Richter fährt den Porsche Cayenne Turbo S des Angeklagten Batista.
Achtung festhalten: in Brasilien wurde ein Richter des Falles gegen den ehemals reichsten Mann Südamerikas – Eike Batista – enthoben, weil er dessen von der Staatsanwaltschaft beschlagnahmten Porsche Cayenne Turbo S im Gesamtwert von rund 180.000 Euro fuhr und dabei auch noch fotografiert wurde. Und als wäre eine Spritztour nicht schon genug, parkte der Richter den Schwaben-SUV in seiner privaten Einfahrt. Nicht, dass wir ihm das nicht gönnen würden, aber für einen Rechtsstaat ergibt das eine brenzlige Situation. Doch der Jurist fand dafür eine originelle Erklärung.
Die verhängnisvolle Spritztour im Porsche Cayenne Turbo S.
Richter Flavio Roberto de Souza brach mit dieser Aktion den Ethik-Grundsatz des Gerichtes und wurde daher von dem Fall enthoben. Die weiteren Verhandlungen werden von einem anderen Gericht und anderen Richter fortgeführt und de Souza bekommt ein Disziplinarverfahren, so die offizielle Stellungnahme des brasilianischen Innenministeriums.
Es gab einfach keinen sicheren und überdachten Stellplatz..
De Souza teilte den Medien in einem offiziellem Statement mit, dass er den Porsche zu sich mit nach Hause nahm, da die Polizei keinen sicheren Stellplatz hätte bieten können und er den perfekten Zustand des Autos bewahren wollte. Außerdem sei das „prachtvolle Gefährt“ schlimmen Wettereinflüssen wie Regen oder Sonneneinstrahlung ausgesetzt. Er versicherte, dass er den Porsche nicht nutze, sondern nur aufpassen wolle – dies sei völlig normal.
Das Auto sollte ursprünglich am Donnerstag vergangener Woche unter den Hammer kommen, doch Batistas Anwalt hat einen Aufschub erwirkt.
Aber dem nicht genug: er teilte zudem noch mit, dass er einen Flügel sowie das Auto des Sohnes von Batista bei den Nachbarn untergebracht hatte – aus Platzmangel bei der Polizei.
Batista, der Mann, der rund 35 Milliarden Dollar verlor.
Er kann einem wirklich Leid tun, der ehemals reichste Mann Südamerikas und einer der sieben reichsten Menschen überhaupt auf der Welt im Jahr 2012. Wertpapiere und Anlagen im Energiesektor kollabierten vollständig und Batista verlor mit seinem Unternehmen OGX 95 Prozent an Wert. Doch die Staatsanwaltschaft in Rio de Janeiro ermittelt wegen Insiderhandel und Geldwäsche gegen ihn.