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Scuderia Cameron Glickenhaus SCG 003: Alles, was bisher geschah.

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Dieses Rundkurs-Monster ist seit dem Genfer Automobilsalon im März wöchentlich in der Presse – Grund genug, um den Supersportwagen – der auch bei den 24 Stunden am Nürburgring vergangenes Wochenende mitfuhr und ein paar Tage vorher einen Streckenrekord setzte – einmal näher zu betrachten. Wer hinter dem Supersportwagen-Projekt steckt und was er damit vorhat. Eine Zusammenfassung bisheriger Geschehnisse.

James Glickenhaus, der erfolgreiche Investment Banker aus New York.

James Glickenhaus ist der Sohn eines bekannten Investors in New York, Seth Glickenhaus, der die Investmentfirma Glickenhaus & Co. im Jahr 1961 gründete und inzwischen rund 900 Millionen Dollar verwaltet. Sohn James ist seit ein paar Jahren Partner dieser Investment-Firma.

Galerie: Scuderia Cameron Glickenhaus SCG 003

Scuderia Cameron Glickenhaus SCG 003
Bild 9 von 19

Scuderia Cameron Glickenhaus SCG 003

Aber James Glickenhaus ist ein Allround-Talent, und so darf er sich nach rund 16 abgedrehten Filmen auch noch Regisseur, Drehbuchautor und Produzent nennen.

In der Automobilwelt bekannt wurde der Autosammler James Glickenhaus mit dem Spezialauftrag an Ferrari und Pininfarina, den Ferrari P4/5 zu bauen – ein angefertigtes Einzelstück auf Basis eines Ferrari 430 Scuderia, mit dessen für den Rundstreckeneinsatz angepassten Version er im Jahr 2011 auch am 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring teilnahm Platz 39 im Gesamt-Classement).

Eigene Rennwagenfirma. Zwei Modelle: eine Straßen- und eine Rundkursversion.

James Glickenhaus wollte aber schon immer eigene Autos bauen und entschloss sich, Scuderia Glickenhaus zu gründen. Nach einigen Testläufen in Italien und Kroatien präsentierte der Amerikaner Glickenhaus je einen von seinen beiden Straßen- und Rundkurswagen auf dem Automobilsalon in Genf 2015.

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Der Scuderia Glickenhaus SCG 003 mit original New Yorker Kennzeichen

Der SCG003C ist der Rennwagen, der SCG003S ist die Straßenversion. Damit fährt Glickenhaus übrigens auch durch die Straßen von New York – das Kennzeichen ließ er auf dem Automobilsalon dran.

Allgemein ist der SCG003 die Idee von einem perfekten Gran Turismo, der zwei Einsatzfelder vereinen soll. Das Design ist inspiriert von LMP1/LMP2 Prototypen und wurde vom Granstudio in Turin unter der Feder von Lowie Vermeersch und Goran Popvic gezeichnet. Federführend bei der Konstruktion war die Firma Podium Engineering und Paolo Catone. Catone war seinerzeit verantwortlicher Chef-Konstrukteur des Peugeot 908, der die 24 Stunden von Le Mans im Jahr 2009 gewann.

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Der Scuderia Glickenhaus SCG 003 mit der Rennversion im Hintergrund

Die inneren Werte des SCG003.

Das Chassis des Scuderia Cameron Glickenhaus SCG 003 ist aus Voll-Carbon, Schubstangen in der Front und am Heck, Elektronik-Komponenten von Bosch, Dunlop Reifen und einiges an Aerodynamik helfen, die Carbon-Flunder am Boden zu halten. Das Fahrzeug hat ein Leergewicht (DIN) von 1.203 Kilogramm.

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Das Voll-Carbon-Chassis des Scuderia Glickenhaus SCG 003

Im Inneren arbeitet ein 3,5 Liter BiTurbo V6 von Honda, der von Autotecnica Motori weiterentwickelt wurde und mit 530 PS und 700 Nm Drehmoment schließlich das SCG-Zeichen bekam. Die Kraft gelangt über eine Fliehkraftkupplung auf die Hinterachse.

Der SCG003S ist für 2,6 Millionen Dollar bestellbar.

Da die Rennversion des SCG003 ziemlich einfach auf die Straßenversion umgewandelt werden kann, können die ersten potenziellen Käufer den SCG003S schon Ende des Jahres in ihren Garagen stehen haben. Wählen kann man wohl zwischen einem V10 und einem neuen TTV6 Motor (nicht von Honda) mit 700 PS, die beide gerade noch in der Entwicklung sind.

Der Preis für die V10-Version steht wohl einigermaßen fest: 2,6 Millionen Dollar. Bosch Ingenieure kümmern sich wohl um die Euro 6-Einstufung. Wählen kann man zwischen einem manuellen Hewland Sechsgang-Schaltgetriebe oder einer Ferrari-ähnlichen H-Kulisse. Auch wählbar ist die Semi-Automatik aus dem Rennfahrzeug SCG003C. Drei Fußpedale hat man also in jedem Fall.

Rekordfahrt auf der Nordschleife des Nürburgrings.

Angeblich soll der Wagen auf der Nordschleife eine Rekordzeit von 6:42 Minuten hingelegt haben. Das wären 15 Sekunden schneller als der derzeitige Rekordhalter für Straßenfahrzeuge Porsche 918 Spyder und 5 Sekunden schneller als der Pagani Zonda R. Und das auch noch mit mehr Gewicht und reduzierter Leistung, um der Balance of Performance im Reglement zu entsprechen.

Glickenhaus schätzt, dass die Straßenversion sogar an der 6:30er Marke kratzen wird.

Die Besonderheiten des Scuderia Glickenhaus 003C, die kaum jemand weiß.

Außenspiegel sind aus aerodynamischer Sicht ineffizient. Also hat die Rennversion kleine Kameras an den kleinen Außenspiegeln, die ihr Bild an zwei Monitore rechts und links vom Lenkrad weitergeben.

Die Digitalanzeige im Inneren zeigt nur die wirklich notwendigen Informationen, wie aktueller Gang, Geschwindigkeit und Schaltanzeige an. Nur wenn ein Wert gefährlich werden könnte, wie beispielsweise eine zu hohe Öltemperatur oder Öldruck, warnt das System den Fahrer. Andernfalls gibt es keinen Grund, den Fahrer mit diesen Informationen zu belasten.

Im Innenraum gibt es eine einzige Luftdüse. James Glickenhaus zu Folge kommt dieses Teil aus dem Ferrari P4. Und weil Glickenhaus zwei von vier existierenden P4 besitzt, baute er eines aus, ließ es in 3D abscannen und baute es in seine neuen Rennwagen ein.

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Scuderia Glickenhaus SCG 003 mit leuchtenden LED-Anzeigen

Neben dem Tankdeckel befinden sich drei farbig-leuchtende LED-Anzeigen. Wir wunderten uns immer, was das soll und warum das so aussieht wie bei einem Raumschiff: die grüne Anzeige oben informiert über den Füllstand, die mittlere, gelbe Anzeige über den Ölstand und die untere rote sagt etwas über die Position im Rennen aus.

Beim Renneinsatz fährt der SCG003 auf 18 Zoll Slicks – auf der Straße vorne mit 19 Zoll und hinten mit 20 Zoll großen Felgen. Der Umfang ändert sich aber nicht, also können Kunden damit munter von Straße und Rennstrecke wechseln, ohne irgendetwas umstellen zu müssen – außer eben die Räder zu wechseln.

Kunden, die sich einen SCG003 kaufen, bekommen auch noch einen Laubbläser dazu. Warum? Während den Boxenstopps und dem fehlenden Fahrtwind könnten sich andernfalls Bauteile so erhitzen, dass sie entweder sofort in Flammen aufgehen oder nicht so lange halten. Deswegen muss immer jemand vorne stehen und schön den Wind in den Ansaugtrakt blasen. Mit der Maschine versteht sich.

Crash bei den 24 Stunden am Nürburgring am vergangenen Donnerstag.

Das Video hier zeigt den Crash eines von zwei Glickenhaus SCG003C während des Freien Fahrens am Donnerstag bei Regen auf dem Streckenabschnitt „Kesselchen“ mit ungefähr 200 Km/h. Das Team fuhr das Rennen dann nur noch mit einem Fahrzeug und fuhr auf Platz 35 in der Gesamtwertung.

 

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