahrzeughöhe [mm]| Fahrzeuglänge [mm] | Fahrzeugbreite über angeklappten Außenspiegeln [mm]2638 | 5932 | 2175
Laderaumlänge [mm] | Laderaumbodenlänge ab Vordersitzen [mm]3272 | 3397
Laderaumbreite maximal | Laderaumbreite zwischen den hinteren Radhäusern [mm]1787 | 1412
Höhe Laderaumboden [mm]566
Ladefläche [m2] | Ladevolumen [m35,539 | 11
Wendekreis Ø [m] | Spurkreis Ø [m]15,2 | 14,4

Butterweiches Fahrwerk, komfortable Sitze

Der Vierzylinder-Diesel mit seinen 2.143 Kubik arbeitet laufruhig und im Hintergrund. Der Durchzug des Motors mit interner Typenbezeichnung OM 651 DE 22 LA ist angesichts 163 PS Leistung ordentlich. Geschaltet wird über ein 7-Gang-Wandler. Die Gänge lassen sich auch manuell über Paddel am Lenkrad anwählen. Das Getriebe sorgt definitiv für eine Beschleunigung in einem Zug und ohne spürbare Zugkraftunterbrechung. Fast wie ein Doppelkupplungsgetriebe.

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Neue Sprinter mit ebenfalls neuen Motoren (der 316 CDI war zum Zeitpunkt des Tests nicht mehr bestellbar) schalten mittlerweile meistens über einen 9-Gang-Wandler – für noch mehr Effizienz.

Genau so laufruhig wie der Motor verhält sich der ganze Sprinter: Man schwebt förmlich – wie in keinem anderen Kastenwagen. So ist zum Beispiel das Fahrwerk eines VW Crafter viel fester abgestimmt. Viel deutlicher spürt man die Straße. Der Sprinter filtert nahezu alles heraus. Das macht die Langstrecke – auch in Kombination mit den optionalen AGR-Sitzen, die nochmals Fahrzeugschwingungen herausfiltern – zu einem sehr bequemen Unterfangen.

Dazu kommt: Der lange Radstand von bis zu 3.924 Millimetern sorgt für präzisen Geradeauslauf des Fronttrieblers. Auf der Autobahn sind nur wenige Lenkkorrekturen notwendig. Rollen tut der Sprinter auf 235/60 R17 Bereifung.

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Sicherheit und Assistenzsysteme

Beim Fahren sicher fühlen; das ist wohl einer der wichtigsten Punkte überhaupt bei so einem Auto. Gerade für diejenigen, die nicht täglich mit einem Kastenwagen umgehen.

Auffällig hier ist definitiv, wie steif die Karosserie des Mercedes-Sprinter ist. Unwichtig? Sagen Sie. Aber das sorgt für enorme Stabilität. Die großen Wand- und Dachflächen des Laderaums sind so gut und fest gebaut, dass sie auch auf unebenen Straßen und Wegen nicht in Eigenschwingung geraten.

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Zur Laufruhe trägt gerade auch auf stürmischen Fahrten auf der Autobahn oder Überland der serienmäßige Seitenwind-Assistent bei. Er stabilisiert das Auto mittels gezielter und nahezu nicht spürbarer Bremseingriffe und hält es so bei Seitenwinden immer zuverlässig in der Spur. Starke Leistung, denn die Angriffsfläche eines so großen Kastenwagens ist natürlich enorm.

Optional gibt es in unserem Testwagen das aktive Sicherheits-Paket (1.509,16 Euro), bestehend aus einem aktiven Brems-Assistent, wärmedämmendes Glas mit Bandfilter an der Frontscheibe, Leitungskanal an Seitenwand, Leitungskanal an Heckportal, Multifunktionslenkraad, den aktiven Spurhalte-Assistenten, den „Attention Assist“ sowie die Rückfahrkamera mit Innenspiegelanzeige.

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Die Schiebetür ist nicht elektrisch unterstützt – lediglich das „Ansaugen“ der Tür wird durch einen elektrischen Mechanismus ausgeführt. Das hilft schon mal. Aber den kompletten Schließvorgang elektrisch bzw. per Knopfdruck gibt es auch als Option. Aber die Mechanik ist leichtgängig und erlaubt so ein mehrmaliges und kurz hintereinander durchführbares Öffnen und Schließen. Das ist gerade bei Paketboten enorm wichtig.

Spurhalteassistent mit ungewöhnlicher Funktionsweise

Auffallend in seiner Funktionsweise ist der Spurhalteassistent. So hält der den Mercedes-Benz Sprinter mittels Bremseingriffen in der Spur, nicht mittels Lenkeingriffen. Das ist komisch – und unangenehm. Keinesfalls als gut zu bewerten. Und wunderte uns auch.

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Mercedes Sprinter Wohnmobil

Ideal ist so ein Sprinter als Wohnmobil – oder sogar als Expeditionsmobil. Der gehobene Anspruch an Qualität und Komfort von Mercedes-Benz ist einer der wichtigsten Punkte, die den Sprinter als Freizeitfahrzeug so beliebt machen.

Einige Aufbauhersteller, wie bimobil oder Orangework bieten Aufbaulösungen an. Meist findet diese Entwicklung stets in enger Verbindung zu Mercedes-Benz Nutzfahrzeuge selbst statt.

Mercedes Sprinter gebraucht kaufen

Mercedes-Benz selbst verkauft junge Gebrauchte – und natürlich auch junge gebrauchte Sprinter auf ihrer eigenen Webseite. Hier können auch offizielle Mercedes-Benz Partner ihre gebrauchten Sprinter hochladen oder Kundenfahrzeuge inserieren. Preise beginnen bei rund 8.000 Euro für ältere Baujahre und liegen bei rund 16.000 Euro für das aktuelle Baujahr.

Hier sind auch verschiedene Aufbaulösungen zu finden: Zum Beispiel den Sprinter als Wohnmobil für die Freizeitnutzung oder auch Sprinter als Kipper oder mit Pritsche. Alternative Seiten gibt es natürlich auch – wie beispielsweise mobile oder autoscout. Doch bei genauem Hinsehen doppeln sich einige Angebote der Mercedes-Benz Plattform mit denen auf den freien Seiten.

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Fazit zum Mercedes-Benz Sprinter 316 CDI

Wichtig für die Kosten sind auch die Wartungsintervalle. Sie liegen beim Mercedes Sprinter bei 60.000 Kilometern. Das ist hoch und schont den Weg zum Händler.

Der Sprinter ist nicht nur ein zuverlässiges, sondern auch echt durchdachtes und komfortables Fahrzeug. Als Kastenwagen ist er sicherlich einer der luxuriösesten (mit der entsprechenden Ausstattung) und deshalb die erste Wahl. Wenn da nicht die Sache mit dem Geld wäre …

Interessieren Sie sich vielleicht doch eher für eine Nummer kleiner? Wir haben da auch etwas für Sie getestet: Den Mercedes Vito und rein elektrischen eVito.