Rennsport mit typisch deutscher Identität – die Faszination DTM

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Der Rennsport ist international und fasziniert Fans weltweit und doch gibt es Rennsportklassen, die fest mit einem Land verbunden sind und die den dort ansässigen Fans besonders am Herzen liegen. Die Königsklasse, die Formel 1, die zu Zeiten Michael Schumachers fest in deutschen Händen lag, ist bei vielen deutschen Rennsportfans nicht mehr hoch im Kurs. Seit Jahren gibt es keinen Grand Prix mehr im eigenen Land und mit dem Weggang von Sebastian Vettel gibt es keinen deutschen Fahrer mehr, der um den Titel mitfahren könnte. Besonders betrübt sind die eingefleischten Fans darüber aber nicht, schließlich gibt es die DTM, die Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft, die in der Lage ist, die Formel 1 in vielen Dingen in den Schatten zu stellen.

Seit jeher ist die DTM ein Schauplatz, an dem nicht nur die besten Fahrer, sondern auch große Motorsporttradition und deutsche Ingenieurskunst aufeinandertreffen. Es stellt sich allerdings die Frage, ob es der DTM gelingt, besonders im Zuge der großen Veränderungen, die der Rennsport derzeit erfährt, die Faszination und den Mythos aufrechtzuerhalten.

Eine Klasse für sich – tief verwurzelt und mit gewachsenen Fanstrukturen

Der technische Fortschritt, die gesteigerten Anforderungen an die Sicherheit und natürlich auch das Streben nach mehr Nachhaltigkeit tragen zu deutlichen Veränderungen aller Rennklassen bei. Seit ihrer Gründung 1984 hat sich auch die DTM verändert und dennoch ist es ihr gelungen, vieles vom Reiz und der Faszination der ersten Jahre beizubehalten.
Die DTM ist seit jeher das Zuhause einiger der besten nationalen und internationalen Rennfahrer. Vielen gelingt von der DTM der Sprung sogar bis in die Formel 1. Etliche ehemalige Formel-1-Fahrer, sogar Weltmeister, lassen ihre Karriere in der DTM ausklingen und zeigen dort noch einmal ihr Können auf allerhöchstem Niveau.

Was macht die DTM so einzigartig?

Eine einmalige Fankultur

Die DTM versteht sich als eine Rennserie, die möglichst nahe an den Fans sein möchte. Die DTM Tickets sind daher günstiger als sie das bei der Formel 1 sind. Eingefleischte Fans kennen sich und reisen dem Rennzirkus oft sogar während der Saison hinterher. Die Stimmung neben der Rennstrecke trägt sogar mehr zur wahren Identität der DTM bei, als das Rennen selbst.

Das Beste der deutschen Ingenieurskunst

Audi, BMW, Mercedes-Benz und viele andere deutsche Autohersteller haben sich in den vielen Jahren seit dem Bestehen dieser Klasse wahre Material- und Technologieschlachten geliefert. Das führte natürlich zu heute legendären Rivalitäten, die auf die Fans übergingen. Besonders an der DTM ist, dass die Fahrzeuge alle auf Serienmodellen basieren. Das ist natürlich die beste Voraussetzung dafür, dass sich die Fans auf besondere Weise mit einem Fahrer, seinem Team und dem Fahrzeug identifizieren.

Eine Rennsportserie im rechten Maß

In der DTM fallen die Materialschlachten geringer aus, es geht mehr um die echten Fans als um Promis, die sich in der Boxengasse mit den Fahrern fotografieren lassen. Die DTM hat gute Chancen, weiterhin als legendäre Serie zu bestehen, obwohl es natürlich Herausforderungen gibt, denen sich derzeit der Rennsport als Ganzes nicht entziehen kann.

Bei der DTM ruht die Hoffnung aber auf den Fans, die sich manchmal schon seit Jahrzehnten mit ihren Teams identifizieren und alles für einen Fortbestand der Serie unternehmen würden.

Benjamin Brodbeck

Benjamin Brodbeck ist 33 Jahre alt und studierte Automobilwirtschaft bei Prof. Dr. Diez. Danach wechselte er an die Universität Wien, wo er Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studierte und mit dem akademischen Grad 'Magister der Philosophie' abschloss. Neben seiner Tätigkeit als Jazz-Pianist bringt er seine Leidenschaft für und sein Wissen von Automobilen in Form und Sprache als Publizist bei AUTOmativ.de sowie zahlreichen weiteren Plattformen und Unternehmen zum Ausdruck.

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